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Peer Sylvester über sein Buch „So spielt die Welt“

So spielt die Welt von Bambus Spieleverlag

Globales Spiel im Reiseführer durch die internationale Spieleszene

Peer, du hast ein neues Buch über Spiele verfasst. Worum geht es diesmal?
„Der Untertitel beschreibt es ganz schön: ‚Ein Reiseführer durch die internationale Spieleszene‘. Ich beleuchte die Besonderheiten der Brettspielszenen in Israel, Nordirland, Brasilien, Japan, Thailand, Singapur, Australien, Finnland, Polen, Madagaskar, Hawaii und den USA. Was für Spiele werden dort gespielt? Wie lässt sich die Szene beschreiben? Wie heißen lokale Autoren und Verlage?“

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Wie bist du auf dieses Thema gekommen?
„Günter Cornett und ich hatten über einen Nachfolger zum Spielebuch Jam Dudel nachgedacht. Er meinte, dass er gerne die Interviews von Rick Heli mit Spielern aus verschiedenen Ländern übersetzen würde. Ich fand die Idee gut und machte mich ans Übersetzen. Bald stellte ich jedoch fest, dass mich ganz andere Dinge interessierten, als die, die Rick abgefragt hat. Daher nahm ich die Interviews nur als Ausgangspunkt und recherchierte auf eigene Faust.“

War es schwer, Informationen und Ansprechpartner zu finden? Wie bist du vorgegangen?
„Das Internet ist natürlich eine tolle Fundgrube für Kontakte. Ich hab es genutzt, um Verlage und Autoren aufzuspüren und anzuschreiben. Einige Leute habe ich über Spielegruppen gefunden – oder natürlich über Rick, der mir seine Kontakte weitergegeben hat. Und dann habe ich viele Interviews geführt, mit allen möglichen Leuten. Hauptsächlich per Email, letztes Jahr in Essen dann auch persönlich. Schwierig war es eher geschickte Frage zu stellen und auch die Informationen gegen zu prüfen.“

Gibt es einen deutlichen Unterschied der Spielgewohnheiten nach Regionen oder Kontinenten? Wo lässt sich Deutschland einordnen?
„Die Unterschiede sind zum Teil deutlich. Generell gilt dass die Brettspielszene in fast allen von mir beschriebenen Ländern (außer in den USA) deutlich kleiner ist als in Deutschland. ‚Brettspiele‘ ist ein Nischenhobby und bestenfalls etwas für Kinder. Auch ist deutlich, dass in armen Ländern fast ausschließlich klassische Spiele gespielt werden. Je reicher ein Land ist, desto eher ist es wahrscheinlich, dass sich dort eine Szene bilden kann. In Japan zum Beispiel kommen Brettspiele langsam in Mode. Insgesamt hat aber jede Szene ihre kleinen Spezialitäten – aber das steht ja im Buch :-)“

Konntest du besonders „exotische“ Spielgewohnheiten ermitteln?
„Ich finde es interessant, dass es in Nordirland eine Vereinigung gibt, bei der Protestanten und Katholiken gemeinsam spielen: ‚Board Gamers anonymus‘. Das zeigt doch, wie groß die Kluft zwischen den beiden Gruppen ist. Die Fokussierung Japans auf Charakterbasierte Spiele hätte ich auch nicht erwartet. Japanische Spielentwicklungen fühlen sich schon recht anders an.“

Was ist für dich die Quintessenz des Buches?
„Vielleicht: Es wird überall gespielt. Jede Kultur hat ihre eigenen Besonderheiten und vielleicht auch ihre Exzentritäten, aber spielen kann man überall. Man muss nur wissen wo. Und da hilft das Buch ein bisschen …“

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