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Bericht: Süddeutsche Spielemesse 2012

Süddeutsche Spielemesse 2012 - Blick in die Halle von Jürgen Strobel

Süddeutschlands großes Spiele-Event

Vom 22. – 25.11.2012 fand die Süddeutsche Spielemesse in Stuttgart statt. Aber nicht nur die Spielemesse lockte Besucher, sondern noch gleich drei andere Hobbybereiche, deren Messen parallel liefen. Das waren die Modellbau-Süd, Hobby & Elektronik, Kreativ & Bastelwelt und natürlich die Süddeutsche Spielemesse. Die Halle 1 teilte sich die Spielemesse mit dem Hobbybereich der Kreativ & Bastelwelt. In der einen Hälfte die Spielemesse und in der anderen die Kreativ & Bastelwelt. Wobei sich das Gefühl einstellte, der Bastelbereich habe etwas mehr Raum.

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Tendenziell war am Donnerstag und Freitag etwas weniger los. In diesen zwei Tagen tummelten sich scheinbar mehr Schulklassen in der Spielehalle als Hobbyspieler. Diese waren dann sogar gegen Nachmittag wieder verschwunden, womit es wieder etwas ruhiger wurde. Am Wochenende wiederum waren alle Hallen gut gefüllt.

Süddeutsche Spielemesse 2012 - Lego von Jürgen Strobel

Leider war – von vielen Seiten bestätigt – ein regelrechtes Aussteller-Sterben zu beobachten. Viele Verlage blieben dieses Jahr der Süddeutschen Spielemesse fern. Auch kein einziger ausländischer Spieleverlag war vor Ort. Kleinstverlage waren nur vereinzelt zu sehen. Ansonsten herrschte eine große Leere. Warum das so ist, darüber kann man nur Vermutungen anstellen. Sind es die zu hohen Kosten für die Aussteller? Liegt der Termin zu nahe an dem der Spielemesse in Essen? Oder aber liegt es an den fernbleibenden Besuchern, die nicht mehr so zahlreich zur Spielemesse pendeln? Das wiederum wird sicherlich auch Gründe haben … All‘ dies lässt für die Zukunft nichts Gutes erahnen, und die Spielefans müssen sich wohl auf „noch weniger“ einstellen. Würde die Süddeutsche Spielemesse letztlich irgendwann komplett unter den Tisch fallen, wäre das ein herber Verlust für Spieler in der süddeutschen Region.

Süddeutsche Spielemesse 2012 - leere Eingänge von Jürgen Strobel

Ebenfalls ein kleines Ärgernis: Händler, die vor Ort ihre Spiele verkauften. Vor ein paar Jahren waren noch günstige Messepreise an der Tagesordnung. Leider hat sich auch dies sehr zum Nachteil der Messebesucher gewandelt. Denn es gibt höhere Preise von bis zu sieben Euro und mehr im Vergleich zu den Angeboten im Internet. Sicherlich hat ein Händler auf einer Messe erhebliche Kosten, die er natürlich auch an den Kunden weiter geben muss. Aber so ein Unterschied erscheint dann doch etwas überzogen. Hier schließt sich der Kreislauf: Die Besucher kaufen weniger, bleiben wegen fehlender Angebote vielleicht ganz der Messe fern und als Folge bleiben Aussteller weg. Aus Sicht der Besucher stellt sich die Frage: Warum sollte jemand Eintritt bezahlen und dann auch noch überteuerte Spiele kaufen, wenn das Internet im Vergleich echte Preisschnäppchen bietet? Gut, dass es da noch einen Lichtblick am Spielemesse-Horizont gab.

Süddeutsche Spielemesse 2012 - Ravensburger von Jürgen Strobel

Dieser Lichtblick waren die Spielevereine vor Ort. Diese boten jedem Messebesucher die Gelegenheit, viele Spieleneuheiten in den Messehallen auszuprobieren und zu testen. Wenn schon die Verlage mit Ihren Neuheiten der Süddeutschen Spielemesse fernbleiben, so konnte man schließlich doch auf diesem Weg Neuheiten und Altbekanntes kennenlernen und spielen. Ein großes Lob an das Engagement der Vereine. Ohne diese wäre die Spielemesse eine sehr eintönige und traurige Veranstaltung. Auch die Spieleerklärer auf der Spielemesse waren stets bemüht und machten einen tollen Job. Es war deutlich die Begeisterung für ein gemeinsames Hobby spürbar.

Süddeutsche Spielemesse 2012 - Kosmos von Jürgen Strobel

Im Großen und Ganzen reicht eigentlich ein Tag für die Süddeutsche Spielemesse in Stuttgart vollkommen aus. Es ist für Brettspieler alles sehr überschaubar geworden, und man kann sich locker alles an einem Tag anschauen und testen. Wie es mit der Spielemesse weitergeht, wird sich in den nächsten Jahren zeigen. Allerdings zeigt das gefühlte Spiele-Barometer deutlich nach unten. Und die Zahl der wegbleibenden Verlage wird leider immer größer. Das ist natürlich nicht nur aus Sicht der Spielefans eine mittlere Katastrophe. Die Messeleitung ist aufgefordert, das Konzept der Süddeutsche Spielemesse zu überdenken, sonst scheint die Zukunft dieser Veranstaltung gefährdet.

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