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Andre Zatz über sein Spiel Sultan

Sultan von Queen Games

Einfach reich werden

Andre, das Thema deines mit Sergio Halaban entwickelten neuen Spiels Sultan scheint Geschichten aus 1001 Nacht zu sein. Wie kamst du auf das Thema, warum magst du es?
„Wir mögen dieses Thema, weil es zum einen die zauberhafte Welt der Geschichten aus 1001 Nacht zum Leben erweckt und gleichzeitig zur Idee der cleveren Händler passt. Das Thema inspirierte Queen Games außerdem zu einer schönen Gestaltung. Tatsächlich war es nicht das erste Thema, als wir über die Spielidee nachdachten. Der allererste Prototyp handelte von einem Schwarzmarkt. Aber wir sind dann schnell auf das arabische Thema umgeschwenkt.“

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Bitte beschreib uns die Spielgeschichte. Welche Aufgabe haben die Spieler?
„Die Spieler möchten die Tochter des Sultans heiraten. Aber der Sultan wird seine Tochter nur einem Mann geben, der in der Lage ist, mit seinen Reichtum umzugehen. Er hat die Idee, einen Wettbewerb auszurufen. Er gibt allen die gleiche Menge Gold und am Ende des Tages prüft er, wer nach dem Handel auf dem städtischen Basar die beste Sammlung von Edelsteinen vorweisen kann.“
Anmerkung der Redaktion: Nach Abschluss des Interviews informierte uns Andre darüber, dass es in der endgültigen Version nicht um die Hand der Sultanstochter geht, sondern darum, des Sultans neuer Schatzmeister zu werden.

Welche Mechanismen sind dabei die bedeutendsten?
Sultan ist ein Gebot-Einschätzen-Spiel  aus der gleichen Familie wie Hol’s der Geier. Die zwei Hauptmechanismen, die ein eigenes besonderes Spielgefühl erzeugen, sind meiner Meinung nach das Bieten für verschiedene Steine zur gleichen Zeit und das fast gleichzeitige Entscheiden.
Um es zu verdeutlichen: In seinem Zug legt der Spieler eine Karte verdeckt neben einen der Edelsteine. So entscheidet er, welchen Stein er zu kaufen versucht, und er hat bereits den Goldbetrag dafür festgelegt. Dann ist der nächste Spieler an der Reihe und seine Entscheidung ist beeinflusst von dem, was die vorherigen Spieler getan haben. Die große Frage für jeden Spieler ist: ‚Welchen Stein kann ich für das Gold erhalten, das ich in der Hand halte?’ Es gibt ebenfalls die Gelegenheit zum Bluffen und etwas Strategie, da es nicht nur Punkte für die Werte der Steine gibt sondern auch Boni für große Sammlungen.“

Ist das Spiel komplex oder kompliziert zu spielen? Werden Familien so viel Spaß haben wie erfahrene Spieler?
“Es ist überhaupt nicht kompliziert. Im Gegenteil: Es ist leicht erklärt. Es gibt nur wenige Regeln, obwohl die Entscheidung manchmal schwer zu treffen ist. Ich vermute, Familien werden es ebenso mögen wie erfahrene Spieler. Meine Frau liebt es zum Beispiel, Sultan mit mir zu spielen. Und zu spielen reizt sie normalerweise nicht so sehr – nicht einmal meine Spiele. Dieses jedoch scheint sie zu lieben. Bei der Gelegenheit: Es funktioniert gut zu zweit, was bei dieser Art von Spiel nicht häufig der Fall ist.“

Gibt es einen Tipp für die erste Partie Sultan?
„Hier meine persönlichen Tipps. Erstens: Schätze deine fünf Karten am Beginn jeder Runde ein, bevor du entscheidest, ob es Zeit ist, agressiv zu spielen oder sich zurückzuhalten. Es ist nicht offensichtlich, wie man eine gute Hand nutzen muss und ein guter Spieler kann akzeptable Ergebnisse mit einer schlechten Hand erzielen. Wenn du eine gute Hand hast, erinnere dich auch daran, dass deine nächste schlecht sein kann, da alle Spieler ein Deck mit den gleichen Karten haben.
Zweitens: Bedenke, dass deine jeweilige Position in der Abfolge der Runden (erste, zweite, dritte, vierte oder fünfte) deine Entscheidung beeinflusst. Versuche zu planen, welche Karten du spielst, merke dir das und denk an deine Positionen in den nächsten Runden. Eine Eins oder Zwei im richtigen Moment gespielt kann große Gewinne bringen. In anderen Momenten ist eine solch Karte komplett wertlos. Es ist auch hilfreich zu wissen, dass die wertvollsten Steine weniger häufig auf dem Basar vorkommen.“

Das Spiel wurde letztes Jahr von Phalanx Games angekündigt. Nun wird es von Queen Games veröffentlicht. Kannst du etwas über die Gründe dafür sagen?
“Soweit ich es weiß und verstanden habe präsentierte Phalanx Games das Spiel auf der Nürnberger Messe, da sie ihre Familienspiel-Serie nach dem Erfolg von Packeis am Pol/Hey That’s My Fish ausbauen wollten. Aber auf der Messe merkten sie, dass es in diesem Marktsegment so viele Veröffentlichungen von bereits etablierten Verlagen gab, dass das Spiel nicht genug Regalfläche erhalten würde. Es ging dabei nicht nur um Sultan, sie änderten ihre Ausrichtung als Spieleverlag, entschieden sich dafür, sich auf das zu konzentrieren, was sie am besten können: eher strategische Spiele in größeren Schachteln für Hardcorespieler.
Für uns war das natürlich eine kalte Dusche. Uli Blennemann, Phalanx Brand Manager, bedauerte das sehr, denn er hatte das Projekt bearbeitet und mag das Spiel wirklich sehr, da es sehr schön für seine geringe Komplexität ist. Glücklicherweise zeigten kurz danach andere Verlage Interesse, auch Fantasy Flight Games und Smart Games. Schließlich war es Queen Games, die sich dafür entschieden, Sultan zu veröffentlichen, was für uns eine Bestärkung war, dass es ein gutes Spiel ist.“

Gibt es Unterschiede zwischen der angekündigten und der jetzt endgültigen Version?
“Soweit ich weiß, sind die Regeln gleich geblieben. Aber ich bin nicht sicher, da ich die endgültige Version noch nicht gesehen habe.“

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