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Spielgefühl: Gipfelstürmer

Familienspiel Gipfelstürmer - Foto von Amigo Spiele

Hochwürfeln zum Mount Friese

blankWenn Friedemann Friese ein Spiel mit Kniffel-Mechanismen bastelt, sollte das doch so etwas wie Fiese Fünfen oder zumindest Fabelhafte Fersuche heißen. aber nein! Bei Amigo Spiele heißt so etwas dann einfach nur Gipfelstürmer. Also Fipfelftürmer. Kleiner Witz für Eingeweihte …

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Gipfelstürmer – worum geht es?

Auf dem Weg zum Mount Friese müssen die Spieler ihren stolzen Steinböcken den weiten Weg bahnen. Das funktioniert, indem eine wünschenswerte Würfelkombination a la Kniffel geschafft wird. Für jedes Zielfeld gibt es entsprechend fordernde Vorgaben. Ganz oben wartet natürlich ein fordernder Fünfer-Pasch. Wer Kniffel kennt, weiß um die Härte der Herausforderung. Aber der Friese Friedemann wäre ja kein erfahrener Spieleautor, wenn er nicht hierfür eine launige Lösung parat hätte. Kommt ein eigener springender Steinbock auf ein großes (= vielen Viechern Platz bietendes) Feld mit wenigstens zwei eigenen Figuren, springbockt eine mal eben elanvoll ein Feld furios weiter. Gleiches gilt für kleine (= nur einem Steinbock Platz bietende) Felder, sofern dort ein eigener graziler Gehörnter steht. Zack. Spring. Bock. Da. Fertig. Doch steht da ein finsterer Fremder, wird dieser über blaue Bachläufe nach unten geschubst. Fiese Felsen … Das dauert so lange, bis der siegreicher Spieler zwei seiner kapitalen Böcke auf die sperrige Spitze des fundamentalen Mount Friese manövriert hat.

Spielgefühl: Wie spielt sich Gipfelstürmer so?

Einer unseres Teams meinte: das bessere Spookies. Echt, ernsthaft? Ich dachte aber anfangs: Ähm? Und dann: Eher karthografiertes Kniffel meets cooles Cant’t Stop, aber ohne Can’t Stop. Am Ende ist es eher ein finsteres Familienspiel, bei dem die spannungsgeladenen Spieler anfangs irritiert schauen, was so machbar ist und sich später auf starke Steinbockketten zum heiteren Hochschubsen konzentrieren. Macht das sagenhaft Spaß? Gutes Spielgefühl? Geht so! Es versteht nach einiger Zeit jeder. Aber was sinnvoll ist, worauf zu würfeln ist und warum die blöden Böcke bei nichtigen Nieten ins tiefe Tal hinunter sollen, das verstehen selbst kundige Kinder nicht so gut. Sie wollen es auch nicht verstehen, spielen aber trotzdem. Ernste Erwachsene hingegen schauen immer kürzer konzentriert auf die etwas wahllosen Wege. Sie verstehen vielleicht, wollen aber irgendwann nicht weiter mit den Steinböcken spielen. Fieses Familienspiel. Fabulöse Falle. Fehlender Fun. Keinesfalls Kniffel. Eher ferwirrendes Fundamentgehopse.

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3 Kommentare

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Frank Riemenschneider 28. September 2015 at 11:38

Die Würfel sind doof. Folgende Situation: Meine Frau würfelt. Drei Einsen. Erstes nachwürfeln nichts (he,he,he)! Beim zweiten Wurf kamen dann die zwei fehlenden Einsen. Der Effekt: Sie musste sich den Bauch halten vor lachen – nachdem sie mein Gesicht gesehen hatte und gewinnt.     

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Foamheart 28. September 2015 at 16:06

Diese Spielkritik erhält 5/5 Alliterationspunkte. 😀

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Michael Weber 28. September 2015 at 16:23

Oh, vielen Dank! Aber an einer Stelle ist es zu viel des Lobes. Denn es ist keinesfalls eine Rezension. Es ist ja „nur“ unser Spielgefühl. Wartet es mal ab, bis ein keifender Kollege sich sorgsam des drangsalierenden Spiels spottend annimmt. Oder es über den grünen Klee lobt. Wir werden sehen.

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