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Interview mit Arno Steinwender über Venga Venga

Arno Steinwender von Arno Steinwender

Abgestempelt

Arno Steinwender ist vielen Leserinnen und Lesern sicher bekannt. Er ist Macher unserer österreichischen Partnerseite spieletest.at. Mit Venga-Venga hat er zum Zeitpunkt des Interviews sein erstes Spiel veröffentlicht. Er ist AHS-Lehrer für Mathe, Physik und Informatik und lebt in Wien. Wenn er nicht gerade mit Spielen beschäftigt, stehen folgende Hobbies zur Auswahl: Fotografieren, Basketball, Computer, Lesen, Bücher nach Format sortieren (?), Papierschnitzel in der Wohnung verteilen (???).

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Venga-Venga ist über White Castle zu Selecta gekommen. Wie kam es zur Zusammenarbeit mit Ronald Hofstätter (White Castle) und Selecta?
Venga-Venga von Selecta Spielzeug„Als begeisterter Spieler wollte ich schon immer einmal ein eigenes Spiel herausbringen. Vorerst beschäftigte ich mich aber erst mal mit dem Testen von Neuerscheinungen anderer Autoren und gründete die Internetseite spieletest.at.
Als es dann so weit war und ich eine Idee für ein Spiel hatte, wusste ich damit anfangs nicht, wie ich weitermachen sollte. Ich bastelte einen Prototypen und schrieb eine Spielanleitung. Genau in dieser Zeit bin ich durch Zufall auf einen Aufruf von White Castle an junge Spieleautoren im Internet gestoßen! Also einfach ein Mail geschrieben, mal getroffen und das Spiel hat gefallen …
Ich sehe mich als Spieleautor und das entwickeln neuer Spielideen, das Basteln von Prototypen und das Schreiben der Spielregeln macht mir große Freude. Da ich hauptberuflich Lehrer bin, bleibt mir einfach nicht die Zeit, mich darum zu kümmern, dass ein Verlag eines meiner Spiele herausbringt! Diese Zeit braucht es aber um Kontakte zu pflegen, Prototypen zu verschicken, auf Messen zu fahren, nachzufragen und so weiter. Diesen Part übernimmt White Castle für mich und darüber bin ich sehr froh, da ich mich so ganz dem kreativen Teil des Spiele-Erfinden widmen kann. Außerdem gibt mir Ronald Hofstätter als erfahrener Spieleautor eine Menge Tipps, die mich sehr weiterbringen.“

Wurde das Spiel noch verändert oder ist es so veröffentlicht worden, wie du es abgegeben hast? 
„Am Spielablauf von Venga-Venga wurde vom Verlag nichts verändert, das Spiel wird so gespielt, wie ich mir das ausgedacht habe. Auch das Thema und die Story sind gleich geblieben. Lediglich die Grafik wurde von einer professionellen Grafikerin gestaltet. Das Spiel trägt also eindeutig meine Handschrift.“

Wie bist du auf die Idee mit dem Stempelsammeln gekommen?
„Ich arbeite gerne mit neuen Materialien. Als ich die Bauernhoftiere durch Zufall entdeckt habe, war mir klar, dass ich daraus ein Spiel machen will. Die Story und der Spielablauf kamen dann ganz spontan.“

Wie lange hat die Entwicklung des Spiels gedauert?
„Von der ersten Idee bis zur Veröffentlichung des Spieles hat es zirka neun Monate gedauert! Zwei bis drei Monate von der Idee zum Prototypen, dann eine Menge Testspiele. Selecta hat danach ziemlich schnell zugeschlagen und in Rekordzeit das Spiel in die Produktion gebracht – ein halbes Jahr ist sehr schnell.“

Worin siehst du das Besondere bei Venga-Venga?
„Bei der Fülle von Neuerscheinungen, die jedes Jahr den Deutschen Markt überfluten, ist es natürlich schwer oder unmöglich, ein völlig neues Spiel zu entwickeln. Ich denke aber, dass es mir mit Venga-Venga gelungen ist, bereits bekannte Spielelemente zu einem neuen Spiel zu kombinieren, das einfach Spaß macht. Man muss Tiere einfangen. Gelingt das, wird man sofort belohnt, indem man einen Stempel dafür bekommt. Gerade für Kinder ist das natürlich ein Erfolgserlebnis.
Außerdem sind Stempel meines Wissens selten oder noch gar nicht bei Spielen verwendet worden.“

Venga-Venga - Stempel von Reich der SpieleVenga-Venga ist ein Kinderspiel. War es Zufall, dass dein Erstlingswerk kein Erwachsenenspiel ist?
„Ja, purer Zufall. Venga-Venga ist das erste Spiel, das von einem Verlag herausgebraucht wird. Mein erstes Spiel, das ich erfunden habe, ist ein Familienspiel. Da kann ich allerdings nicht zuviel verraten, da es noch bei einigen Verlagen unter die Lupe genommen wird.“

Es sind also weitere Spiele von dir in Vorbereitung. Gibt es schon etwas konkretes zu berichten?
„Ja, mein Kopf ist voller Ideen, ich bräuchte nur mehr Hände! :o)
Es liegen derzeit noch fünf Spiele von mir bei Verlagen zur Ansicht. Zwei weitere Spiele sind als Prototyp fertig, müssen aber noch getestet werden, bevor ich sie an die Verlage schicke beziehungsweise an White Castle weitergeben kann. Handfestes zu berichten gibt es aber derzeit leider noch nicht …“

Wie bist du eigentlich zum Spielen gekommen?
„Ich bin so einer, der schon als Kind gerne gespielt hat, aber nicht immer jemanden zum (Brett-) Spielen gefunden hat. So nerve ich halt jetzt alle …
Eine Zeit lang hat mich das Spielen dann überhaupt nicht interessiert. Der Computer hatte es mir angetan. Es waren dann Die Siedler von Catan, die mich wieder zu den Brettspielen gebracht haben.“

Gibt es Autoren, die du besonders schätzt oder deren Einflüsse du beim Spiele-Erfinden bemerkst?
„Es gibt eine Reihe von Autoren, die ich sehr schätze und deren Spiele ich sehr gerne spiele. Alex Randolph, Klaus Teuber und Reiner Knizia sind drei, die gute – aber auch schlechte – Spiele machen. Meine Lieblingsspiele sind aber von ganz verschiedenen Autoren.“

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