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7 Wonders Duel

7 Wonders Duel - Foto von Repos Prod

blank„Wunder gibt es immer wieder“, sang einst Katja Ebstein. Da ist es wenig verwunderlich, dass das Erfolgsspiel 7 Wonders, nach mehreren Erweiterungen, nun auch mit einem eigenständigen spielerischen Ableger aufwarten kann. Glänzte das erste Kennerspiel des Jahres vor allem in großen Runden, kommt nun mit 7 Wonders – Duels eine reine Zweipersonenvariante. Wie gehabt bauen die Spieler drei Zeitalter lang Gebäude und Weltwunder und versuchen so, möglichst ausgiebig zu punkten. Der Grundmechanismus bleibt dabei erhalten, wird aber durch einige Besonderheiten ergänzt und abgewandelt.

Was macht 7 Wonders – Duels aus?

Reizvollstes Element bei 7 Wonders war der Drafting-Mechanismus, das gleichzeitige Auswählen der Karten und die anschließende Weitergabe der restlichen Handkarten an den Nebenmann. Das sorgte für geringe Wartezeiten, was für große Runden genial war, funktionierte für zwei Spieler über die Krücke einer neutralen Stadt aber leider nur mäßig. Ein neuer Mechanismus musste also her.

In 7 Wonders Duel gibt es in jedem Zeitalter eine zentrale Auslage mit jeweils 20 Karten, die zur Hälfte verdeckt oder offen in einem bestimmten Muster, sich überlappend, angeordnet sind. Da die Spieler nur komplett freiliegende Karten auswählen dürfen, ist die Auswahl eingeschränkt. Verschwindet eine Karte aus der Auslage, wird meist eine weitere Karte „frei gespielt“, mit der Konsequenz, dass diese nun dem Gegner zur Verfügung steht. Hier entstehen schöne Zwickmühlen, bei der Spieler auch mal auf wertvolle Karten verzichten müssen, um dem Gegner keine Vorlagen zu geben.

Auch bei den Weltwundern gibt es nun eine Auswahl. Vor Spielbeginn suchen sich die Duellanten in zwei Runden jeweils zwei Wunder aus, so dass sie das Spiel mit jeweils vier beginnen. Wir wären nicht bei 7 Wonders, wenn alle acht gebaut werden dürften, mindestens ein Spieler bleibt auf einem Wunder sitzen. Die Weltwunder geben, sofern sie errichtet wurden, verschiedene Vorteile, zum Beispiel zusätzliche Ressourcen, militärische Stärke, natürlich Siegpunkte oder einen Doppelzug.

Neben dem traditionellen Spielsieg über die Punkte für die ausgespielten Karten gibt es nun zwei weitere Siegbedingungen. So kann das Spiel vorzeitig enden, wenn ein Spieler einen militärischen Sieg erlangt. Zwischen beiden Spielern liegt ein kleiner Spielplan, auf dem ein kleiner Marker hin und her wandert, vergleichbar mit einem Tauziehen. Mit jeder ausgespielten Militärkarte wandert der Marker in Richtung gegnerischer Stadt. Landet er dort, ist das Spiel vorzeitig beendet. Aber auch ohne „Sudden Death“ ist militärische Stärke am Ende Punkte wert und die plündernden Horden sorgen auf ihrem Feldzug dafür, dass der Gegner Geld verliert. Das schmerzt, denn Geld ist ein äußerst knappes Gut.

Wichtige Entscheidungen bei 7 Wonders – Duel

Wer nicht auf Krawall gebürstet ist, kann auch auf zivile Art vorzeitig gewinnen, indem er auf Wissenschaft und Fortschritt setzt. Jede grüne Karte besitzt ein Fortschrittssymbol. Schafft es ein Spieler, sechs verschiedene einzusammeln, gewinnt er das Spiel. Das ist nicht so einfach, da sich diese sechs Symbole auf nur zwölf grüne Karten verteilen und diese nicht zwangsläufig alle ins Spiel kommen. Aber auch hier gibt es noch einen Zusatznutzen. Sammelt ein Spieler zwei gleiche Symbole, darf er sich ein Fortschrittsplättchen nehmen, das einen sofortigen, fortlaufenden oder punktemäßigen Nutzen besitzt.

Die Gebäude ähneln nicht nur optisch denen aus 7 Wonders sondern besitzen auch die selben Kernaufgaben (Ressourcen, Handel, Forschung, Siegpunkte, Militär), und die eigentlichen Aktionen der Spieler laufen in vertrauten Gefilden ab. Nimmt ein Spieler eine Karte, kann er sie direkt auslegen (bauen) oder ein Weltwunder errichten, sofern er die passenden Rohstoffe besitzt. Fehlende Rohstoffe kann er durch Handel ersetzen. Dabei handelt man nun nicht untereinander, sondern zahlt direkt an die Bank. Allerdings kann es teuer werden – Stichwort: Monopolbildung. Je mehr Rohstoffsymbole ein Spieler in der Auslage besitzt, desto teuer wird es für seinen Gegner diese zu besorgen. Besonders bitter, wenn diese für Weltwunder benötigt werden. Gelbe Handelsgebäude können da Abhilfe schaffen. Kann oder will ein Spieler nicht bauen, kann er die Karte auch abwerfen, um Münzen zu erhalten, was umso lukrativer wird, je mehr gelbe Karten er besitzt.

Wie gut ist das 2-Personen-Spiel 7 Wonders – Duel?

Das Spielgefühl ist ähnlich, nicht nur optisch fühlt man sich bei 7 Wonders Duel zu Hause. Aber man muss 7 Wonders definitiv nicht kennen, um einen schnellen Einstieg zu schaffen. Der Mechanismus ist genauso eingängig und zugänglich wie bisher. Man vermisst nichts, im Gegenteil die zusätzlichen Elemente beleben das Spiel und machen das Duell noch reizvoller als seinen Vorgänger. In spannenden 30 Minuten wird man vor einige interessante Herausforderungen gestellt, dabei laufen zwei Spiele nie gleich ab. Durch die variable Kartenauslage und -zusammensetzung (pro Zeitalter werden jeweils drei Karten aussortiert), die unterschiedlichen Weltwunder und Fortschrittsplättchen wird für Abwechslung gesorgt.

Militärische oder wissenschaftliche Siege treten zwar äußerst selten auf, geben dem Spiel aber das gewisse Etwas. Nie kann man zu 100 Prozent sicher sein, dass es wirklich in die Punktewertung geht. Im letzten Zeitalter ist es dann häufig so, dass mit jeder aufdeckten Karte mitgefiebert wird, ob nicht vielleicht doch noch ein dringend benötigtes Symbol erscheint, oder die letzten Militärpunkte greifbar werden. Ein schöner Kniff, der die Spannung schön aufbaut und für Spielsituationen sorgt, die im Gedächtnis haften bleiben.

Muss man 7 Wonders mögen, um dem Duell etwas abzugewinnen? Ein ganz klares Nein! Auch wenn der Kern der gleiche ist, hier wurde nicht nur in den für zwei Spielern entscheidenden Punkten Hand angelegt. Einige Elemente, wie der Wegfall der mühsamen Punkterechnung für die grünen Gebäude und das vereinfachte Militär, machen den Ablauf noch etwas flotter und thematisch stimmiger. Co-Autor Bruno Cathala hat hier mit Antoine Bauza für Repos Productions ein außergewöhnlich gutes Spiel für zwei Personen kreiert – das bessere 7 Wonders!

Spielanleitung

Infos zu 7 Wonders Duel

  • Titel: 7 Wonders Duel
  • Verlag: Repos Production
  • Autor: Bruno Cathala, Antoine Bauza
  • Spieleranzahl (von bis): 2
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 10
  • Dauer in Minuten: 30
  • Jahrgang: 2015
  • Video:
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1 Kommentar

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Mr X 13. Juli 2017 at 17:12

An sich kann ich 7 Wonders Duel sehr empfehlen. Doch es gibt eine gewaltige Sache die mich unheimlich stört. Und zwar die Brauerei. DIe ist einfach zu stark. Bitte versucht das doch mal in der nächsten Auflage zu ändern. Vebesserungsvorschlag meiner seits: Man bekommt zwar die 6 Geld, muss die KArte dafür aber abschmeissen. Danke

 

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