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Adventure Games: Die Monochrome AG

Adventure Games: Die Monochrome AG - Ausschnitt - Foto von Kosmos

Beim zweiten Abenteuer aus der Kosmos-Reihe Adventure Games dreht es sich um das Unternehmen Monochrome AG, das eine geheimnisvolle Substanz erfindet und in seinen Mauern Tests dazu durchführt. Die bis zu vier Spieler des Teams um den Auftraggeber Ovin sollen in das Gebäude der Firma eindringen, Beweise sammeln, Menschen retten und das, wie Ovin mehrfach betont, ohne groß Spuren zu hinterlassen.

Ein neues Abenteuer

Wie schon beim ersten Abenteuer (Das Verlies) werden in Adventure Games: Die Monochrome AG (von Matthew Dunstan, Phil Walker Harding, Kosmos) in drei Kapiteln Räume erkundet, Gegenstände gesammelt, benutzt und miteinander kombiniert und dadurch Schlussfolgerungen für das weitere Vorgehen bis hin zur Lösung gezogen. (Die genauere Funktionsweise kann in der Rezension dazu nachgelesen werden.) Da es vom Geschick, der Logik und dem Glück der Spieler abhängt, welche Schlüsse sie ziehen und welche ihnen verborgen bleiben, gibt es auch hier wieder mehrere Lösungen. Für jedes Kapitel ist eine Dauer von rund 90 Minuten veranschlagt.

Die Monochrome AG haben wir als zweites gespielt, nachdem wir Das Verlies in annehmbarer Zeit und mit ansprechendem Ergebnis gelöst hatten. Entsprechend erwartungsfroh haben wir auch das neue Abenteuer begonnen.

Schwieriges Unterfangen

Doch im Gegensatz zu Das Verlies haben wir uns mit dem Weiterkommen hier recht schwergetan. Für manche neuen Räume braucht es erst einen Schlüssel oder Zugangscode. Andere kann man sehr schnell neu erkunden. Neu ist, dass jedes Teammitglied ein so genanntes Handycap besitzt, das ihn daran hindern soll, bestimmte Orte/Gegenstände zu erkunden. Denn immer, wenn ein Spieler einen Ort oder Gegenstand erkundet, der ein Symbol trägt, das auf seiner Handycapkarte abgebildet ist, steigt ein Alarmlevel um 1 an. Bei einem Alarmlevel von 5 gibt es einen Großalarm, der zu einem Anschiss von Chef Ovin und am Ende zu Punktabzug führt.

So versucht man, die Erkundungen nur von demjenigen durchführen zu lassen, der dadurch keinen Nachteil erfährt. Aber das macht das Spiel etwas schleppend.

Adventure Games: Die Monochrome AG - Material - Foto von Kosmos

Es ist verführerisch, die vielen Orte, die frei zugänglich sind, auch zu erkunden. Schnell wächst dann die Anzahl der Räume und Orte. Aber die Vielzahl der damit verbundenen Informationen verwirrt mehr, als sie hilft. Man kann sich gar nicht alles merken, was wo steht, wie es funktioniert oder warum nicht. Andererseits hatten wir oft das Gefühl, nicht weiterzukommen, ohne neue Dinge zu entdecken. Ein schwer lösbarer Konflikt.

Verstärkt wurde der Eindruck dadurch, dass wir zwar die Taschen voller Gegenstände hatten, diese aber nicht sinnvoll einzusetzen wussten. Und da kommen wir zu einem Punkt, der bei Das Verlies deutlich besser war: Der Nutzen bringende Einsatz der Gegenstände ist in einigen Fällen so weit hergeholt, ja unplausibel, dass man, wenn überhaupt, nur mit gehöriger Fantasie auf die richtige Verwendung kommen kann. Wir haben uns nach Beendigung des Spiels mal die Hilfehinweise zu einigen Gegenständen angesehen. Auf das, was wir dort hätten kombinieren sollen, wären wir nur im Vollrausch gekommen. Hier hat man es mit dem Anspruch reichlich übertrieben. Schwierige Situationen sollten überwiegend mit Logik und ein bisschen Fantasie zu lösen sein. Nicht anders herum.

Zudem gibt es eine Stelle im Spiel, die einen Spieler quasi rundenlang aus dem Spiel nimmt. Und das ohne Vorwarnung. Ohne Hilfe war diese Situation nicht zu lösen und hat einige Siegpunkte gekostet. Die Hilfen sind zwar auch bei diesem Spiel unschädlich (im Hinblick auf die Siegpunkte), aber man will das Ziel ja überwiegend aus eigener Kraft erreichen.

Unterbrechung verhindern

Aufgrund der langen Spieldauer haben wir dieses Mal das Spiel nach Kapitel 2 unterbrechen müssen, den Spielstand „gespeichert“ (haha) und die Partie an einem anderen Tag fortgesetzt. Das ist nicht zu empfehlen! Zum einen kann auch hier in der App, die wir verwendet haben, die Historie der bereits besuchten Orte nicht gespeichert werden (wie bereits bei Das Verlies). Man sieht also nicht mehr, was man schon untersucht hat und was nicht. Zum anderen kann man sich unmöglich die Hinweise behalten, die einem während einer Partie im Kopf herumschwirren. Wer sich alles aufzeichnen will, indem er noch zu verwendende Erkenntnisse niederschreibt, möge das tun. Wir wollten aber eher unwissenschaftlich spielen. Ansonsten funktioniert auch hier die App wieder tadellos und hilft, eine Menge Leseluft zu sparen.

Adventure Games: Die Monochrome AG - Schachtel - Foto von KosmosAm Ende haben wir zwar ein respektables Ergebnis erzielt. Der Weg dahin war aber steinig und mit mehr Frage- als Ausrufezeichen versehen. So kam auch das Ende ein wenig überraschend, als wir gefragt wurden, ob uns die Erkenntnisse reichen würden oder wir das Spiel fortsetzen wollen.

Im Großen und Ganzen hat Adventure Games: Die Monochrome AG im Gegensatz zu Das Verlies und auch im Vergleich zu den Rätseln der Escape-Spiele, die knackig aber lösbar sind, bei uns einen etwas unzufriedenen Eindruck hinterlassen. Rätsel nicht lösen zu können, ist uns bisher in allen Spielen dieses Genres begegnet. Das gehört gewissermaßen dazu. Aber ein Spiel dieser Art muss es den Spielern ermöglichen, Zusammenhänge herzustellen, und daran fehlt es der Monochrome AG. Letztlich führt das zum unbefriedigenden Ergebnis.blank

Hier geht’s zur Spielregel (Achtung: Spoilergefahr!!)

Infos zu Adventure Games: Die Monochrome AG

  • Titel: Adventure Games: Die Monochome AG
  • Verlag: Kosmos
  • Autor: Matthew Dunstan, Phil Walker-Harding
  • Spieleranzahl (von bis): 1-4
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 16
  • Dauer in Minuten: 3 x 90
  • Jahrgang: 2019

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