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Agentenjagd (Schmidt Spiele)

Gesellschaftsspiel Agentenjagd - Foto von Schmidt Spiele

„Redfox, Sie haben eine Nachricht erhalten!“ – „M! Sie haben mich schon wieder mit dem Smartphone auf der Toilette erwischt. Machen Sie das mit Absicht?“ – „Vielleicht. Wer weiß…“ – „Also, M, worum geht es?“ – „Ein neuer Auftrag, Redfox. Finden Sie den Spion. Wir haben keine Ahnung, wo er steckt, aber unsere Informanten versorgen Sie mit Möglichkeiten, das herauszufinden. Nun ja, wo diese Informanten sich aufhalten, kann ich Ihnen auch nicht sagen, aber Sie werden es zu gegebener Zeit erfahren. Ach ja, und sehen Sie zu, dass Sie den Spion schneller aufspüren als Ihre Konkurenten.“

Agentenjagd, ein Deduktionsspiel mit James-Bond-Feeling. Worum geht es?

Agentenjagd von Prospero Hall (Schmidt Spiele) ist ein appgesteuertes Familienspiel, dass ausschließlich in der Kombination Brettspiel und Smartphone (bzw. Tablet) funktioniert. Vor dem ersten Spiel muss also eine kostenlose App installiert werden. Das funktioniert völlig unkompliziert und die App ist dann auch wirklich sehr übersichtlich und leicht zu bedienen. Das Spiel erklärt sich eigentlich fast schon, ohne die Spielanleitung zu studieren. Mit dem Ziel, den mysteriösen Spion zu finden, bewegen sich die Spieler als Agenten quer über alle Kontinente zu den Metropolen der Welt. Die Positionen der einzelnen Agenten, des Spions und der Informanten werden von der App in jedem Spiel zufällig festgelegt. Zu Beginn eines Spiels erfahren die Spieler lediglich den Aufenthaltsort der Agenten. Je weiter sie sich bewegen, um so mehr geheime Hinweise erhalten sie darüber, an welchem Ort die Informanten zu finden sind. Sobald ein Spieler dann einen Informanten gefunden hat, erhält er Aktionskarten, die ihm wiederum helfen, den Spion aufzuspüren.

Wie wird das Familienspiel Agentenjagd gespielt?

Spielplan ausbreiten, Smartphone oder Tablet griffbereit halten und einen verdeckten Kartenstapel bilden, schon kann es losgehen. Die Spieler wählen einen Agenten aus und geben dann in der App ein, welche Agenten am Spiel teilnehmen. Daraufhin erfolgt durch die App ein erster Statusbericht mit der Information, in welcher Stadt die einzelnen Agenten ihre Mission beginnen. In jedem Spielzug kann ein Spieler bis zu zwei Aktionen ausführen. Da anfangs keine Aktionskarten zur Verfügung stehen, sind dies zunächst ausschließlich Bewegungszüge. Um eine andere Stadt zu bereisen, wird der Button mit dem ausgewählten Fortbewegungsmittel aktiviert und die Spielfigur auf dem Spielplan zu der entsprechenden Stadt gezogen. Die App registriert über das gewählte Verkehrsmittel, wo der Spieler sich nach seinem Spielzug befindet und übermittelt dann geheime Nachrichten. Die sind so geheim, dass sie nur zu lesen sind, während mit dem Finger über den Bildschirm gewischt wird. So soll vermieden werden, dass die Mitspieler mitlesen können. In der Nachricht teilt die App zunächst mit, wie weit ein Informant entfernt ist. Später können noch weitere Geheimbotschaften hinzukommen. Denn sobald ein Spieler den Informanten gefunden hat, erhält er Aktionskarten. Allerdings erst, wenn er den entprechenden Kontinent verlässt. Die Mitspieler können dann höchstens erahnen, wo der Informant aufgespürt wurde. Um die Aktionskarten einzusetzen, gibt der Spieler am Bildschirm einen vierstelligen Kartencode ein. Je nach Aktion teilt die App die Auswirkung der Karte offen oder geheim mit. Neun verschiedene Aktionsarten geben entweder Hinweise auf den Aufenthaltsort des Spions, ermöglichen es, die Mitspieler zu ärgern oder bringen sonstige Vorteile. Sobald ein Spieler zu wissen glaubt, wo der Spion sich aufhält, reist er zu diesem Ort und wählt in der App den Button „Spion fangen“. Liegt er richtig, wird er mit virtuellem Konfettiregen als Held gefeiert und das Spiel ist beendet. War der Tipp falsch, muss der Spieler eine Runde aussetzen und die Suche nach dem Spion geht weiter.

Lohnt sich die Agentenjagd?

„Hübsche Fliesen, Redfox!“ – „Orr, M!!!“ – „Nun, Redfox, wie hat Ihnen die Mission gefallen?“ – „Ausgezeichnet! Wie Sie wissen, habe ich den Spion gefasst. Die anderen Agenten waren mir dicht auf den Fersen und hätten ihn natürlich auch gerne dingfest gemacht. Dass diese Agentenjagd großen Spaß gemacht hat, werden dennoch alle Beteiligten bestätigen. Da bin ich mir sicher.“ – „Also kann ich beim nächsten Auftrag wieder auf Sie zählen?“ – „Jederzeit, M!“

Abseits des James-Bond-Gefühls finden sich beim Familienspiel Agentenjagd sowohl thematische als auch spieltechnische Parallelen zu Scotland Yard. In meinen Spielrunden gab es unterschiedliche Meinungen darüber, welches Spiel im direkten Vergleich wohl besser gefällt. Das vorhandene Spielmaterial besteht hier lediglich aus Spielplan, vier Spielfiguren und 60 Aktionskarten. Hinzu kommt das eigene Smartphone oder Tablet. Sowohl die Grafik des Spielplans als auch die App wirken fast spärlich, auf keinen Fall überladen. Manch einem ist das von allem zu wenig. Aber gerade diese Puristik sorgt für für eine grandiose Übersichtlichkeit, die das klassische Agentenspiel nicht bieten kann. Agentenjagd ist kurzweilig und durch und durch so stimmig, dass es auch zu zweit nicht nur funktioniert sondern großen Spaß macht. Die geheimen Nachrichten und Auftragskarten bringen spannende Überraschungseffekte ins Spiel und sorgen für begeisternde Aha-Momente, wenn es gelingt, aus den Reaktionen und Spielzügen der Mitspieler die richtigen Schlüsse zu ziehen. Dass Agentenjagd es schafft, die Spieler so mitzureißen, macht es für mich zu einem erstklassigen Familienspiel. Die Altersempfehlung für Spieler ab acht Jahren fand ich hier aber nur einigermaßen passend. Obwohl die Spielregeln einfach sind und die App sehr benutzerfreundlich aufgebaut ist, wird ein gewisses Maß an Konzentration und Aufmerksamkeit benötigt, um die eigenen Spielzüge sinnvoll durchführen und die der Mitspieler schlüssig interpretieren zu können. Ja, das bekommen Achtjährige schon hin, aber richtig flüssig spielt sich das erst mit etwas älteren Kindern.

 

Infos zu Agentenjagd (Schmidt Spiele)

  • Titel: Agentenjagd
  • Verlag: Schmidt Spiele
  • Autor: Prospero Hall
  • Spieleranzahl (von bis): 2-4
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 8
  • Dauer in Minuten: 20-30
  • Jahrgang: 2018

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