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Arcadia Quest

Arcadia Quest Spielaufbau - Ausschnitt - Foto von Cool Mini Or Not

Das Ende einer Suche und der Anfang einer Legende!

blankDies ist die Geschichte von Helden einer längst vergessenen Zeit. Sie haben sich aufgemacht, um die Welt aus den Klauen des Finsteren Grafen Zahn zu retten. Eine lange Suche lag hinter Ihnen … Doch jetzt … Endlich! Scheint es, dass sie an ihrem Ziel angekommen waren. Dem „Mondtor“! Und ab hier beginnt nun unsere Erzählung einer Legende …

Worum geht es bei Arcadia Quest?

Er stand auf einem Hügel, der Wind peitschte ihm in das Gesicht und angestrengt starrte er hinab auf das Mondtor der so sehr verhassten Orks! Sie waren schon lange auf der Suche nach ihnen. Tagelang folgten sie ihren Spuren und dem Gestank. Und dann plötzlich vor ein paar Tagen merkten sie, dass die Orks immer langsamer wurden. Er wusste, dass sie ihr Ziel erreicht hatten. Johan schaute zu Maya und Greensleeves, die sich etwas weiter hinter ihm positioniert hatten. Geduckt und mit gezogenen Waffen schauten die beiden hinauf zu Johan. Mit einem Nicken gab er ihnen das vereinbarte Zeichen. Maya formte mit ihren Lippen daraufhin in einer nicht verständlichen Sprache eine Formel und diese wurde zu einem Zauberspruch verwoben. Plötzlich fingen ihre Hände an, ganz leicht zu glimmen. Dann jedoch wurde es zu einem richtigen Glühen und ehe man sich versah, schoss geradewegs ein flammender Nova-Strahl aus den Händen von Maya und traf dabei den ersten Goblin auf der Wachmauer des Mondtores. Dies alles passierte innerhalb weniger Sekunden. Der Goblin hatte keine Chance und ehe er es registrierte, fiel er auch schon zu einem Häufchen Asche in sich zusammen. Sofort rannte Maya geradewegs auf die Mauer zu und ging erst mal hinter dem nächsten Baum in Deckung. Johan zog sein Schwert Eidwahrer aus der Scheide und mit einem wutverzerrtem Gesicht stürmte er vorwärts. Greensleeves brachte sich mit seinem Bogen derweil in eine bessere Schussposition. Er spannte ihn und nahm einen weiteren Goblin ins Visier. Der Pfeil schoss nach vorne und traf ihn genau zwischen die Augen. Ein zweiter Pfeil verfehlte einen Ork nur um Millimeter …

Jeder Spieler verkörpert in Arkadia Quest eine bestimmte Gilde, die wiederum aus drei verschiedenen Helden besteht. Sowohl die Wahl der Gilde als auch der Helden bleibt dabei jedem Spieler selbst überlassen. Nun sollte man aber wissen, dass es zwölf unterschiedliche Helden mit unterschiedlichen Fähigkeiten gibt. Das Repertoire reicht dabei von Barbar bis Amazone. Jeder Charakter hat seine Stärken und Schwächen und man sollte (besonders wenn man eine Kampagne spielt) mit Bedacht seine drei Helden wählen. Hier sollte man auf eine ausgewogene Mischung achten. Eine Kampagne besteht immer aus sechs von insgesamt elf Szenarien und somit ist jede auch ein wenig anders aufgebaut. Hat meine seine Wahl getroffen, werden nach Belieben fünf Entwicklungskarten (Startausrüstung) auf die drei Helden verteilt. Es folgt der Szenarienaufbau, dabei wird genau vorgegeben, wo was platziert wird. Jedem Spieler wird ein Startbereich zugeteilt und schon kann es losgehen!

Wie wird Arcadia Quest gespielt?

In unserem Zug können wir uns entscheiden zwei Dinge zu tun. Entweder die Aktivierung eines unserer Helden oder aber eine Ruhephase für unsere Gilde einlegen. Entschließen wir uns zu Ersterem, verfügt jeder unserer Helden über drei Bewegungspunkte. Mit diesen können wir uns bewegen, ein Portal benutzen, eine Tür öffnen oder aber auch wieder schließen. Nach der Aktivierung haben wir noch die Möglichkeit, einen Angriff durchzuführen. Dabei unterscheidet man zwischen Nah- und Fernkampf. Alle Kämpfe werden mit Würfel abgehandelt. Je nach Art des Angriffes muss das passende Symbol geworfen werden. Das Ziel eines Angriffes kann sowohl ein Monster als auch ein gegnerischer Held sein. Ja, Sie haben richtig gehört!

Sicherlich verfolgen wir alle ein Ziel, aber zudem hält jedes Szenario noch unterschiedliche Quests bereit. Einmal muss ein besonderes Monster getötet werden, ein anderes mal eine bestimmte Aufgabe gelöst werden oder aber auch einen gegnerischen Held einer anderen Gilde muss getötet werden. Denn sind wir einer der ersten, die eine dieser Quest erfüllen, so bekommen wir eine Münze. Münzen sind wichtig, denn wenn man eine Kampagne spielt, kann man sich zwischen den einzelnen Szenarios wertvolles Equipment kaufen oder aber auch neue Fähigkeiten aneignen. Entschließt man sich für eine Ruhephase, so setzen wir einmal komplett aus. Das heißt, es wird keiner unserer drei Helden aktiviert. Stattdessen können wir „Karten reaktivieren“, „Ausrüstung neu anordnen“ oder aber „Helden wiederbeleben“. 

Angriffe und (De-) Aktivierungen von Karten

Ein Wort zur Karten-Reaktivierung. Wenn wir mit einem Helden angreifen, müssen wir eine Angriffskarte (Waffe, Zauber) auswählen und diese deaktivieren. Man tut dies, indem man eines seiner eigenen Gildenplättchen auf die Angriffskarte legt. Somit steht diese Art von Angriff für die nächsten Runden nicht mehr zur Verfügung. Bis wir schließlich uns entscheiden, eine Ruhephase einzulegen. Sollten wir dennoch einmal den Löffel abgeben, so heißt dies nicht „Game Over“. Nein, man bekommt ein sogenanntes Todesplättchen (nicht gut) und muss zu allem Übel noch seine gesammelten Erkundungsplättchen am Ort des Ablebens belassen. Danach werden alle Wunden des Helden entfernt. Er kann entweder in seinem Startbereich wieder in das Geschehen eingreifen oder neben einem eigenen Verbündeten.

Monster und andere Unwegsamkeiten

Monster, die sich auf dem Spielplan befinden, nennt man „passive Monster“. Das heißt, es gibt keine Monsterphase, in denen sie sich aktiv bewegen und Angriffe gegen die Helden starten. Aber sie setzen alles daran, das Fortschreiten der Helden zu erschweren und sich gegen die Angriffe der Helden zu wehren. Sie verfügen über eine sogenannte „Wächter-Reaktion“. Das heißt, sie bewachen alle Felder in ihrem Nahbereich und jeder Held, der diesen Bereich betritt oder auch durchschreiten möchte, wird sofort angegriffen. Monster gibt es in verschieden starken Ausführungen. Sie unterscheiden sich unter anderem durch die Anzahl ihrer Lebenspunkte als auch ihrer Widerstandskraft. Somit gibt es unterschiedliche Monsterklassen. Doch mit dem Tod des Monsters ist die Gefahr noch nicht gebannt. Denn es gibt das sogenannte „Brut-Tableau“! Auf diesem gibt es fünf freie Plätze für getötete Monster, die dann dort platziert werden. Kann ein getötetes Monster nicht mehr darauf platziert werden, so muss der aktive Spieler eine Monster-Brut durchführen. Dafür werden zwei Angriffswürfel geworfen und man schaut auf dem Spielplan nach dem passendem Brutplättchen. (Diese werden am Anfang eines Szenarios auf dem Spielplan verteilt). Ist das Feld frei oder noch nicht voll belegt (max. zwei Figuren), so wird das Monster dort platziert. Dies wiederholt man mit jeder weiteren Figur auf dem Brut-Tableau.

So versucht man nun die einzelnen Aufgaben eines Szenarios als erster zu bewältigen und so viele Münzen einzusammeln wie möglich. Das Spiel Arkadia Quest endet, wenn man in einem 3-4 Spieler-Spiel mindestens drei Questen geschafft hat. Das Spiel ist somit sofort beendet, egal wie weit die anderen Spieler mit ihren Quests sind. 

Epische Abenteuer warten – wie gut ist Arcadia Quest?

Es gibt noch jede Menge Einzelheiten die man hier Aufführen könnte. (Ekundungsplättchen, Portale, Todesplättchen, Spezialeffekte, Wiederholungswürfe usw.) aber das würde den Rahmen dieser Rezension sprengen. Dieser Text kann nicht mehr als einen groben Überblick über die Grundmechanismen und die Möglichkeiten in einem Spielzug bieten. Man merkt schon, Arcadia Quest bietet eine Menge. Eine Menge an Material, an Karten und auch an Regeln. Arcadia Quest ist sehr umfangreich, aber wenn man sich erst mal die Regeln durchgelesen und das erste Szenario gespielt hat, ist vieles klarer.

Die Figuren sind – wie nicht anders von Cool Mini Or Not zu erwarten – absolut hochwertig produziert und sehen selbst bemalt noch mal um einiges besser aus. Auch das Material ist ohne jeden Zweifel top! Die Regel- und Kampagnenbücher sind schön farbig Illustriert und sehr übersichtlich gestaltet. Man findet sich in der Welt von Arcadia Quest sehr schnell zurecht. Wichtig ist, dass man eine ausgewogene Heldentruppe hat und die Fähigkeiten seiner kühnen Recken genau kennt. Mich hat Arcadia Quest sofort in seinen Bann gezogen. Man fiebert mit und hofft auf den einen gekonnten Schlag, um das Monster zu erlegen oder aber ärgert sich, wenn man von einer anderen Gilde den tödlichen Stoß bekommen hat. Es herrscht ein reges Treiben auf den Spielplan und man hat zu jederzeit das Gefühl, mittendrin im Geschehen zu sein.

Die Szenarios variieren in ihrer Länge und Komplexität. Zu Anfang einer Kampagne sollte man auf alle Fälle ein einfaches Szenario heraussuchen. Man kann sich aber auch einem beliebigen Szenario stellen. Arkadia Quest von Eric M. Lang, Thiago Aranha, Guilherme Goulart und Fred Perret ist momentan ganz oben auf meiner persönlichen Spieleliste und wird es, glaube ich, auch noch eine Weile bleiben.

Infos zu Arcadia Quest

  • Titel: Arkadia Quest
  • Verlag: Cool Mini Or Not
  • Autor: Thiago Aranha, Guilherme Goulart, Fred Perret, Eric M. Lang
  • Spieleranzahl (von bis): 2-4
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 13
  • Dauer in Minuten: 90
  • Jahrgang: 2014

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