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Basket Boss

Basket Boss von Reich der Spiele

Dass es Sportspiele im allgemeinen schwer haben, die ihnen gebührende Resonanz zu erhalten, ist eine ziemliche Binsenwahrheit. Zu eingeschränkt der Kreis der möglichen Interessierten, zu schematisch oder aber glückslöastig die möglichen Spielabläufe: Wer ein Sportspiel kreiert, muss wissen, auf was für unsicheres Gelände er sich begibt. Dennoch gibt es immer wieder Unentwegte, die das Wagnis eingehen, und das ist durchaus gut so.

Bei Basket Boss übernehmen die Spieler – richtig! – die Rolle des Chefmanagers eines Basketballteams, weshalb sie nachfolgend Manager genannt sein sollen zur Abgrenzung von der Schar der Spieler, die den jeweiligen Teams angehören. Die Equipen sind während einer Periode von sechs Spielzeiten zum größtmöglichen Erfolg zu führen, was etwas Planung erfordert. Als erstes gilt es bessere Spieler zu verpflichten, die auf dem Transfermarkt erhältlich sind und angeworben werden können durch Ersteigern der dazugehörenden Kartonplättchen. Diese enthalten Angaben zur individuellen Stärke des jeweiligen Spielers und seiner Entwicklung im Verlauf der sechs Spielrunden. Einzelne der Basketballer sind Jungstars, die von Saison zu Saison immer besser werden, andere haben ihren Zenit bereits überschritten und werden immer schwächer und nutzloser, einige sind echte Bomber und entsprechend gesucht und, wieder andere sind eher solide Ergänzungsspieler ohne große Leistungsentwicklungen.

Jeder Manager hat ein Tableau seines Teams mit einer ersten Auswahl Spieler, die allerdings bestenfalls unteren Durchschnitt verkörpern. Sie werden durch allfällige Neuzugänge verdrängt, indem die ersteigerten Spielerplättchen auf die jeweilige Tableau-Spalte gelegt werden. Überraschend früh, nämlich gleich anschließend folgt bereits die Ermittlung des Saisonerfolgs der einzelnen Teams. Dazu werden die aktuellen Fähigkeitswerte der jeweils eingesetzten Spieler addiert. Entsprechend der Stärke der einzelnen Teams gibt es Trophäen zu gewinnen, wobei jeweils der Letztklassierte leer ausgeht. Im Anschluss daran werden Einnahmen ausbezahlt in der Summe der Geldwertangaben der einzelnen Spielerplättchen (einige der Akteure sind große Attraktionen ihrer Teams, andere eher Langweiler, die niemand sehen will).

Alles Nachfolgende dient eigentlich primär der Vorbereitung der nächsten Saison. Zuerst wird eine bewegliche Saisonleiste über der Auslage der fünf Spieler eines Teams um eine Position nach unten verschoben. Dadurch können sich die Stärkeverhältnisse markant verändern. Jungtalente blühen auf und werden besser, während sich Altstars leistungsmäßig endgültig Richtung Alteisen bewegen. Der Transfermarkt der neu zur Auswahl stehenden Basketballer wird aufgefüllt, bevor sich jeder Manager noch eine Sonderaktion auswählen darf. Mit der Wahl des Schiedsrichterplättchens beispielsweise erhöht sich die Wettkampfstärke des eigenen Teams um einen Punkt (nein, in der Anleitung ist nicht von Bestechung oder dergleichen die Rede!), außerdem entscheidet er Pattsituationen beim Verteilen der Trophäen. Der Spielerberater hilft beim Transferpoker zu Beginn der nachfolgenden Runde, indem das bisher höchste Gebot bloß egalisiert und anschließend erst noch ein Geld weniger bezahlt werden muss, während der Trainer Einfluss nimmt auf die Leistungsentwicklung seiner Spieler, der Banker Zinsen auszahlt auf dem Vermögen des jeweiligen Managers und eine kleine Medaille einen Siegpunkt einträgt.

Wird beim Auffüllen des Transfermarktes ein Verletzungsplättchen aufgedeckt, gelangt auch dieses in der Folgerunde zur Versteigerung. Hier muss allerdings verdeckt und gleichzeitig mit allen anderen ein Geldbetrag geboten werden, mit dem die Verletzung des größten Spielers des eigenen Teams während einer ganzen Saison abgewendet werden soll. Den Manager mit dem niedrigsten Gebot trifft das Unheil, dafür darf er als einziger seinen Einsatz behalten. Nach sechs Runden gibt es Siegpunkte gemäss dem Wert der aktuellen Teamstärke sowie für die Trophäen und eventuelles Restgeld, worauf der erfolgreichste Manager gewinnt.

Das Ganze spielt sich überraschend leichtfüßig und macht auch Spaß. Ein bisschen Planen der absehbaren Veränderung der Stärkeverhältnisse des eigenen Teams, eine Prise Versteigerungsstress mit einem Schuss Gegnerbeobachtung beim Abwenden der Verletzungen – die Rezeptur von Basket Boss verwendet edle Elemente und verbindet diese zu einer feinschmeckenden Kreation; keine Haute Cuisine zwar, aber durchaus mehr als bloßer Fastfood ohne Nährwert. Sehr hübsch.

Infos zu Basket Boss

  • Titel: Basket Boss
  • Verlag: Cwali
  • Autor: Corne van Moorsel
  • Spieleranzahl (von bis): 2 - 5
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 10
  • Dauer in Minuten: 50
  • Jahrgang: 2009

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