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Blackmail

Blackmail von Anita Borchers

Blackmail heißt übersetzt soviel wie Erpressung. Und darum geht es in diesem Spiel auch: Die Spieler erpressen sich gegenseitig und wer auf diese Art und Weise zum Schluss das meiste Geld gemacht hat, hat das Spiel gewonnen.

O. K., aber wie funktioniert das Ganze? Jeder Spieler bekommt eine Spielfigur, eine Kamera (natürlich keine echte, sondern ein kleiner Spielstein in Kameraform) und 50.000 Dollar Startgeld. Die Spielfiguren werden nun auf einem Rundkurs bestehend aus verschiedenen Örtlichkeiten geschickt, indem der Spieler mit zwei Würfeln würfelt und seine Spielfigur um das entsprechende Ergebnis vorwärts setzt. Landet er dabei auf einem freien Feld, kann er seine Kamera nun dort platzieren, landet er auf einem Feld, auf dem bereits eine Kamera eines anderen Spielers liegt, bekommt er von diesem einen Erpresserbrief zugesendet (der Autor geht wohl davon aus, dass man an jedem Ort Handlungen durchführt, für die man später erpresst werden kann).

Sobald man mit seiner Spielfigur das Spielfeld einmal umrundet hat und über Los geht – Verzeihung – in seinem Zuhause angelangt, bekommt man sein Einkommen (dies sind zu Spielbeginn 10.000 Dollar, das kann sich aber im Laufe des Spiels ändern) und muss nun alle Erpresserbriefe öffnen, die in der Zwischenzeit eingetrudelt sind. Nun nennt der Erpresser eine Geldsumme, die er haben möchte und der Erpresste hat die Wahl, diese Summe zu zahlen, oder stattdessen eine Blackmail-Karte zu ziehen, die im Allgemeinen ebenfalls einen Geldbetrag beinhaltet, und diesen Betrag an den Erpresser zu zahlen.

Auf dem Spielfeld gibt es des Weiteren noch vier Fotoläden, in denen man sich mit neuen Kameras ausrüsten kann, die, abhängig von der Anzahl der eigenen Kameras, immer teurer werden, und vier Post Offices (oder soll ich sagen: Ereignisfelder), in denen man sofort einen Post-Office-Brief bekommt und die beschriebene Aktion durchführen muss. Diese Aktionen können zum Beispiel eine Veränderung des eigenen Gehaltes bewirken.

Wer sich nun ein bisschen an Monopoly erinnert fühlt, der hat nicht ganz Unrecht. Allerdings würde ich es eher als "Monopoly für Arme" bezeichnen, da zum Beispiel die Mechanismen Straßen sammeln oder Häuser aufstocken bis zum Hotel fehlen. Bei Blackmail fragt man sich schon, wozu es überhaupt unterschiedliche Felder gibt, wo sich doch die meisten nur in ihrem Namen unterscheiden. Und wozu gibt es eine U-Bahn, mit der man unliebsame Felder über-, oder eher unterspringen kann, wenn es in den Ereigniskarten so viele Fahrkarten gibt, dass wir es in drei Testpartien nicht geschafft haben, auch nur eine davon zu ziehen. Abgesehen davon, dass man dann ja auch noch auf das entsprechende Feld mit dem U-Bahn-Eingang kommen muss, um das seltene Ticket auch zu verwenden.

Insgesamt ist man meines Erachtens besser bedient, wenn man eine Runde Monopoly spielt. Blackmail kann allenfalls als Familienspiel dienen, in dem die Kinder ein bisschen Englisch lernen sollen (das Spiel inklusive der Spielregeln ist komplett englisch), aber auch hier ist man bestimmt besser bedient, wenn man sich ein englisches Monopoly kauft.

 

Infos zu Blackmail

  • Verlag: Van der Veer Games
  • Autor: Jaques Deul
  • Spieleranzahl (von bis): 2 - 4
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 10
  • Dauer in Minuten: 60 - 120
  • Jahrgang: 2000

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