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Colosseum

Colosseum von Anita Borchers

Der Spielkarton ist randvoll mit jeder Menge ansprechend gestaltetem Spielmaterial gefüllt: Plättchen, Karten, Figuren, Übersichtstafeln, Wertungsmarker, Würfel, Geldmünzen und einem Stoffbeutel. Da macht schon das Auspacken Spaß! Eine Packanleitung erklärt, was in welchem Fach landet, damit der Deckel auch nach dem Spiel wieder zu geht. Obwohl dieses ausgeklügelte System schon aus anderen Spielen des Herstellers bekannt ist, fällt es auch hier wieder sehr positiv auf.

Trotz des umfangreichen Materials, verfügt Colosseum übrigens über einen recht einfachen Spielmechanismus und bringt auch schon mit der Mindestanzahl von Mitspielern viel Spaß. Das erklärt Mario, der große Impresario:

„Ciao, ich bin Mario, der große Impresario, der größte Agent des alten Roms. Mein aktueller Auftrag hält mich gerade beim angeblich größten Event der Geschichte auf. Es dauert ohne Unterbrechung ganze 99 Tage. Da braucht man schon Kondition. Ganz Rom ist Zeuge des Jahrtausendspektakels. Die Eröffnungsfeier fand übrigens im Amphitheatrum Flavium, bei euch wohl besser als Colosseum bekannt, statt. Zehntausende Zuschauer waren dabei, um hunderte Gladiatoren kämpfen zu sehen, seltene Tiere, die besten Schauspieler und Unterhaltungskünstler. Doch alles war nur ein Vorspiel für den heutigen Tag – für den Abschluss und Höhepunkt der Party! Als Meister der Unterhaltung habe ich mich mein ganzes Leben lang darauf vorbereitet. Man munkelt, Titus höchst selbst werde kommen. Oh, Gott, bin ich aufgeregt! Auf sein Zeichen hin wird das Abschlussspektakel beginnen. Und dann sind alle Augen auf mich gerichtet.

Ich will heute den Titel Großer Impressario einstreichen. Aber dafür muss ich meine Konkurrenten auf die Plätze verweisen. Eine echte Herausforderung, denn die Jungs haben’s in sich. Um den Titel zu bekommen, muss ich die meisten Zuschauer zu meinen Inszenierungen bewegen. Ich meine, ich bin gut! … das hat sich hoffentlich herum gesprochen. Ich werde mir um Aufträge in der Zukunft keine Sorgen mehr machen müssen, im ganzen Reich wird man noch lange über meine außerordentlichen Gigs sprechen. Nun gut, aber erst einmal muss ich siegen. Vier Aufführungen habe ich schon hinter mir. Jetzt kommt die alles entscheidende.

Luigi, der alte Halsabschneider, verkauft Programme. Die brauche ich, um eine Aufführung inszenieren zu können. Programme gibt es in unterschiedlichen Preisklassen. Bei Luigi wie immer zu teuer! Aber was hilft es? Die teureren versprechen immerhin mehr Zuschauer. Hoffentlich ist das kein Werbegag! Also tief in die Tasche greifen, immerhin ist das die letzte Veranstaltung. Wenn nicht jetzt, wann dann? Oh je, aber für das beste Programm brauche ich auch mehr Darsteller. Die bekomme ich natürlich nicht alle in der kleinen Arena unter, also anbauen! Das kostet, seufz. Was tut man nicht alles für ein großes Publikum.

Mein größter Konkurrent, Antonio, hat sich sogar Luxusplätze bauen lassen. Angeblich kommen die VIP dann in Scharen. Ich bin da eher skeptisch und investiere lieber in eine Kaiserloge. Ich habe gehört, Titus und sein Gefolge stehen da voll drauf.

So, jetzt muss ich aber zum Markt, für das letztes Stück brauche ich noch ein paar starke Gladiatoren und kräftige Löwen; Käfige wären wohl auch nicht schlecht. Kulissen und Deko habe ich noch von den vorigen Aufführungen, das muss reichen. Mehr kann ich mir im Moment sowieso nicht leisten. Es ist ja so schwierig in solchen Zeiten, gutes Personal zu kriegen, seufz. In der zweiten Aufführung ist mir doch kurz vorher noch ein Musiker ausgefallen und danach wurde Nero, mein Lieblingspferd, von einem Löwen angefallen. Da musste ich improvisieren. Hoffentlich passiert das heute nicht, denn die Zuschauer bestrafen so etwas sofort. Die meisten habe ich nur noch von hinten gesehen. Das hat wertvolle Punkte gekostet, die ich heute wieder wett machen muss. Ich setze da voll auf meine Stars.

So, nun habe ich aber lange genug geplaudert. Drückt mir die Daumen! Wir sehen uns später.“

Also, ganz klar ein Spiel für entscheidungsfreudige Taktiker. Denn die wenigen römischen Münzen lassen sich für viele schöne und wichtige Dinge ausgeben: Programme, Zuschauer, Darsteller, Arena-Erweiterungen, Stars … Da müssen mit Hilfe der eigenen Strategie Prioritäten gesetzt werden und zusätzlich hofft man, dass die Mitspieler einem die besten Stücke nicht vor der Nase wegschnappen.

Infos zu Colosseum

  • Titel: Colosseum
  • Verlag: Days Of Wonder
  • Autor: Wolfgang Kramer, Markus Lübke
  • Spieleranzahl (von bis): 3 - 5
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 10
  • Dauer in Minuten: 90
  • Jahrgang: 2007

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1 Kommentar

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Axel Bungart 11. März 2015 at 08:32

Colosseum spielen wir auch immer wieder gerne, auch weil das üppige Material von bester Qualität ist. Besonders die Spielfiguren für die Adlligen und den Kaiser sind richtig toll. Es ist ein schönes Spiel zum Verhandeln, was ja auch immer eine Menge Interaktion bedeutet. Und da die Spielregeln ausgezeichnet sind, findet man auch nach längerer Zeit recht schnell wieder ins Spiel.

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