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Das große Krimispiele-Buch

Brettspiele-Bücher von Herpers

4 spannende Brettspiele für die ganze Familie

Zunächst müssen aus dem Papier die halben Hütchen und die Spielkarten ausgeschnitten werden. Statt Würfel gibt es Würfelkarten, bei denen der Spieler aus der Hand eines Mitspielers die Karte zieht. Das Spielbrett muss man heraustrennen. Wer es stabiler mag, sollte Hütchen und Würfel aus einer Spielesammlung bereithalten.

Spiel 1: Hoteldetektive für zwei bis sechs Spieler; Dauer:  ca.  15 – 30 Minuten. Als junge Hoteldetektive gilt es, den ersten Fall zu lösen und den Hoteldieb zuerst zu fassen. Wem es gelingt, den Dieb an der Rezeption zu melden, der hat das Spiel gewonnen. Hierzu wird vor dem Spiel eine Namenskarte zur Seite gelegt. Die restlichen vier werden mit den leere Zimmerkarten gemischt und auf die zehn Zimmer verteilt. Die Spieler besuchen jetzt nach und nach die Zimmer und versuchen herauszubekommen, wer der Täter ist. Wird ein falscher Name an der Rezeption gemeldet, hat der Spieler verloren. Insgesamt handelt es sich um ein bekanntes Spielprinzip. Wie bei Cluedo wird er Täter nach dem Ausschlussverfahren herausgesucht. Hierbei handelt es sich aber um eine einfachere Variante, die sich daher gut für jüngere Kids eignet. Man muss sich nur die Namen merken und gucken, wer fehlt. Simple Spielidee mit ersten taktischen Überlegungen. Die Rahmengeschichte könnte allerdings ausführlicher sein.

Spiel 2: Wer ist der Mörder? für zwei bis vier Spieler; Dauer: 15 – 30 Minuten.  Unter den Mitspielern befindet sich ein Mörder. Alle Spieler sind aufgefordert, sich genau zu erinnern, wer am Tatort gesehen wurde und zu verhindern, dass der Täter den Fluchtwagen erreicht. Zu Spielbeginn sollen alle Karten verdeckt an die Spieler verteilt werden. Durch die Formulierung im Text ist zunächst unklar, dass der Spieler, der eine Leichenkarte erhält auch der Mörder ist. Alle anderen Spieler übernehmen die Rolle des Polizisten. Die Spieler bewegen sich über das Spielbrett und legen ihre Handkarten dort ab. In der zweiten Runde, wird alles nochmals abgegrast und die Karten werden wieder umgedreht. Sobald die Leiche aufgedeckt wird, beginnt die Jagd nach dem Mörder. Dieser muss als Erster die Fluchtwagenkarte finden. Die Polizei kann entweder beim Fluchtauto warten oder sucht weiter alles ab. Deckt der Mörder die Karte auf, gewinnt er sofort. Auch hierbei handelt es sich um eine simple Spielidee. Hinzu kommt, dass das Spielbrett optisch am wenigsten anspricht.

Spiel 3: Ganovenkeller für zwei bis sechs Spieler; Dauer:  5 – 10 Minuten. Das Spielziel ist es, nach und nach in die Keller einzubrechen und den Tresorcode zu knacken.
Hierzu reist man auf dem Spielplan von Haus zu Haus und versucht, ob eine der Zahlen von 1-6 zum Tresorknacken verhilft. Dem Grunde nach werden pro Tresor die Zahlen von 1-6 vergeben, die man in der richtigen Reihenfolge herausbekommen muss. Liegt man mit einer Zahl falsch, muss man erst zum nächsten Keller und es dort versuchen. Da alle Zahlen verdeckt gezeigt werden, Kann man nicht von anderen Spielern profitieren. Im Grunde ein spannendes Spiel, aber auch wieder recht glücksabhängig. Je mehr mitspielen, umso länger dauert das Spiel. Allerdings ist der Weg, den die Spielfiguren gehen sollen, nicht ganz klar zu erkennen.

Spiel 4: Gefängnisflucht für zwei bis sechs Spieler; Dauer: 10 – 20 Minuten. Spielziel ist es, aus dem Gefängnis zu fliehen und einen Fluchtwagen zu erreichen oder als Wächter möglichst viele Flüchtlinge zu fangen. Auf dem Spielbrett ist der Fluchtweg eingezeichnet von der Zelle zum Auto. Der Wächter hat zwei Spielfiguren, die er beide bewegen muss. Unklar ist allerdings, ob sich diese immer in die gleiche Richtung bewegen müssen. Die Gefangenen versuchen indes, durch den engen Tunnel zu entkommen. Hier muss man sich gut aufteilen, da man nicht überholen kann. Spielmechanismus wie Mensch ärgere dich nicht.

Bei allen vier Spielen wird deutlich, dass sie hauptsächlich glücksabhängig sind und nur wenige taktische Überlegungen benötigen. Sie sind daher eher etwas für jüngere Spieler oder Krimispieleinsteiger. Die Beschreibungen sind allerdings nicht immer schlüssig. Die Kinder und Jugendlichen, die die Testspiele ausprobiert haben, waren wenig begeistert von der Optik und dem Material. Das Spielebuch macht optisch wenig her. Die Grafiken sind einfach am PC entworfen und zum Teil verschwommen. Darüber hinwegtäuschen kann auch nicht die Hochglanzoptik. Auf dem Cover des Din-A4-Papierheftes wird der Eindruck erweckt, dass es zu jedem Spiel einen Karton gibt, dem ist aber nicht so. Leider ist für das ausgeschnittene Spielmaterial keine Aufbewahrung vorgesehen, sodass man auch dafür eine Vorsorge treffen sollte. Außerdem sollte man immer nur die angegebenen Teile ausschneiden, damit man nachher noch weiß, was zu welchem Spiel gehört. Die Rückseite ist nämlich nicht beschriftet. Die Spielkarten, besonders die Zahlenkarten sind recht klein und da alle Karten aus Glanzpapier sind, schlecht zu greifen. Außerdem nervt es, statt zu Würfeln jedes Mal eine Karte zu ziehen. Die Spielfiguren fallen recht schnell um. Da ist es sehr zu empfehlen, Würfel und Spielfiguren aus einem anderen Spiel hinzuzunehmen.
Bei einem Krimispielebuch könnte es ruhig eine spannende Einstiegsgeschichte geben, die den Anreiz fördert, den Fall zu lösen oder einfach mehr Material, wie z .B. Goldkarten für den Tresor. Die Grundmechanismen der Spiele bieten wenige Neuerungen. Insgesamt eher etwas für anspruchslose Spieler.

Infos zu Das große Krimispiele-Buch

  • Titel: Das große Krimispiele-Buch
  • Verlag: Herpers Verlag
  • Autor: York Herpers, John Herpers
  • Spieleranzahl (von bis): 2 - 6
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 8
  • Jahrgang: 2010

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