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Das Monster aus der Spätvorstellung

Das Monster aus der Spätvorstellung

Die Bezeichnung B-Movie (alternativ könnte man das Alphabet auch weiter durchgehen) für besonders trashige Filme ist wohl allen ein Begriff. Aber das es ein Rollenspiel dazu gibt, ist doch etwas neues. Mal ehrlich Filme wie „Die Nacht der reitenden Leichen“ oder „Angriff der Killertomaten“ üben seltsamerweise doch einen gewissen Reiz aus, also ist es auch durchaus nahe liegend, die Produktion in einem Rollenspielsystem etwas auf die Schippe zu nehmen.

Im Grunde spielt man bei dem vorliegenden Werk einen Schauspieler, natürlich keinen gut bezahlten Top-Star, sondern die unterste Klasse des Hoolywood-Bodensatzes. Das Spielsystem ist relativ einfach gehalten und gut verständlich, für Würfelproben werden Zehner- beziehungsweise Prozentwürfel genutzt. Auch das Talentsystem, um die Fähigkeiten des Darstellers zu symbolisieren, ist recht offen gestaltet. Neben so Wichtigem wie Kampffertigkeiten finden auch Fähigkeiten wie Lippenlesen oder Archäologie ihren Platz – je nachdem, welchen Stereotyp an Darsteller man spielen möchte. Die vorgegebene Liste ist jedoch beliebig erweiterbar und gerade weibliche Charaktere sollten einen guten Wert im hysterischen Schreien nicht vernachlässigen.

Bei dem Monster in der Spätvorstellung spielt man den vom Regisseur vorgegebenen Film (sprich vom Spielleiter) als Charakter des Filmhelden. Aber auch die Werte des eigentlichen Charakters, also des Darstellers, spielen eine Rolle und wie beim echten Dreh eines Filmes haben die Charaktere die Möglichkeit, auf eine Drehpause zu bestehen, um sich bei besonders brenzligen Situationen etwas Zeit zu erkaufen. Doch Vorsicht, vielleicht hat der Regisseur inzwischen das Drehbuch umgestellt.

Inwiefern man auch das Nähere Umfeld und das Privatleben des Darstellers bespielt ist jeder Runde selbst überlassen. Im Grunde sollte man vielleicht typische Stereotypen vermeiden oder zumindest interessante Variationen suchen – aber hey, es ist Showbiz. Übertreibungen in jeglicher Form sind wichtig, wenn man groß rauskommen will, und das hofft doch jeder. Schade ist, dass man nicht eines der typischen B-Movie-Monster spielen kann. Godzilla und Co. kommen nur als Nicht-Spieler-Charaktere vor.

Besonderes Flair erhält Das Monster aus der Spätvorstellung durch die verschiedenen Regelmechanismen, die durch das Konzept der Filmproduktion entstehen. Wer also Freude an einem wirklich witzigen Rollenspiel hat, kann in jeder Filmgattung, egal ob Sci-Fi, Fantasy, Horror oder vielleicht auch Liebesgeschichte, seinen Spaß haben. Alleine die Waffenliste ist einen Blick wert.

Infos zu Das Monster aus der Spätvorstellung

  • Verlag: Krimsus Krimskramskiste
  • Autor: L. Lee Cerny, Walter H. Mytczynski

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