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Der Hobbit

Der Hobbit von Reich der Spiele

Infos zu Der Hobbit

  • Titel: Der Hobbit
  • Verlag: Kosmos
  • Autor: Reiner Knizia
  • Spieleranzahl (von bis): 2 - 5
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 9
  • Dauer in Minuten: 60
  • Jahrgang: 2011

Nicht zum ersten Mal verschlägt es mit Der Hobbit Spieleautor Reiner Knizia in einem Kosmos Spiel nach Mittelerde. Dieses Mal begleiten die Spieler als Zwerge den titelgebenden Hobbit Bilbo Beutlin auf seiner Reise vom heimischen Beutelsend bis zum Einsamen Berg, um dem finsteren Drachen Smaug den Goldschatz zu entreißen, den er den Zwergen einst stahl.
 
Der Spielplan zeigt auf 70 Feldern den Pfad, den die Reisegruppe nehmen muss und an dessen entgegengesetzten Enden sich sowohl Bilbo als auch Smaug als bemalte Figuren wiederfinden. Das Spiel besteht aus zwei sich immer abwechselnden Phasen: Die Reisephase in der sich die Gruppe auf dem Plan fortbewegt und Erfahrung sammelt und die Abenteuerphase, in dem Gefahren bewältigt und Edelsteine gewonnen werden. Jeder Zwerg beginnt mit drei Essensrationen und fünf Zwergenkarten, die einen Wert von eins bis sechzig besitzen.
 
In der Reisephase von Der Hobbit können verschiedene Ereigniskarten in Erscheinung treten. Reisekarten lassen den Hobbit auf dem Spielbrett voranschreiten. Dazu spielen alle Spieler eine ihrer Zwergenkarten verdeckt aus. Der Spieler, der die niedrigste Karte gespielt hat, setzt den Hobbit ein Feld weiter, danach der Spieler mit der zweitniedrigsten und so weiter. Die so betretenen Felder bringen zumeist eine Belohnung in Form von Proviant, eine Steigerung der Charaktermerkmale (Mut, Klugheit und Stärke) oder den Einen Ring. Einige wenige Felder, unter anderem die Ringfelder, lassen die Charakterwerte auch leicht sinken. Neben den Reisekarten enthalten die Ereignisse Geschenkkarten, die allen Spieler sofortige Vorteile bringen und Fähigkeitskarten, die mittels einer kleinen Auktion versteigert werden und in späteren Abenteuern einmalig einsetzbar sind.
 
Die Abenteuerfelder schließen die einzelnen Abschnitte des Pfades ab. Hier kann sich jeder Spieler, einen angemessen gefüllten Proviantbeutel vorausgesetzt, einzelnen „Würfel-Abenteuern“ stellen. Jedes Abenteuer erfordert eine bestimmte Anzahl an Würfelsymbolen, die man durch einen Wurf mit fünf speziellen Würfeln erreichen muss. Hohe Charakterwerte bringen von Hause aus zusätzliche Symbole mit oder lassen bis zu fünf Würfel erneut rollen und helfen genauso wie die nun einsetzbaren Fähigkeitskarten. Als besonders mächtig erweist sich bei Der Hobbit der Eine Ring, dessen Besitzer gar einen Würfel auf eine beliebige Seite drehen darf – und zwar in jedem Abenteuer aufs Neue. Ein erfolgreicher Versuch wird mit Edelsteinen belohnt, unglückliche Würfelergebnisse lassen den Drachen Smaug meist ein Feld in Richtung Seefeld marschieren, Charakterwerte sinken oder Proviant stehlen. Sollten alle Spieler bei einem Abenteuer passen, bewegt sich der Drache auf jeden Fall. Sowohl Drache als auch Hobbitfigur steuern das Spielende. Sobald Smaug Seestadt oder Bilbo das letzte Abenteuerfeld erreicht ist das Brettspiel beendet und der Spieler mit den meisten gesammelten Edelsteinen hat gewonnen. Alternativ kann das Spiel auch in einer semi-kooperativen Variante gespielt werden, bei der alle Spieler verlieren sobald der Drache Seestadt errreicht.
 
Die Reise des kleinen Hobbits Bilbo ist wunderschön bebildert, besitzt tolle Figuren und ist für „knizianische“ Verhältnisse thematisch dicht umgesetzt. Ein bisschen Würfelzock bei den Abenteuern, ein Bewegungsmechanismus à la 6 nimmt! und das ganze gewürzt mit ein wenig Rollenspielelementen, machen Der Hobbit zu einem netten und (vor allem in der semi-kooperativen Variante) recht spannenden Familienspiel, das zwar weder Begeisterungsstürme auslöst, aber auch selten auf komplette Ablehnung stößt.
 
Man muss mit den richtigen Erwartungen an dieses Brettspiel herangehen. Im Kern ist Der Hobbit ein unkompliziertes, schnell gespieltes Glücksspiel. Zwar können Karten gezielt zurückgehalten werden, um so bestimmte Zielfelder anzugehen oder hilfreiche Fähigkeitskarten zu ergattern, aber der Einfluss, egal in welcher Besetzung, hält sich stark in Grenzen. Spieler, die sich bereits gespielte Zwergenkarten quasi fotografisch einprägen können werden mit fortschreitender Dauer im Vorteil sein. Aber wofür der Aufwand? Der Hobbit richtig sich ganz klar an Gelegenheitsspieler und Familien und in diesem Segment ist es auch ein empfehlenswertes Spiel. Der größte Kritikpunkt den sich der Hobbit gefallen lassen muss, ist, dass seine Reise doch arg gleichförmig abläuft. Einzig die Anforderungen der einzelnen Abenteuer ziehen ein wenig an, da die Spieler aber genauso an Erfahrung und Ausrüstung zulegen, wird es zumindest gefühlt, nicht wirklich schwieriger. Etwas mehr Abwechslung und Überraschungsmomente würden dem Spiel gut tun.

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