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Der Dieb von Bagdad

Der Dieb von Bagdad von Reich der Spiele

Wenn die Sonne untergegangen und die ehrbaren Bewohner Bagdads in ihre eigenen Gemächer zurückgekehrt sind, ist die Zeit der Diebe gekommen und die diversen Reichtümer in den Palästen harren ihrer Abholung. In dieser Nacht kommt es zum Wettkampf der besten Diebe der Stadt. Nur wer als erstes die geforderte Anzahl Schatzkisten aus den Palästen herausschafft, darf sich „Dieb von Bagdad“ nennen.

Der Spielplan zeigt sechs verschiedenfarbige Paläste, jeder bestückt mit wertvollen Schatzkästen. Jeder Spieler erhält eine Handvoll Diebes- und – nach Spielerzahl unterschiedlich – zwei bis vier Wächterfiguren der eigenen Farbe. Vor jedem Palast gibt es vier Felder, auf denen Wächter stehen können. Pro Palast wird eines dieser Felder bereits vor Beginn von einem neutralen schwarzen Wächter mit Beschlag belegt. Dazu gesellen sich die spielereigenen Wächter, die frei platziert werden können. Nun erhält jeder Spieler noch sogenannte Palastkarten auf die Hand und die Diebeszüge können beginnen.

Den Spielern stehen nun verschiedene Aktionen zur Auswahl. Zum Beispiel können eigene Diebe in einen Palast eingeschleust werden. Ohne Hilfe gelingt dies den Dieben allerdings nicht. Ein eigener und ein fremder Wächter vor dem betreffenden Palast sind zwingend erforderlich. Diese lassen sich aber nur zu gerne schmieren: Jeder fremde Wächter (neutrale oder die eines Mitspielers) verlangt eine Karte in der passende Farbe ihres Palastes.

Wächter können ebenfalls durch Karteneinsatz versetzt werden. Eigene Wächter benötigen eine Karte, die entweder den Palast vor dem er bislang stand oder den Zielpalast zeigt. Neutrale Wächter verlangen sogar das doppelte und hätten gern sowohl eine Karte des Herkunfts- als auch des Zielpalastes. Versetzt man einen eigenen Wächter, hat dies noch einen angenehmen Nebeneffekt. Ohne Zusatzkosten kann dieser einen eigenen Dieb vom einen zum anderen Palast mitnehmen. Die Wächteraktionen erweisen sich schon bald als sehr nützlich. Gut platziert können sie den Zugang zu bestimmten Palästen für die Mitspieler sehr erschweren, wenn nicht sogar verhindern (falls alle Felder belegt sind). Aber auch die kostenlose Mitnahmemöglichkeit der Diebe sorgt für weitere taktische Optionen um an die begehrten Schatzkästchen zu kommen. Sobald sich genügend Diebe im Palast befinden, können sie eine Schatzkiste heraustragen. Dies ist zu Beginn, da die leichtesten Kisten nur vier Diebe benötigen, noch einfach, wird aber im Laufe des Spieles immer schwerer, denn die größten Schätze erfordern schon sieben Diebe.

Die Reihenfolge und Häufigkeit der Aktionen ist beliebig, allerdings dürfen maximal drei Diebesaktionen ausgeführt werden. Am Ende des Zuges dürfen drei Karten nachgezogen werden, verzichtet man auf vorhergehende Aktionen erhält man zusätzlich eine Tänzerinnenkarte, die als Joker fungiert. Das Spiel endet, sobald es einem Spieler gelingt die erforderliche Anzahl Schatztruhen (zum Beispiel fünf im Dreipersonenspiel) zu rauben.

Der Dieb von Bagdad ist eine sehr schön gestaltetes Familienspiel mit einfachen und leicht zugänglichen Regeln, das flott gespielt ist und eine angenehme Mischung aus Glück und Taktik bietet. Zwar ist eine gute Kartenhand von erheblichen Vorteil, doch stehen meist immer genügend Optionen für sinnvolle Aktionen zur Verfügung, um auch aus vermeintlich schlechteren Karten noch etwas zu machen. Trotzdem erfordert das Spiel nie ausufernde Denkarbeit und sorgt so dafür, dass es zu keinen den Spielfluss hemmenden Pausen kommt. Positiv ist auch, dass es sich dank angepassten Regeln in allen Besetzungen gleich gut spielt, wobei der taktische Anteil mit wachsender Teilnehmerzahl weiter abnimmt.

Alles in allem ist Der Dieb von Bagdad eine klare Empfehlung (nicht nur) für Familien- und Gelegenheitsspieler. Alle, die sich auf diese Diebereien einlassen, bekommen ein spannendes und unterhaltsames Spiel für Zwischendurch.

Infos zu Der Dieb von Bagdad

  • Verlag: Queen Games
  • Autor: Thorsten Gimmler
  • Spieleranzahl (von bis): 2 - 4
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 8
  • Dauer in Minuten: 45
  • Jahrgang: 2006

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