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Der kleine Hobbit

Der kleine Hobbit von Kosmos

Der kleine Hobbit von J.R.R. Tolkien ist ein Kinderbuch. Es erzählt die Geschichte, wie Bilbo den Einen Ring fand, um den es bei Der Herr der Ringe letztlich ging. Das Buch erzählt aber auch, wie Bilbo dem Drachen Smaug begegnete …

Im Spiel zum Buch geht es um den Weg zum Drachen und den Diebstahl von Edelsteinen. Dieses wird als recht einfaches Laufspiel umgesetzt. Dennoch schaffen es die Autoren Stern/Meyers, das Thema des Buches gut in Atmosphäre umzusetzen. Letztlich ist der Mechanismus des Spieles aber die Schwachstelle von Der kleine Hobbit.

Jeder Spieler erhält eine Hobbit-Figur, mit der er auf einem vorgegebenen Weg über das Spielbrett laufen muss. Die Bewegungsweite wird Mittels zweier Würfel festgelegt. Entweder darf der Spieler eine von beiden Würfelzahlen verwenden, oder die Summe aus beiden. Entsprechend viele Felder zieht sein Hobbit vorwärts. Die Felder haben verschiedene Bedeutungen. Entweder findet man einen Edelstein, den man seinen eigenen Schatzbeutel hinzufügen darf, man erlebt ein Abenteuer oder darf eine Gandalf-Karte ziehen. Außerdem gibt es in der Nähe der Drachenhöhle (die das Ziel der Reise ist) einige Felder, auf denen man probieren kann, dem Drachen ein Edelstein zu stehlen. Zwischen den einzelnen Reiseabschnitten gibt es auch Ruhestätten, die Zufluchtsorte, an denen man einen Edelstein bekommt und zusätzlich Gandalf-Karten tauschen darf. Letztere darf man auch auf einigen wenigen Feldern in Edelsteine eintauschen.

Das Herzstück des Spiels sind die Gandalf- und Abenteuerkarten. Gandalf-Karten sind wichtig für die Abenteuer und dem Kampf mit dem Drachen Smaug. Sie können zum Beispiel Gefährten, Gegenstände oder Zaubersprüche enthalten, die bei der Reise und den Abenteuern helfen. Einige Gandalf-Karten weisen ein Drachenschwanz-Symbol auf. Ohne eine Karte mit einem solchen Symbol darf der Spieler am Ende der Reise nicht mit Smaug kämpfen. Die Abenteuerkarten enthalten Begegnungen oder Ereignisse (zum Beispiel: Dein Pony scheut, eine Begegnung mit Riesenspinnen oder ein Unwetter). Aber auch ein Wetträtseln mit Gollum (dem kleinen ekeligen Wesen, das hinter dem Ring her ist), bei dem der Spieler eine (relativ leichte) Frage richtig beantworten muss. Schwieriger wird es, wenn die Abenteuerkarten verlangen, einen Vers nach einmaligem Hören auswendig aufzusagen. Schafft man es nicht, misslingt das Abenteuer, was häufig negative Folgen für den Spieler hat. Bei den meisten Abenteuerkarten reicht es, eine passende Gandalf-Karte abzulegen. Hat man keine, darf man mit "Wasser/Holz/Schwert" sein Glück versuchen. Auf einer Drehscheibe muss man nun nach der Wahl eines der drei Dinge den Pfeil drehen. Sagt man Schwert, muss Holz erdreht werden, denn das Schwert schneidet das Holz, das Holz wiederum schwimmt auf Wasser, welches das Schwert rosten lässt. Also muss immer das zu "besiegende" Element erdreht werden. Mit viel Glück lassen sich so auch schwierige Abenteuer bestehen.

Für die meisten Abenteuer gibt es Erfahrungspunkte. Diese zählen am Ende zusammen mit der Anzahl der gefundenen oder erbeuteten Edelsteine (die im Spiel aus buntem Glas sind) als Siegpunkte. Wer die meisten Siegpunkte hat, gewinnt das Spiel.

Doch halt: Da war ja noch der Drache Smaug. Am Ende der Reise wartet noch der Drachenhort mit seinen Edelsteinen auf die Hobbits. Jedes Mal, wenn ein Hobbit am Drachenhort angekommen ist und eine entsprechende Drachenschwanz-Gandalf-Karte hat, darf er mit Smaug kämpfen. Dazu wird ein 20er-Würfel genommen. Die zu würfelnde Zahl muss unter der Summe der Erfahrungspunkte und der Edelsteinzahl liegen, um den Kampf zu gewinnen. Gelingt dieses, darf sich der Spieler einen Edelstein aus dem Drachenhort nehmen. Bei Misserfolg wird der Hobbit auf den letzten Zufluchtsort gesetzt, von wo aus er wieder Richtung Drachenhort laufen darf. Das Spiel endet, wenn der letzte Edelstein aus dem Drachenhort erbeutet wurde.

Bei unseren Spielen zeigte es sich, dass das Spiel sehr einfach zu spielen ist. Lediglich die Vers-Abenteuer waren etwas härter. Ein Spieler, der frühzeitig viele Erfahrungspunkte und Edelsteine sammeln konnte, hatte im Kampf mit dem Drachen wenig Mühe. Das bedeutete für die Mitspieler, dass sie nur dann eine Siegchance hatten (gehabt hätten), wenn sie fleißig weiter Abenteuerkarten spielten. Denn hier gibt es häufig mehr als einen Erfahrungspunkt oder Edelstein zu ergattern, sodass bis zum Leerräumen des Drachenhorts vielleicht noch ordentlich und ausreichend Erfahrung gewonnen werden konnte, um in der Endabrechnung vorne zu liegen. Kommen aber alle Spieler mit einer ungefähr gleichwertigen Erfahrungs-Edelstein-Ausstattung in die Nähe des Drachenhorts, kommt es zu einem schönen Showdown.

Man merkt es dem Spiel an, dass es als Kinder- und Familienspiel konzipiert ist. Zu einfach ist der Mechanismus, als dass es die so genannten Vielspieler anspricht. Doch trotz der simplen Spielweise entfaltet es durch die Abenteuerkarten einen atmosphärischen Reiz, dem es zum Beispiel Die Suche fehlt.

Infos zu Der kleine Hobbit

  • Verlag: Kosmos, Klee
  • Autor: Michael Stern, Keith Meyers
  • Spieleranzahl (von bis): 2 - 6
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 8
  • Dauer in Minuten: 60
  • Jahrgang: 2001

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