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Dimension

Brettspiel Dimension - Foto von Kosmos

„Lass uns das mit den Kugeln spielen … Die sehen ja toll aus!“ Wer Dimension von Kosmos (Autor Lauge Luchau) nicht kennt, wird so oder so ähnlich auf das Spielmaterial, inklusive der schön gestalteten Schachtel reagieren (… und wer es kennt, will es sowieso gerne noch einmal spielen). Und tatsächlich: Da hat man etwas in der Hand! Das Spielmaterial besteht nämlich in der Hauptsache aus ca. 2,5 cm durchmessenden massiven Kunststoffkugeln – ja tatsächlich: Wenn sie aus Glas wären, könnte man sich wie früher zu einer Partie „Klicker“ verführt fühlen. Aber bei Dimension geht es nicht um das BEWEGEN der Kugeln, sondern um das PLAZIEREN.

Doch von vorne: Neben den Kugeln, von denen später jeder der bis zu vier Mitspieler je drei Stück in fünf Farben erhält, gibt es noch ein funktional gestaltetes Ablagetableau für jeden. Dort findet das entscheidende Spielelement statt: Die Ablage von Kugeln oder sogar der Bau von Kugelpyramiden. Zu diesem Zweck sind in das Tableau als Spielfläche jeweils sieben Ablageplätze für Kugeln eingestanzt, sodass die dort abgelegten Kugeln nicht wegrollen können … Was ja durchaus interessant ist, alldieweil man ja auch einen zweiten oder sogar dritten Stock mit Kugeln darauf bauen können soll. Außerdem sind auf den Tableaus für jeden Spieler noch Ablageflächen für „seine“ Kugeln, also sein Baumaterial eingeprägt.

So wird Dimension gespielt

Und schon kann es losgehen. Na ja, quasi schon, denn außer seinen Kugeln erhält jeder Mitspieler noch Punktechips im Wert von zehn Punkten (ja, die Punkte entscheiden hinterher, wer gewonnen hat) und eine Übersichtskarte. So wirklich benötigt wird die aber nicht unbedingt, sobald man einmal die Regel gemeinsam durchgelessen hat. Damit sind wir direkt beim nächsten Highlight: die Spielregel.

Nach einer zusammenfassenden Einführung des Spielmaterials wird auf nur gut eineinhalb Seiten (inklusive Beispielen und großformatigen Bildern) erläutert, wie das Spiel im Einzelnen abläuft. Das bedeutet insbesondere, dass wir quasi direkt loslegen können. Mit einem Wort: Wie passiert was?

Wie ist der Spielablauf? Zu Beginn jeder Runde werden sechs so genannte Aufgabenkarten aufgedeckt. Sie zeigen versichedene Bedingungen, denen das eigene zu errichtende Kugelgebäude genügen muss, um möglichst viele Punkte zu ergattern. Natürlich werden diese Aufgaben noch sehr ausführlich im hinteren Teil der Regel erklärt.

Und dann geht’s um die Wurst. Na gut: um Punkte. Und zwar auf Zeit. Die beigelegte Sanduhr läuft ungefähr eine Minute oder auch mal eine Minute und zehn Sekunden. Sobald der Sand durchgelaufen ist, sollen die Spieler ihre Kugeln so auf ihrem Ablagebereich plaziert haben, dass möglichst viele, im Idealfalle alle sechs, Aufgabenkarten erfüllt wurden, denn dann und nur dann gibt es Bonus-Chips. Und die sind für die Endabrechnung enorm wichtig. Doch das kommt gleich.

Wie sehen denn nun die Aufgabenkarten aus? Es gibt es welche, die sagen, dass von einer Farbe bei einem Spieler eine genaue Anzahl von Kugeln liegen muss oder dass sich Kugeln bestimmter Farben nicht berühren dürfen. Oder sich berühren müssen. Auch dürfen manchmal Kugeln einer Farbe nicht auf anderen oder unter anderen liegen oder es dürfen genau vier Kugeln in zwei Farben auf des Spielers Tableau liegen – jawohl: Das war ein Genitiv!

Regelunklarheit beseitigt

Eine kleine Regelunklarheit sei hier – nach Anfrage beim Verlag – aufgeklärt: Auf der letzten Regelseite steht unter „Wenn sich Aufgabenkarten widersprechen“ ein nicht ganz zutreffendes Beispiel: Wenn man nämlich eine oder sogar beide der geforderten Kugelfarben weglässt, dann kann man auch beide Bedingungen (obwohl sie sich zu widersprechen scheinen) gleichzeitig erfüllen!

Auch die Karten mit dem „Nicht-Oben-Sein“ oder „Nicht-Unten-Sein“ könnten etwas mehr Kontrast der unterlegten Richtungspyramide vertragen. Aber mit ein wenig gutem Willen – und guter Sehfähigkeit – ist auch das problemlos.

Tipp für das Spiel

Hier eine kleine praktische Spielempfehlung: Da ja alle mit ihren Bauten beschäftigt sind, achtet in der Regel keiner auf die Sanduhr, bis der erste für sich ganz fertig ist und dann ruft: „Der Sand ist schon durch!“ Das kann mitunter ganz schön nervig sein. Auch wann der Sand endgültig durchgelaufen ist, ist ebenso oft nicht klar. Ein elektronischer akkustischer Kurzzeitwecker wie z. B. ein Küchen- oder Teetimer [Anm. d. Lektors: Oder der DGT Cube], der am Ende der Zeit piept, hat sich in unseren Spielerunden sehr bewährt.

Wertung bei Dimension

Und dann wird’s spannend. Und es kommt die Zeit der großen „Ahs“ und „Ohs“. „… ach, da wollt ich doch eigentlich …“ und „Mist … Das hatte ich doch eigentlich gesehen“ usw. usw. usw. Also mit einem Wort: Eine richtig schöne Auswertestimmung.

Als Erstes erhält jeder für seine verbauten Kugeln je einen Punkt, aber dann werden der Reihe nach alle sechs Aufgabenkarten durchgegangen und geprüft, wer wie viele davon mit seinem Würfelbau erledigt hat. Für jede nicht erfüllte Karte sind zwei Punkte abzugeben. Deshalb gibt es auch das Anfangsgehalt vor der ersten Runde. Wer allerdings alle sechs Karten erfüllt hat (Tatatataaaaa!!!), hat die Chance auf einen oder zwei Bonus-Chips, wenn er Zusatzbedingungen, wie z. B. alle Farben verbaut, erfüllen konnte. Und diese zusätzlichen Bonus-Chips haben es in sich. Am Spielende (d. h., nach sechs gespielten Runden) werden die Punktechips der einzelnen Spieler gezählt und entweder ein Malus oder ein Bonus nach Anzahl der Bonus-Chips gewährt – und das geht von -10 bis +36 Punkte!! Wehe dem, der zu wenige Bonuschips hat!

Wie gut ist das Gesellschaftsspiel Dimension?

Tja und wieviel Spaß macht das Ganze so? Superviel!!! Jeder kämpft dauernd mit der Zeit und dem Überblick. „Verbaue ich möglichst viel Kugeln, um Punkte dafür zu bekommen oder beschränke ich mich, um ggf. auch noch einen Bonuschip zu ergattern?“ Hach! Herrlich, diese Unsicherheiten. Und dann nur noch die kleinen Änderungen in letzter Sekunde (… und schon hat man oft seine mühsam zuvor erarbeiteten Kartenerfüllungen zerstört – was aber erst beim Auswerten der Karten rauskommt ). Und wie gesagt: Achtet auf die Bonus-Chips: Das bringt es echt!

Und wie gerne spielen wir Dimension? Sehr gerne und immer wieder! Weil es so einfach zu erklären/erlernen ist, aber sehr reizvoll abläuft, und weil es pro Spiel (sechs gespielte Durchgänge) bei drei oder vier Spielern nicht mehr als 30 bis 40 Minuten Zeit erfordert.

Mit einem Wort: Ein tolles Spiel!

Hier noch ein kleiner Erfahrungshinweis: Wir haben immer jeweils zwei oder drei Spieler die verdeckt ausgeteilten Aufgabenkarten gleichzeitig umdrehen lassen und der letzte Spieler hat die Uhr gestartet, damit nicht einer vor den anderen mit dem Lösen der Aufgaben beginnen kann.

Zum Schluss noch die Hinweise, dass man Dimension natürlich als Solovariante mit (hoffentlich wachsender) Punktezahl gegen sich selbst spielen kann und dass es eine Variante gibt, in der z. B. acht Karten aufgedeckt werden.

So, Schluss jetzt! Ich muss nur noch die weiße auf die rote Kugel bekommen und dabei nicht die grünen Kugeln, von denen ich zwei plazieren muss, berühren. Tja und was ist mit der einen geforderten Schwarzen … piep … piep … piep …

Hier gehts zur Spielregel

Infos zu Dimension

  • Titel: Dimension
  • Verlag: Kosmos
  • Autor: Lauge Luchau
  • Spieleranzahl (von bis): 1-4
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 8-
  • Dauer in Minuten: 30
  • Jahrgang: 2014
  • Video:
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