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Dominion: Empires

Dominion: Empires - Foto von ASS

Dominion ist neben Die Siedler von Catan und Carcassone eines der Spiele mit dem Prädikat Spiel des Jahres, das auch Jahre nach seiner Krönung noch so viele Fans hat, dass nun mit Dominion Empires (Rio Grande Games/ASS) bereits die zehnte Erweiterung vorliegt. Thematisch geht es weg vom Mittelaltersetting des Grundspiels hin zu einem römischen Imperium, was natürlich auch in Karten wie dem Gladiator, dem Legionär oder dem Wagenrennen Ausdruck findet.

Insgesamt enthält Dominion Empires 300 neue Karten, wovon 242 Königreichkarten, 21 Landmarken-Karten, 13 Ereigniskarten und 24 Platzhalterkarten sind. Daneben gibt es noch 96 Metallmarken. Die machen nicht nur optisch was her, sondern bringen auch ordentlich was auf die Briefwaage.

Alles Dominion oder was?

Dominion-Papa Donald X. Vaccarino greift für Empires auf einige Spielmechanismen vergangener Erweiterungen zurück, bringt aber auch neue Aspekte ins Spiel, die das einst so simple Basisspiel spürbar auf ein neues Level heben.

Aus anderen Erweiterungen bekannt sind die Dauerkarten. Sie werden in der Aufräumphase nicht aus dem Spielbereich entfernt, sondern bleiben solange liegen, bis alle Anweisungen der Karte erfüllt sind. Erst dann wandern sie auf den Ablagestapel. Dies gilt z. B. für die Karte Archiv. Spielt man das Archiv, zieht man die obersten drei Karten vom Nachziehstapel, darf eine davon sofort auf die Hand nehmen und die anderen beiden Karten für die nächsten Züge unter das ausgespielte Archiv legen. Erst wenn in folgenden Zügen alle Karten aus dem Archiv genutzt wurden, wandert das Archiv auf den Ablagestapel.

Auch die Ereignisse gab es bereits in der Abenteuer-Erweiterung. Ereignisse können in der Kaufphase erworben werden und verbrauchen einen Kauf. Sie gelten aber nicht als Kauf, sodass entsprechende Effekte nicht getriggert werden. Die Anweisungen des Ereignis werden nach dem Kauf sofort ausgeführt, der Spieler nimmt die Karte aber nicht an sich.

Dominion: Empires – endlich auf Pump kaufen!

Wirklich neu in Empires ist, dass man nun gewisse Karten auf Pump kaufen kann. Die Kosten dieser Karten werden im Schuldenmarkersymbol angegeben. Beim Kauf muss man sich entscheiden, ob man den Kaufpreis direkt bezahlt oder ob man ihn nur zum Teil oder gar nicht bezahlt. Für alle Kosten, die man nicht sofort bezahlt, nimmt man sich die entsprechende Anzahl an Schuldenmarker. Solange ein Spieler Schuldenmarker vor sich liegen hat, kann er keine neue Karte erwerben. Schulden können in der Kaufphase getilgt werden und verbrauchen keinen Kauf.

Nun darf auch im Spiel gesammelt werden

Weiterhin gibt es im Spiel drei Karten vom Typ Sammlung. Bei diesem Kartentyp kommen die Siegpunktmarker ins Spiel, die am Ende zusätzlich zu den Punktekarten Siegpunkte bringen. Beispielsweise kann man bei der Karte „Wilde Jagd“ zwischen zwei Optionen wählen: Entweder nimmt man +3 Karten und legt einen Siegpunktmarker auf den Wilde-Jagd-Vorratsstapel oder man nimmt sich ein Anwesen und alle Siegpunktmarker vom Wilde-Jagd-Vorratsstapel.

Vom gammeligen Schloss bis zum Königspalast

Die Königreichskarten der Schlösser bilden einen gemischten Stapel sortiert nach Wertigkeit. Der Stapel beginnt mit einem bescheidenen Schloss, das während der Kaufphase ein Geld bringt und am Ende des Spiels einen Siegpunkt für jedes eigene Schloss. Am Ende des Stapels wartet dann das Königsschloss auf die Spieler, das zwei Siegpunkte für jedes eigene Schloss bringt. Manche Schlösser wirken sich auch auf die Handkarten der Spieler aus. So müssen alle Spieler mit fünf oder mehr Karten zwei Karten auf den Nachziehstapel legen, wenn das Spukschloss gespielt wird.

Gemischte Vorratsstapel

Neben den Schlössern gibt es weitere gemischte Stapel, die sich immer aus jeweils zweimal fünf Karten zusammensetzen. Oben liegen die fünf günstigeren Karten, darunter die teureren Karten. Es darf immer nur die oberste Karte vom Stapel genommen werden. Hier findet man sich häufig in einem Zwiespalt, denn wenn man Karten vom Stapel nimmt, bringt man seine Mitspieler näher an die teureren, aber auch mächtigeren Karten heran.

Dominion: Empires – Landmarken stellen das Spiel auf den Kopf

Landmarken sind ein neuer Kartentyp, der genau wie Ereignisse nicht zu den Königreichskarten gehört. Sie können zudem weder gekauft noch genommen werden. Sie schaffen vielmehr neue Bedingungen für das Spiel, die den vertrauten Dominion-Mechanismus teils stark verändern. Die Landmarke Räuberfestung bewirkt zum Beispiel, dass man am Spielende jeweils zwei Siegpunkte pro Gold und Silber, das man besitzt, abgezogen bekommt. Das Grabmal wiederum gibt einem einen Siegpunktmarker für jede Karte, die man während des Spiels entsorgt. Gerade die Karten, die beim Zählen der Siegpunkte zum Einsatz kommen, muss man während des Spiels im Auge behalten, denn sie haben entscheidende Auswirkung auf die eigene Strategie.

Ist Dominion: Empires ein Muss?

Ob man Dominion: Empires haben muss, ist so allgemein schwer zu beantworten. Es bietet auf jeden Fall zahlreiche Neuerungen, die das Grundspiel, aber auch das Spiel mit anderen Erweiterungen spürbar verändern. Starken Einfluss haben sicherlich die Landmarken und auch die Schulden. Das Spiel wird hier noch einmal einen Ticken taktischer, was aber auch dazu führt, dass nicht mehr so munter wie im Grundspiel drauflos gespielt wird. Eine Partie Dominion nimmt hiermit deutlich mehr Zeit in Anspruch, was Vielspieler, denen bisher die Spielzeit zu kurz und die Tiefe zu gering waren, begrüßen dürften. Auch die Anleitung hat einhergehend mit der Spieltiefe noch einmal zugelegt. Findet man beim Grundspiel auch nach längerer Dominion-Abstinenz schnell in die Dominion-Welt zurück, so wird man bei Empires seine Nase zuerst für einige Zeit in das umfangreiche Regelwerk stecken müssen.

Als Dominion-Sammler, der alles von Dominion haben muss, kommt man um Empires sicher nicht drumherum, zumal das Spielmaterial durch die Metallmarker noch einmal aufgewertet wird. Gemischt mit der einen oder anderen Erweiterung wird die eh nicht kleine Dominion-Welt mit Empires noch umfangreicher. Und man muss zugeben, das Donald X. Vaccarino nach all den Jahren immer noch etwas Neues einfällt. So darf man gespannt sein, was die Zukunft bringt.

Infos zu Dominion: Empires

  • Titel: Dominion Empires
  • Verlag: Rio Grande Games, ASS
  • Autor: Donald Vaccarino
  • Spieleranzahl (von bis): 2-4
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 13
  • Dauer in Minuten: 30
  • Jahrgang: 2016

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