Infos zu Domus Domini
- Titel: Domus Domini
- Verlag: Franjos
- Autor: Heinz Georg Thiemann
- Spieleranzahl (von bis): 2-6
- Alter (ab oder von bis in Jahren): 10
- Dauer in Minuten: 60-120
- Jahrgang: 2015
- Video:
Anno 1122 – Kloster und Mittelalter – ein nicht gerade neues Thema am Markt, aber irgendwie zieht das wohl immer. Beim Brettspiel von Heinz Georg Thiemann (Franjos Spieleverlag) leitet jeder Spieler ein Kloster und versucht dabei, eine Menge Nahrung auf der Straße nach Cluny zu bringen, um dabei Geld und Siegpunkte abzustauben. Soweit die Kurzfassung, aber natürlich umfasst das Spiel viel mehr. Zum Ersten sieht das Spiel unheimlich gut aus, was einem Lust macht auf den Spielbeginn, wobei beim ersten Mal die vielen Einzelheiten die Spieler förmlich zu erschlagen drohen. Aber danach wird man mit einem interessanten Spiel belohnt.
Domus Domini – wie funktioniert das dann?
Jeder Spieler erhält ein Kloster-Tableau mit den verschiedenen Wirtschaftsbereichen (Garten/Käserei/Brauerei) und legt dort seine Marker auf die unterste Stufe. Auf dem allgemeinen Spielplan, mit der Straße nach Cluny und der Siegpunktleiste, legt man einen Handkarren auf die 0, mit dem es gilt, möglichst viel Geld zu bekommen, indem man ihn nahe Cluny voranbringt. Man bekommt am Anfang drei Gemüsechips und drei Laienbrüder, die man auf entsprechende Felder im Kloster legt. Und jeder bekommt je nach Spieleranzahl (natürlich zu wenig) Geld. Am Spielplanrand geben Kapellen-, Produktions- und Cellerar- (Wirtschaftsverwalter) sowie weitere Ausbaukarten den Grundstock für das Spiel. Dann startet das Spiel mit sieben Spielphasen, die in der Einsteigerversion jeden vor sich hinspielen lassen.
- Phase 1: Den Startspieler ermitteln. Gegen Abgabe von einen Denar kann man diesen Akt weitergeben und wer zusagt, bekommt das bis dahin angesammelte Geld. Die optimale Produktion wird durch Aufdecken einer Karte ermittelt, Sonderkarten werden verteilt und Zinsen sowie Gemüsechips ausgezahlt. Die drei Sonderkarten geben gewisse Vorteile in den verschiedenen Phasen.
- Phase 2: Cellerar werden eingestellt. Da wird in Startspielerreihenfolge aus einem Kartenstapel ein Verwalter für die verschiedenen Bereiche des Klosters ausgesucht und bezahlt. Dieser bringt gewisse Vorteile bei der Produktion und evtl. Siegpunkte bei der Reihenfolge im Spiel und am Ende.
- Phase 3: Nun beginnt der Ausbau des Klosters der Reihe nach! Mit dem wenigen Geld investiert man in einen der drei Bereiche des Klosters, bei dem durch Marker angezeigt wird, wieviel Geld der jeweilige Ausbau bringt. Man kann eine Kapelle bauen und dort seine Laienbrüder einsetzten, auch das bringt Siegpunkte. Man kann seine Laienbrüder zur Feldarbeit schicken, was wiederum pro eingesetztem Paar Gemüse einbringt. Hundehütten zu bauen und Hunde zu kaufen, schützt einen später vor vermeintlichen Angriffen ander Laienbrüder oder des Trunkenbolds (Sonderkarte). Ebendso wird jetzt schon vom wenigen Geld zum Zwecke der Zinsen etwas beim Geldverleiher abgegeben. Das fehlt dann wiederum, aber drei Denare bringen am Anfang der nächsten Runde einen Denar Zinsen. Und am Ende der Phase geht man auf der Straße nach Cluny die gesammelten Nahrungseinheiten vor, was im Wesentlichen beim späterem Ausgeben den Siegpunkten entspricht. Nahrungseinheiten ergeben sich aus folgenden Werten: dem des Cellerars, der Klosterausbauspalten, jedes Laienbruders, der in der Kapelle ist, gewissen Werten für Übereinstimmungen des jeweiligen Cellerars mit der Produktionskarte, sowie Brauereiwerten.
- Phase 4: Laienbrüder aus dem Kloster, bei den anderen Mitspielern, sowie den Trunkenbold als Bettler einsetzen. Diese Mitspieler werden dann auf der Straße nach Cluny zurückgesetzt. Das gibt weniger Siegpunkte, aber evtl. mehr Geld. Dagegen hilft dann der Wachhund oder der Viehhirte, eine zweite Sonderkarte.
- Phase 5: Durch Einsatz von Gemüsechips, kann man auf der Straße wieder vorangehen und durch den Gemüsenkarren sogar noch drei Felder weiter – die dritte Sonderkarte.
- Phase 6: Alle im Kloster verbliebenen Laienbrüder müssen nun mit Gemüse ernährt werden, sonst verlassen sie das Kloster.
- Phase 7: Nun bekommt man, gemäß seiner Stellung auf der Straße nach Cluny, Ablassbriefe (Siegpunkte) und Geld, wobei der letzte auf der Straße das meiste Geld bekommt – da beginnt das Dilemma! Denn die höchste Summe beträgt sieben Denare und der Beste bekommt bei Vollbesetzung nur einen Denar. Sollte Gleichstand sein, zählt der höhere Cellerar.
Nach fünf Runden ist Schluss! Es gibt noch mal Siegpunkte für Laienbrüder im Kloster, für Hunde, für die Wirtschaftsbereiche seines Klosters, für die Kapelle und für den Cellerar. Soweit die extreme Kurzform. Natürlich ist das ganze noch etwas komplexer, aber das sprengt den Rahmen hier.
Als zusätzliche Optionen gibt es auf dem Weg nach Cluny Bäume, von denen vier Stück vom Feld des Letztplatzierten aufwärts ausgehend auf der Straße nach Cluny ausgelegt werden. Auf diesen darf niemand in der nächsten Runde stehen bleiben. Sonst zahlt man an die Räuber, die sich dort verstecken, zwei Denare und Geld ist bekanntlich knapp. Als zweite Option geben Ereigniskarten dem Spiel am Anfang noch leichte Veränderungen bei.
Wie gut ist Domus Domini?
Mit den Bäumen wird das Spiel leicht interaktiver, da man genauer planen muss, wo man hin will, aber komplexer wird es damit auch nicht. Was sich hochkomplex anhört, erschließt sich nach der ersten Runde und ist Dank der beigefügten Spielhilfe für jeden Spieler schnell verständlich. Bei der zweiten Partie ist man „drin“ und ab der dritten Partie versucht man, eine optimale Strategie zu finden. Dabei spielt es sich zu zweit ebenso gut wie zu fünft.
Domus Domini ist ein sehr schön anzusehendes Spiel, das dazu auch noch Spaß macht. Der stetige Geldmangel und der Zwang zum Optimieren bedeuten viel Spielspaß. Wen es nicht stört, dass alle häufiger allein vor sich hinspielen und sich jeder ab und zu Gemeinheiten erwehren muss, der findet hier ein gutes Brettspiel, bei dem die Spieldauer stimmt – rund 25 Minuten pro Spieler!
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