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Emira

Emira von Reich der Spiele

Weit verbreitet ist das Klischee, ein orientalischer Scheich habe Geld wie Öl und könne es sich leisten, Frauen nach Belieben in seinem Harem zu sammeln. Emira lehrt den Spielern (und natürlich Spielerinnen) eines Besseren, denn hier verdient ein Scheich sein Geld nicht mit Öl, sondern mit Gewürzen. Und noch viel schlimmer: Hier suchen sich die Damen selbst aus, zu welchem Scheich sie gehen, nicht umgekehrt! Haben die Frauen denn gar keinen Respekt mehr vor alten Sitten?

Dass die Damen durchaus eine eigenständige Meinung haben, beweisen sie mit ihren Präferenzen. Ob Statussymbole, Wohlstand (Geld), Ausstrahlung oder Besitz (Anzahl Paläste), jede hat ihre eigenen Vorstellungen – eben so, wie Frauen nun mal sind. Nur gut, dass die Spieler (jeder ist hier sein eigener Scheich) in jeder Runde eine ihrer eigenen Eigenschaften verbessern können. Dies ist auch unbedingt notwendig, denn jede Runde wählt immer nur eine neue Haremsdame gemäß ihren persönlichen Vorlieben ihren Scheich. Doch die Schönheiten haben nicht nur Vorlieben, sondern auch bestimmte Eigenschaften wie zum Beispiel Intelligenz (ja, wirklich) oder Libido (ein Schelm, wer …), die entscheidenden Einfluss auf das Spielende haben – denn jeder Spieler hat einen speziellen „Auftrag“. Dieser gibt vor, wie viele Damen er mit welchen Eigenschaften in seinem Harem versammeln muss. Manche Frauen besitzen zudem Sonderfähigkeiten, die den Spielablauf ein wenig beeinflussen (manche positiv, andere negativ). Jede Runde heißt es also, gut aufzupassen, ob man die Dame der Wahl haben will oder vielleicht doch lieber nicht.

Zur Verbesserung der eigenen Eigenschaften müssen die Spieler um die Reihenfolge ihrer Aktionen bieten. Dummerweise darf jede Aktion pro Runde nur einmal ausgeführt werden, sodass sich die Aktionsauswahl im Laufe der Versteigerung immer mehr einschränkt. Anstatt eine Eigenschaft zu verbessern, kann hier auch ein – na klar – Kamel gekauft werden. Kamele reduzieren den bei der Versteigerung zu zahlenden Betrag erheblich und sind deshalb insbesondere zu Spielbeginn äußerst nützlich. Dummerweise kosten die eigentlichen Aktion auch noch einmal Geld – und das nicht zu knapp -, sodass während des gesamten Spiels ein Habichtauge auf die eigenen finanziellen Möglichkeiten geworfen werden muss. Immerhin erlauben manche Aktionen Zusatzeinkommen, die dann meist mehrere Runden ölquellengleich sprudeln.

Haben alle Spieler ihre Aktion ausgeführt, begibt sich die aktuelle Gespielin zu ihrem neuen Scheich in dessen Harem. Unterhaltskosten werden natürlich für alle Spieler fällig, die bereits Haremsdamen in ihrem Besitz haben, denn die Frauen wollen schließlich kein Leben in Armut führen müssen. Klar, dass eine der Damen sofort enttäuscht über den knauserigen Scheich den Harem verlässt. Als ob die Männerwelt nicht schon immer geahnt hatte, dass Frauen eben materialistisch eingestellt sind.

Wer jedoch über genügend finanzielle Mittel verfügt, kann sich zusätzliche Aktionskarten kaufen und damit den Spielverlauf zusätzlich beeinflussen. Leider sind die Karten äußerst unterschiedlich. Die einen sind wie ein Kamelgewinn im Oasengrün, die anderen wiederum nutzen so viel wie ein Sandkorn in der Wüste. Deshalb sind nicht selten Karten zu teuer erkauft.

Emira lebt von seiner Atmosphäre und der exzellenten graphischen Aufmachung. Da verzeiht man gern den allzu großen Zufallsfaktor und das Fehlen der einen oder anderen wichtigen Regelfeinheit auf den Kurzübersichtskarten. Die Spielzeit ist hingegen nur für geübte Spieler in unter zwei Stunden zu schaffen. Ausdauer ist also gefragt beim Wettstreit um die Weiblichkeit – doch auch das war der Männerwelt eigentlich längst bekannt. Jetzt ist zumindest klar, womit sich die Scheichs den ganzen Tag ihre Zeit vertreiben …

 

Infos zu Emira

  • Verlag: Phalanx Games
  • Autor: Liesbeth Vanzier, Paul van Hove
  • Spieleranzahl (von bis): 2 - 5
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 10
  • Dauer in Minuten: 120
  • Jahrgang: 2006

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