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Gaia Project

Spielmaterial Gaia Project - Foto von Feuerland Spiele

Nachdem die 14 Völker sich in Terra Mystica genügend ausgebreitet haben, zieht das Spiel in den Weltraum und mutiert zum Gaia Project. Auch in diesem Spiel von Helge Ostertag und Jens Drögemüller (Feuerland Spiele) können die Spieler wieder zwischen 14 Völkern auswählen und sich dann in einer Galaxie friedlich ausbreiten.  Dem Spielgefühl nach haben wir eindeutig ein „Terra Mystica“ Spiel vor uns. Die entscheidende Frage für uns Spieler ist jetzt natürlich: Brauche ich beide Spiele? Wenn jemand Terra Mystica nicht kennen sollte, dem empfehle ich die Rezension von Ralf Schallert vom 1.10.2014 bei uns.

Gaia Project – Unterschiede zu Terra Mystica?

Viele Spielelemente sind aus Terra Mystica bekannt, gleichzeitig gibt es aber auch einige neue Elemente, die Gaia Project zu einem eigenständigen Spiel machen. Vieles vom Spielmaterial kommt dem Kenner von Terra Mystica bekannt vor, wenn auch unter leicht verändertem Namen (wir befinden uns jetzt ja schließlich im Weltall). Von allem gibt es etwas mehr, außer bei den Völkern, da gibt es im Weltall auch genau 14 verschiedene. Das einzige was reduziert wurde, ist die Spielerzahl. Während man beim Vorgänger auch zu fünft spielen konnte, dürfen beim Gaia Project höchstens vier Spieler mitwirken.

Der Spielplan ist nicht mehr starr, sondern besteht aus zehn Sektoren, von denen drei beidseitig bedruckt sind. Das Weltall unterliegt halt einer ständigen Veränderung, was das nach Abwechslung lechzende Spielerherz natürlich erfreut. Planeten werden kolonisiert (bebaut), terraformt, falls sie nicht den Bedürfnissen der eigenen Rasse entsprechen. Eine Besonderheit sind die Transdimplanten, die einem besonderen Terraformingprozeß unterliegen. Aus mehreren kolonisierten Planeten kann eine Allianz gegründet werden, für die es dann Stadtmarker, nein natürlich Allianzmarker, gibt. Um die eigenen besiedelten Planeten zu verbinden, werden die Weiten des Weltalls mit Satelliten überbrückt. Der Kultplan aus Terra Mystica wird zu einen Forschungsplan mit sechs verschiedenen Forschungsbereichen weiterentwickelt.

Die Gaia-Phase

Der Kreislauf der Macht, ein zentraler Bestandteil des Spieles, wurde um einen grünen Gaiabereich erweitert. Der Spielverlauf geht über sechs Runden, allerdings besteht jede Runde nicht aus drei, sondern aus vier Phasen. Als neue Phase kommt die Gaiaphase hinzu. Falls in dieser Phase Machtsteine im grünen Gaiabereich sind, so werden diese nun in den Bereich I des Machtkreislaufes verschoben. Um ein Gaiaprojekt zu starten, benötigt man erst einmal einen Gaiaformer. Dieser kann auf einem Transdimplaneten eingesetzt werden, sofern ihr einen solchen von einem eurer kolonisierten Planeten aus erreichen könnt. Zudem müssen die Kosten mit Machtsteinen bezahlt werden. Die Machtsteine gehen dabei nicht verloren, sondern werden in der grünen Gaiabereich des Machtkreislaufes verschoben.

Haben nach der sechsten Runde alle Spieler gepasst, wird noch eine Schlusswertung durchgeführt. Jetzt werden die beiden Schlusswertungsplättchen ausgewertet, der jeweilige Fortschritt auf dem Forschungstableau und die Ressourcenwertung. Wie so oft gewinnt der Spieler mit den meisten Punkten.

Lohnt sich Gaia Project?

Falls ihr einmal keine Mitspieler findet und trotzdem Lust auf Planetenkolonisierung habt, gibt es eine extra Spielregel für einen automatischen Gegner, dessen Aktionen kartengesteuert ablaufen. Hier hat man sich wirklich viel Mühe gemacht. Dieses Solospiel ist schön und lobenswert, nichtsdestotrotz bevorzuge ich ein Spiel mit menschlichen „Gegnern“.

Die Spielregel ist hervorragend aufgebaut und illustriert, außerdem sind die verwendeten Pictogramme in der Regel selbsterklärend. „Neulinge“ müssen sich allerdings schon etwas Zeit nehmen, um die 24 Seiten der Spielregel durchzuarbeiten. Die Spieldauer ist auf der Schachtel sehr knapp angegeben. 60 Minuten ist nach unseren Erfahrungen unrealistisch und bei vier Spielern werden auch 150 Minuten weit überschritten. Die Spielschachtel hat ein ordentliches Gewicht und birgt viel Material, was den Preis des Spieles durchaus rechtfertigt.

Die Forschungsabteilung ist sehr punkteträchtig und sollte daher auf jeden Fall gut im Auge behalten werden. Sie ist das Element, das am stärksten weiterentwickelt wurde. Gaia Project ist nicht wirklich ein völlig neues Spiel. Verglichen mit Terra Mystica ist es noch etwas komplexer und – man könnte sagen – es macht ein schon hervorragendes Spiel noch ein klein wenig besser. Wer sich entscheiden muss, welches der beiden Spiele er kaufen will, dem würde ich auf jeden Fall zu Gaia Project raten. Ich selbst bin ein zufriedener Besitzer von Terra Mystica und müsste Gaia Project nicht unbedingt noch zusätzlich besitzen, zumal ich dann doch die berechtigte Sorge hätte, dass Terra Mystica in den Tiefen meines Spieleschrankes verschwindet und immer nur Gaia Project auf den Tisch kommt. Für eingefleischte Fans ist Gaia Project sicherlich trotz allem ein „Muss“.blank

Spielanleitung zu Gaia Project

Infos zu Gaia Project

  • Titel: Gaia Project
  • Verlag: Feuerland Spiele
  • Autor: Helge Ostertag, Jens Drögemüller
  • Spieleranzahl (von bis): 1-4
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 14
  • Dauer in Minuten: 60-150
  • Jahrgang: 2017

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