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Haste Worte? – Das wortreiche Würfelspiel

Haste Worte? - Das wortreiche Würfelspiel - Ausschnitt - Foto von HUCH

Die erste Ausgabe von Haste Worte? hat inzwischen 22 Jahre auf dem Buckel und wurde damals von den bekannten Spieleautoren Wolfgang Kramer und Michael Kiesling auf die Welt gebracht. Ursprünglich bei F.X. Schmid erschienen, gab es 2009 eine Wiederveröffentlichung bei Huch! & friends. Die waren nach all‘ den Jahren von der Spielidee immer noch so begeistert, dass sie 2018 noch eine Würfelvariante herausgebracht haben. Und die wiederum liegt nun in einer abgespeckten Pocketversion vor: Haste Worte? – Das wortreiche Würfelspiel.

Haste Worte? Der abgespeckte Würfelspaß

Und abgespeckt hat man dann auch gleich die Regeln. Die vorliegende Version besteht nur noch aus acht farbigen Symbolwürfeln. Im Spiel werden diese vom aktiven Spieler zweimal gewürfelt:

  • Mit dem ersten Wurf bestimmt der Spieler das Thema. Der Spieler sucht sich einen Symbolwürfel aus und assoziiert mit diesem ein beliebiges Thema. So kann z. B. die gelbe Biene für Insekten, für Umwelt oder aber auch für „Alles was fliegt“ stehen. Denkbar ist alles, was der Spieler mit dem Symbol in Verbindung bringt.
  • Mit den verbliebenen Würfeln wird ein zweites Mal gewürfelt. Nun notieren alle Spieler gleichzeitig möglichst viele Begriffe, die sowohl zum Themenwürfel als auch den anderen Würfeln passen. Hierbei darf jeder Würfel nur einmal verwendet werden.

Der erste Spieler, der mindestens vier Begriffe aufgeschrieben hat, darf „STOPP!“ rufen. Dann müssen alle aufhören zu schreiben. Anschließend liest jeder Spieler der Reihe nach seine notierten Begriffe vor. Haben zwei oder mehr Spieler dabei die gleichen Begriffe, streichen sie diese durch. Für jeden einmaligen Begriff erhält man nach der Runde einen Punkt. Einen Extrapunkt gibt es, wenn man keinen Begriff streichen musste. Es werden beliebig viele Runden gespielt. Gewonnen hat natürlich der Spieler mit den meisten Punkten.

Haste Worte Würfelspiel - Schachtel - Foto von HUCH

The Biggest Loser: der Spielspaß

Ich stelle mir eine Werbung vor. Eine Gruppe glatt und gutaussehender Anfang-20er liegt gelangweilt am Strand und gibt sich der Ödnis der realen Welt hin. Die Sonne scheint unbarmherzig, das Auge sieht nur Sand, Sand und noch mal Sand (und natürlich etwas Wasser) und alle fragen sich verzweifelt, wie sie Inhalt für ihre nächste Instagram-Story in dieses Bild kriegen. Und dann packt irgendwer plötzlich Haste Worte? – Das wortreiche Würfelspiel aus einer versteckten Tasche seiner Badehose. Tanz, Musik, Lachen, vielleicht noch ein paar ungläubig drein guckende Affen (kommen immer gut!) und übergewichtige, verbrannte Rentner, denen die plötzliche Massenhysterie ein Dorn im perfekten Urlaubspolaroid sind. Es blinkt, bruzelt, wummert, wabbert und schockt an allen Enden und in diesem Chaos spielen die eben noch dahinsiechenden 20er mit jenen acht Würfeln ihr Hirn zu Brei. Eventuell steigt nachher noch der ganze Strand wie in einem billig produzierten 90er-Jahre-Hip-Hop-Video mit ein.

Nur das glaubt heute niemand mehr. Sowohl nicht die eine Seite, für die Gesellschaftsspiele ein analoger Pfurz in einer digitalisierten Welt sind, als auch die Brettspieler, die zuhause in komplett verregalten Zimmern sitzen, um ihre Spiele unterzubringen.

Das Familienoberhaupt, das Original Haste Worte? ist sicher auch heute noch ein gutes Wortspiel mit seinem Pokerelement und den Handicapkarten. Die vorliegende Version entfernt allerdings die Elemente, die den Reiz des Originals ausgemacht haben, und lässt soviel über, dass man genauso gut mit ein paar Blättern Papier und dem altbekannten Stadt, Land, Fluss bedient ist. Oder all diesen Spielchen, die man aus seinem Wanderhut kramt, um die Kids bei Laune zu halten, die beim Sommerurlaub plötzlich Allergien gegen Bewegung, frische Luft und die erschreckende Natürlichkeit der Natur entwickeln. Und dass man die gelben Symbole auf den Würfeln je nach Lichteinfall schlecht bis gar nicht erkennen kann, braucht man schon gar nicht mehr zu erwähnen. Insgesamt riecht es danach, dass man mit der Marke Haste Worte? noch schnell ein paar Euro machen will, ohne das Adjektiv im Slogan „Der kreative Würfelspass!“ zu füllen. Und da fehlen mir dann wie Worte.blank

Infos zu Haste Worte? – Das wortreiche Würfelspiel

  • Titel: Haste Worte? Das wortreiche Würfelspiel
  • Verlag: HUCH!
  • Autor: Wolfgang Kramer, Michael Kiesling
  • Spieleranzahl (von bis): 2+
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 8
  • Dauer in Minuten: 15
  • Jahrgang: 2019
  • Video:
    YouTube

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