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Iglu Iglu

Iglu Iglu von Reich der Spiele

Machen wir uns also auf zur Jagd im Eis. Obwohl sich auf dem Schachtelcover Inuit und Eisbär zärtlich die Nasen reiben, werden in Iglu Iglu Tiere gnadenlos gejagt.

Anfangs ist der Spielplan fast völlig mit Eis (-plättchen) bedeckt. Da in jedem Spielzug aber ein Plättchen aufgedeckt wird, vergrößert sich die Wasserfläche immer mehr und es entstehen Eisinseln. Umgedreht werden dürften dabei nur die Eisschollen, die sich in unmittelbarer Nähe zu einem eigenen Inuit befinden.

Die Rückseiten der umgedrehten Eisplättchen geben verschiedene Handlungsmöglichkeiten vor. Manche der Aktionen müssen sofort ausgeführt werden (Tiere werden eingesetzt, Eisschollen dürfen verschoben werden oder Gletscher verhindern das Schmelzen der Scholle) andere dürfen für spätere Gelegenheiten eingelagert werden (eine Eisscholle aus dem Spiel nehmen, zusätzliche Aktionspunkte, Speer als Waffe bei der Jagd, Tierwanderungen).

Als nächstes stehen jedem Spieler drei Aktionspunkte zur Verfügung, mit denen er seine Inuit bewegen, jagen oder ein Iglu bauen kann. Das Wandern hat zum einen den Sinn, zu Tieren als Jagdbeute zu kommen, zum anderen, am Standort einen Iglu zu errichten oder die Mehrheitsverhältnisse auf einer Eisinsel zu verstärken. Dies ist für die Endwertung wichtig: Der Spieler, der die Mehrheit auf einer Insel hat (jeder Inuit zählt einen, jedes Iglu zwei Punkte) erhält die Anzahl der Eisschollen, aus der die Insel besteht, als Siegpunkte gutgeschrieben, der Zweitbeste noch die Hälfte der Punkte. „Gehört“ einem eine Insel sogar ganz alleine, wird die Anzahl der Eisschollen mit sich selbst multipliziert. Hinzu kommen die Punkte für die während des Spieles erlegten Tiere.

Durch das Aufdecken der Eisschollen-Plättchen kommt Spannung ins Spiel, aber auch ein sehr hoher Glücksanteil. Wer viele Tiere oder zum richtigen Zeitpunkt Speere oder zusätzliche Aktionspunkte erwischt, sammelt schon während des Spieles eine stattliche Anzahl an Siegpunkten. Die Siegpunkte, die durch das strategischere Besetzen von Eisinseln zu erzielen sind, können da oft nicht mithalten. Ohnehin ist es erst gegen Ende des Spieles sinnvoll, sich die Mehrheitsverhältnisse auf den Eisinseln genauer anzusehen. Während des Spieles, verändern sich die Inseln noch sehr häufig. Außerdem ist die Auswahl der Eisschollen, die man aufdecken darf, besonders gegen Ende des Spieles sehr eingeschränkt. Da die Inuits auch über das Wasser ziehen können, gelingt es kaum, eigene Inseln zu isolieren.

Für Spieler, die lockere (Familien-) Spiele mögen und sich an dem hohen Glücksanteil nicht stören, wäre Iglu Iglu insgesamt zu empfehlen. Allerdings stört die schlechte Qualität des Materials den Gesamteindruck: Beim Herausdrücken der Pappplättchen muss man äußerst vorsichtig vorgehen, weil sonst Markierungen entstehen. Die Ränder der Pappteile sind nicht stabil und auch nicht abriebfest. Selbst die Inuit sind so ungenau gearbeitet, dass sie leicht schwanken oder sogar ganz umfallen. Obwohl das eigentlich zum Thema passen könnte (Schwanken, weil die Eisschollen im Wasser Schwimmen, Hinfallen, weil das Eis so glatt ist), kann man wohl nicht davon ausgehen, dass dies vom Verlag beabsichtigt ist. Ein weiteres Manko ist die viel zu große Schachtel.

Iglu Iglu ist daher leider aus unserer Sicht kein rundes Spiel. Dies ist sehr schade, weil die Grundidee sehr nett ist und man aus ihr sicher mehr hätte machen können.

 

Infos zu Iglu Iglu

  • Verlag: Goldsieber
  • Autor: Bruno Faidutti, Bruno Cathala
  • Spieleranzahl (von bis): 2 - 4
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 10
  • Dauer in Minuten: 60
  • Jahrgang: 2004

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