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Instacrime

Instacrime - Fall #1: Munford - Ausschnitt - Foto von Abacusspiele

Die Eigentümerin des Verlagsimperiums Munford, Dorothy Munford, möchte wie jedes Jahr in einem Hotel das Familienleben zelebrieren. Dafür sind alle in der luxuriösen Herberge zusammengekommen: Die ehrgeizige Tochter und der verschuldete Sohn nebst Schwiegertochter, der aktuelle Freund der Lady und sogar ihr Ex finden sich unter einem Dach ein. Schon das entbehrt nicht einer gewissen Brisanz. Und als wäre das noch nicht genug, will Mrs. Munford auch gleich noch ein winziges Detail in ihrer Familienfürsorge ändern: ihr Testament. Dafür sind neben der Mischpoke auch Notar Nathan und die Assistentin Isabelle angereist.

Für den guten Service in der Bar sorgen Barmann Samuel und Kellnerin Elena, die durch ihre bloße Anwesenheit den Kreis der Verdächtigen vergrößern. Verdächtig? Ja, denn leider wird einer die Änderung des Testaments nicht mehr erleben.

Mehr soll an dieser Stelle schon gar nicht verraten werden, denn wir haben es hier mit einem Deduktionsspiel von Pak Gallego und Ángel Guzmán (Fotos) (erschienen bei Abacusspiele) zu tun, in dem man – wenig überraschend – herausfinden muss, wer ermordet wurde (einfach) und wer es war (schwierig(er)). Dafür bekommen die 2-6 Spieler ab 12 Jahren nicht mehr in die Hand, als eine karge Einleitung, einen Kassenbon des Hotels, einen Schnipsel Papier mit einer Nachricht und dem wichtigsten: zwölf Fotos.

Instacrime – Fall #1: Munford – Adlerauge sei wachsam

Instacrime - Fall #1: Munford - Beteiliigte Personen - Foto von Axel Bungart

Innerhalb einer Stunde sollen die Spieler nun mithilfe dieser Indizien herausfinden, was passiert ist. Ganz so einfach ist es aber nicht. Anfangs erhält jeder Spieler nur ein einziges Foto, das er sich ansehen darf. Nun sollen alle ihren Mitspielern beschreiben, was sie dort sehen und somit den anderen ihr Wissen vermitteln. Auf den Fotos sind Szenen aus dem Hotel, mit verschiedenen Charakteren der Geschichte, zu unterschiedlichen Zeitpunkten. Manche Dinge auf den Fotos sind wichtiger als andere, manche belanglos. Es ist nicht nur die Aufgabe des Fotobesitzers, herauszufinden, was welche Relevanz hat, denn gewisse Details geben erst im Zusammenhang mit andern Fotos Hinweise auf Zusammenhänge und Abläufe. Nur welche?

Wenn alles beschrieben und gedanklich verarbeitet wurde, werden die nächsten Bilder ausgeteilt. So ergeben sich nach ein paar Runden tatsächlich erste Schlussfolgerungen und Verdachtsmomente. Wurden alle zwölf Bilder verteilt und beschrieben, sollten die Spieler herauszufinden in der Lage sein, welche Bilder zeitlich und damit als Szenario zusammengehören und wie die Tat sich damit zugetragen hat. Das ist letztlich die Aufgabe.

Für jede der fünf richtig rekonstruierten Szenen erhalten sie jeweils einen Punkt. Damit steht das Endergebnis fest, und man erhält neben der Lösung eine kurze Bewertung.

Reelle Ermittlungsarbeit

Instacrime - Fall #1: Munford - tolle Fotos - Foto von Axel Bungart

Wie in jedem guten Krimi tappt man anfangs arg im Dunklen. Die Szenen auf den Bildern sind einfacher Natur, doch auf welche Details es zu achten gilt, ergibt sich nur langsam. Das hängt vor allem davon ab, wie gut die Spieler ihre Fotos beschreiben und nach eigener Einschätzung unwichtige Details nicht einfach weglassen. Nicht eben einfacher wird die Einschätzung mancher Szenen dadurch, dass die Mimik und Gestik der abgebildeten Models (übrigens durchweg ziemlich attraktiv) eher verhalten ist. Sie gucken überwiegend ausdrucks- und teilnahmslos, ja, fast apathisch drein. Hier hätte man den Umständen angemessene Gefühlsregungen erwartet.

Wir haben die meisten Szenen richtig eingeschätzt und damit überwiegend die Details ziemlich genau herausgefunden (4 von 5 Punkten). Den gesamten Tatablauf und damit auch den Mörder haben wir (zu zweit (54/13)) nicht ganz richtig ermitteln können. Dafür haben wir auch die doppelte Zeit gebraucht. Wie gesagt: Welche Details wichtig sind, liegt nicht immer auf der Hand.

Insgesamt hat das aber gut funktioniert. Mit ein bisschen Spürsinn und vor allem mit dem richtigen Blick für (Un-)Wesentliches kann man den Kriminalfall zusammen lösen. Zugegebenermaßen haben wir aber die Fotos irgendwann alle aufgedeckt, was laut Anleitung erlaubt ist, wenn man ansonsten verzweifeln würde. Andere Hilfen gibt es aber nicht, sodass das auch die letzte Chance ist, gemeinsam den Mörder zu entlarven.

Instacrime – Fall #1: Munford – Krimi in 12 Fotos

Instacrime - Fall #1: Munford - Schachtel - Foto von Abacusspiele

Instacrime scheint bei Abacusspiele eine neue Reihe zu werden, denn der „Krimi in 12 Fotos“ ist mit Fall #1: Munford untertitelt. Da man auch dieses Spiel, wie viele andere des Genres, nur einmal spielen kann, ist der Preis von unter 10 EUR sehr angenehm, zumal man es hinterher auch weiterveräußern kann. Die Altersangabe ist vom Anspruch, den das Spiel an die Spieler stellt, OK. Eine Vorliebe für Deduktionsspiele sollte natürlich vorhanden sein. Dann aber lässt sich das Spiel auch mal sehr praktisch auf einer Bahnfahrt oder Flugreise spielen, denn Platz braucht es dafür so gut wie keinen.blank

Hier geht’s zur Spielregel

Infos zu Instacrime

  • Titel: Instacrime
  • Verlag: Abacusspiele
  • Autor: Pak Gallego
  • Spieleranzahl (von bis): 2-6
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 12
  • Dauer in Minuten: 60
  • Jahrgang: 2020
  • Video:
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