So eine Unterwasserwelt beherbergt eine ganze Menge Fische. Kleine, große und hungrige. Es gibt Sägefische, Kugelfische, Feuerfische und natürlich Piranhas. Kleine gesellen sich gerne zu Kleinen, Große zu Großen, Gleichartige zu ihresgleichen. Hungrige fressen alle auf, nur ihre Artgenossen verschonen sie. Und die Spieler möchten am liebsten möglichst viele Fische fangen. Schon sind wir mitten im Spiel mit Kai Piranja und seinen Freunden.
Wer an der Reihe ist, deckt eine Fischkarte auf und legt sie vor sich ab. Das darf er wiederholen, solange er die Fische ablegen kann, aufhören möchte oder einen hungrigen Fisch aufdeckt. Ablegen kann man in einer Reihe vor sich selbst, wenn man die oben genannten Regeln beachtet (kleine Fische neben kleine, große neben große und gleichartige Fische nebeneinander). Passt es mal nicht, legt man die Karte dem nächsten Spieler an, bei dem sie passen. Möchte man lieber aufhören, kann man alle aufgedeckten Karten als Siegpunkte aufnehmen (Fang einholen) oder liegen lassen. Man darf aber auch auf Risiko spielen, Nur wenn der erste hungrige Fisch kommt, wird es ernst.
Hungrige Fische fressen sich von hinten durch die Fischreihe, bis sie auf einen Artgenossen treffen. Selbst ein Piranha ist eben kein Kannibale. Das bedeutet, alle gefressenen Fische samt dem – jetzt nicht mehr so hungrigen – Fresser werden in die Tischmitte gelegt. Pro Fischart (des Fressers) entsteht dort ein Stapel mit jetzt "fetten Fischen". Wer seinen Fang einholt und mindestens drei Fische der gleichen Art darin hat, bekommt zusätzlich den Stapel des passenden fetten Fisches. Das ist wichtig, denn am recht plötzlich eintretenden Spielende zählt jede Karte als Siegpunkt. Wer die meisten Fische gefangen hat, gewinnt das Spiel.
Das alles ist lustig, aber sehr vom Glück abhängig. Zwar kann man nach dem bekannten Can't Stop-Prinzip selbst entscheiden, ob man weiter Karten aufdeckt oder besser aufhört, aber einen fetten Fisch zu fangen, ist reine Glückssache. Zumal man mitunter einen der lieben Mitspieler selbst einen bei sich unpassenden Fisch in die Reihe legen muss, der diesem einen ganzen Stapel bringen kann. Also, steuerbar ist Kai Piranja praktisch nicht. Dass man das Spiel dennoch ab und an mal auf den Tisch bringt, liegt an seinem Witz. Für Spieler, die lieber Züge im Voraus berechnen oder unter Spiel eine taktische Simulation von möglichst tiefgründigen Abläufen verstehen, ist Kai Piranja mit Sicherheit die falsche Wahl. Wer aber ein lockeres Kartenspiel mag, bei dem es auf das Spiel und nicht den fettesten Fang ankommt, liegt hier richtig.
Infos zu Kai Piranja
- Verlag: Abacusspiele
- Autor: Oliver Igelhaut
- Spieleranzahl (von bis): 3 - 6
- Alter (ab oder von bis in Jahren): 6
- Dauer in Minuten: 15
- Jahrgang: 2004
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