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Kunststück

Kunststück von Gmeiner Verlag

Krimi-Kartenspiel für clevere Kunstdiebe

Nach Kreuzverhör erscheint nun mit Kunststück ein weiterer Fall in der Krimi-Kartenspiel-Serie. Die Schachtelaufmachung ähnelt dem vorigen Spiel und lädt zum Sammeln ein. Der Spielmechanismus als solches ist jedoch ein komplett anderer.

Die Spieler steigen als Meisterdiebe in bekannte Kunstmuseen ein, um kostbare Gemälde zu entwenden und diese gewinnbringend zu verkaufen. Zu diesem Zweck gibt es Gemälde- und Auftragskarten im Spiel, die natürlich irgendwie sinnvoll zueinander gebracht werden müssen. Das ist gar nicht so einfach. Da die Aufträge Bilder aus einer der sechs Epochen oder einem der sechs Museen des Spieles verlangen, passen garantiert eigene Bilder und aktuelle Aufträge nicht spontan zueinander.

Es gibt also unterschiedliche Gemäldekarten im Spiel, auf denen je eine der sechs Epochen und eins der sechs Museen vermerkt ist. Außerdem haben die Gemälde unterschiedliche Werte und Verkäuflichkeit. Dabei gilt, dass die Verkäuflichkeit eines Gemäldes mit abnehmendem Gemäldewert steigt und umgekehrt. So hat zum Beispiel ein Gemälde mit Wert sechs eine Verkäuflichkeit von eins. Klar, besonders wertvolle Gemälde lassen sich eben nicht so gut an den Mann bringen.

Neben den 72 Gemäldekarten gibt es noch 36 Aufträge. Erst wenn diese sich im Spiel befinden, lassen sich Gemälde überhaupt verkaufen. Nun gilt es, Gemälde für aktuelle Aufträge zu klauen und zu sammeln. Wobei der Einbruch jedoch nicht gezielt stattfindet, sondern per verdecktem Zug vom Stapel die Glückskomponente des Spiels ausmacht.

Meistens passen aktuelle Aufträge nicht zu den Gemälden, die die Spieler gerade auf der Hand haben. Die Spieler müssen daher Gemälde sammeln und auf den richtigen Auftrag warten, denn erst ab einer Verkäuflichkeit von insgesamt sieben oder mehr lassen sich Aufträge überhaupt erfüllen. Dies tun sie, indem sie die Gemälde verdeckt auf der Hand halten oder in ihrem privaten Versteck, offen auf dem Tisch, unterbringen. Doch die Kapazität ist jeweils auf drei Karten begrenzt und oft müssen weitere Bilder untergebracht werden, wenn immer noch nicht die richtigen Karten dabei sind. Zu diesem Zweck können Bilder auch in einem der drei gemeinsamen, allen zugänglichen, Verstecken verstaut werden. Dann aber muss der Spieler damit rechnen, dass das Versteck bereits von seinen Mitspielern geplündert wurde, wenn endlich der richtige Auftrag vorliegt.

Besonders fies ist, dass Mitspieler eine Razzia auf ein, auch privates, Versteck spielen können und somit die gesammelten Schätze plötzlich in alle Winde verstreut werden. Und wenn man dann doch endlich genug Gemälde zusammen hat, um den Auftrag zu erfüllen, haben die Mitspieler auch noch ein Wörtchen mitzureden. Hat nämlich einer von ihnen noch wertvollere Gemälde als man selbst gesammelt, schnappt er einem den Auftrag nun auch noch vor der Nase weg.

Kunststück verfügt über eine ansprechende Spielidee und interessante Mechanismen, die den Spielern taktische Optionen anbieten. Besonders raffiniert ist die Form in der die Verstecke verwendet werden dürfen: nach dem last-in-first-out-Prinzip. Das zuletzt eingelagerte Gemälde muss also erst einmal aus dem Weg geräumt werden, bevor auf vorigen Gemälde zugegriffen werden kann. Aufgrund des enormen Glücksfaktors, die richtigen Gemäldekarten-Auftrag-Kombinationen zu ziehen, und der wenigen Aktionsmöglichkeiten während des eigenen Spielzuges, lassen sich die taktischen Komponenten jedoch nur wenig nutzen. So kommt im Spielverlauf unter den Taktikern etwas Enttäuschung und Ernüchterung auf.

Der Verlag hat sich offensichtlich die Kritik von Kreuzverhör bezüglich Kartengestaltung zu Herzen genommen und bei Kunststück mehr Ideen eingebracht. Die Kunststück-Karten wirken wesentlich ansprechender als die des Vorgängerspiels.

 

 

Infos zu Kunststück

  • Verlag: Gmeiner-Verlag
  • Autor: Sonja Klein
  • Spieleranzahl (von bis): 2 - 5
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 10
  • Jahrgang: 2009

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