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Lost Legacy

Kartenspiel Lost Legacy - Foto von Pegasus Spiele

Das Sternenschiff & Der Fliegende Garten

blankLove Letter ist ein Phänomen. Trotz spärlicher 16 Karten und einem äußerst einfachen Mechanismus, traf kaum ein anderes Spiel der letzten Jahre so sehr den Geschmack einer breiten Spielerschicht. Ob jung oder alt, Frau oder Mann, Wenig- oder Vielspieler: Love Letter gefällt eigentlich jedem (Ausnahmen bestätigen die Regel). Mit Lost Legacy präsentieren die Autoren Seiji Kanai und Hayato Kisagari nun so etwas wie den offiziellen Nachfolger zu Love Letter. Die deutsche Version von Pegasus Spiele enthält zwei unabhängig voneinander spielbare Sets à 16 Karten: Das Sternenschiff und Der Fliegende Garten. Mixt man beide Sets zusammen, steigt die maximale Spielerzahl so sogar auf sechs.

Im Test: Wie wird Lost Legacy gespielt?

Liebesbriefe sind nun Schnee von gestern. Die Spieler machen sich auf die Suche nach Bruchstücken eines legendären Raumschiffes einer fernen Galaxie. Wer ein solches „Verschollenes Vermächtnis“ findet oder als letzter verbliebener Spieler übrig bleibt, hat die Runde gewonnen. Der bewährte Minimalismus von Love Letter (ein 16-Karten-Deck, eine Handkarte, Karte ziehen, Karte spielen und Aktion ausführen – fertig) bleibt dabei unangetastet, wird aber durch zwei Elemente ergänzt. Zum einen bildet eine verdeckte Karte die Ruine, die im Laufe der Runde weiter anwachsen kann. Zum anderen geht das Spiel in die Verlängerung, wenn mindestens zwei Spieler nicht vorzeitig die Segel streichen mussten, bevor sich der Nachziehstapel geleert hat. Es folgt die Erkundungsphase. War es bei Love Letter noch von Vorteil am Rundenende einen möglichst hohen Kartenwert auf der Hand zu halten, ist hier nun das Gegenteil der Fall. Blöd nur, dass es genau diese kleinen Karten sind, die man entweder zur Sicherheit schnell loswerden möchte, um nicht auszuscheiden oder die besonders wertvolle Karteneffekte besitzen, die eigentlich viel zu schön sind, um sie auf der Hand zu behalten. Noch nachteiliger als eine hohe Karte ist hingegen das X, von dem in jedem Set mehrere Karten vorhanden sind, die ein virtuelles „Wir müssen leider draußen bleiben“ Schild an die Erkundungsphase hängt. Beginnend mit dem Spieler mit der kleinsten Zahl, darf jeder einmalig eine Karte aufdecken. Das kann eine Karte aus der Ruine sein oder eine Handkarte der verbliebenen Spieler. Wer so die Karte Lost Legacy findet, gewinnt die Runde.

Wie gut ist das Kartenspiel Lost Legacy?

Experten der postalischen Liebesbekundungen finden sich auch trotz neuer Elemente sofort zurecht – im Grunde ist es immer noch das gleiche Kartenspiel plus einem kleinem Extra. Gänzlich Unbeleckte werden aber auch so keine Probleme bekommen. Das Spiel ist in kürzester Zeit erklärt. Glück beim Kartenziehen, etwas Bluffen, eine dezente Prise Deduktion und wie gehabt eine sehr kurze Spieldauer machen das kleine Kartenspiel aus. Wem Love Letter gefiel, der wird auch Lost Legacy mögen und kann bedenkenlos für ein kleines bisschen mehr Abwechslung zuschlagen, wer dem Vorgänger gar nichts abgewinnen konnte, der wird auch hier nicht bekehrt werden.

Positiv ist, dass sich beide Sets spürbar unterschiedlich spielen und sich im Spielgefühl durch die zusätzliche Erkundungsphase genügend von Love Letter abheben. Das Sternenschiff ist dabei etwas planbarer, da es mehr Karten gibt, die einem Informationen über die Ruine oder Handkarten der Mitspieler offenbaren. Der Fliegende Garten ist chaotischer und konfrontativer, weshalb dieses Set für meinen Geschmack qualitativ etwas abfällt. Beide Decks lassen sich ohne Probleme kombinieren, so dass die 16 Karten, auch ganz nach persönlichen Vorlieben zusammen gestellt werden können. Lost Legacy macht Lust auf mehr. In der japanischen Heimat des Spieles sind bereits einige weitere Erweiterungen erschienen. Bleibt zu hoffen, dass diese auch den Weg in unsere Gefilde finden.

Infos zu Lost Legacy

  • Titel: Lost Legacy
  • Verlag: Pegasus Spiele
  • Autor: Hayato Kisaragi, Seiji Kanai
  • Spieleranzahl (von bis): 2-6
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 10
  • Dauer in Minuten: 20-30
  • Jahrgang: 2014

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