Minny Honymoon

Stellt Euch vor, im Mond wären riesige Süßigkeitenvorkommen und man müsste nur ordentlich baggern und bohren, um an die Leckereien zu kommen. Der Mond würde irgendwann aussehen wie ein großer, runder Käse. Aber Obacht! Neben den Süßigkeiten gibt es auch saure Gurken im Mondinneren. Und die schmecken den Meisten ja nur auf dem Burger oder im Kartoffelsalat. Minny Honeymoon hat also nichts mit Flitterwochen zu tun, sondern beschreibt die süße Seite des Mondes. Und der Nürnberger Spielkartenverlag hat ein Roll & Write to Go daraus gemacht.

Ausgepackt und losgezockt

Das Spiel ist ungefähr so groß wie ein herkömmliches Kartenspiel. Die Verpackung reißt man an zwei gestrichelten Linien oben und unten auf. Es purzeln die Spielanleitung, der Spielblock sowie ein Bleistift und ein Würfel raus. Wie eine kleine Wundertüte, bei der dann halt ein Spiel drin ist. Das Ganze ist dann auch kein Anleitungsmonster, sondern eine einfache Nummer ab 8 Jahren, mit der laut Verlag 2-6 Spieler kurzweiligen Spaß haben können. Wobei man Honeymoon auch alleine spielen kann und den persönlichen Highscore jagt.

Auf den Bagger, fertig, los!

Wie bei einem Roll & Write-Spiel üblich, hat jeder Spieler ein Spielblatt vor sich liegen, dass das Innere des Mondes zeigt. Im Inneren liegen Süßigkeiten, dicke Brocken und saure Gurken verteilt. Zu Beginn jeder Runde würfelt ein Spieler und alle tragen gleichzeitig waagerecht oder senkrecht Felder entsprechend der Würfelzahl ab. Dabei sind folgende Regeln zu beachten:

• Man beginn auf einem Startfeld an der Mondoberfläche oder gräbt von einem bestehenden Stollen aus weiter.
• Man darf nur in gerade Linie graben. Dicke Brocken sind dabei unpassierbare Hindernisse.
• Jeder Wurf muss vollständig verwertet werden.
• Stollen dürfen niemals direkt nebeneinander verlaufen.
• Es darf nicht über einen Stollen hinweg gegraben werden.

Eine Besonderheit stellt eine gewürfelte Eins dar. Hier kann man frei wählen, wie viele Felder man von 1-7 durchkreuzt. Allerdings muss man dafür rechts auf dem Block genauso viele 1er-Feld wegstreichen. Hiervon gibt es sieben Stück. Sind alle durchgestrichen, kann man 1er-Würfe nicht mehr verwerten.

Gräbt man über Süßigkeiten oder saure Gurken hinweg, streicht man diese in der rechten Spalte des Spielblatts ab. Je mehr Süßigkeiten einer Art man durchstreicht, umso mehr Punkte gibt es. Saure Gurken sind Minuspunkte. Außerdem erhält man einen Bonus für jedes Set bestehend aus fünf unterschiedlichen Süßigkeiten.

Sobald ein Spieler ein Set zusammen hat, wird der Rundenzähler aktiviert. Jeder folgende Wurf, der danach vier oder höher ist, wird dann gezählt. Nach drei solcher Würfen ist das Spiel vorbei und die Spieler zählen ihre Punkte. Der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt natürlich.

Minny Honeymoon: Käse oder was?!

Honeymoon ist für mich ein einfacher Opener zum Spieleabend. Die Regeln sind schnell erklärt und verstanden und alle können fröhlich abstreichen. Wie bei anderen Roll-&-Write-Spielen passt dabei nicht jedem Spieler der aktuelle Wurf, sodass häufiger Fäkalien als Süßigkeiten genannt werden.

Honeymoon eignet sich aufgrund des Formats auch gut als Spiel für Reisen oder Unternehmungen. Man kann sich prinzipiell mit so einer Nummer Wartezeiten (z. B. im Vergnügungspark) verkürzen. Oder man schenkt auf einem Kindergeburtstag jedem Kind zum Abschluss das Spiel. Kostet ja nur ein paar Euro. Ungeeignet ist es allerdings für Leute mit Sehschwäche, da alles aufgrund des Hosenformats recht klein geraten ist.

Dass Honeymoon kein Roll & Write-Kracher ist, versteht sich von selbst. Wenn man den Block durchgezockt hat, wandert wahrscheinlich auch alles in die Tonne und Honeymoon verschwindet gänzlich aus der Sammlung. Aber als Spiel-To-Go macht es alles richtig!