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Monopoly Millionär

Monopoly Millionär von Hasbro

Das Rad ist schon lange erfunden. Man sollte meinen, es hätte sich langsam ausgereizt, was das Thema "Rund ums Rad" angeht. Hasbro gelingt es dennoch aber seit Jahrzehnten – mal mehr mal weniger gut –  seine Räder immer wieder neu zu erfinden.

Monopoly ist das lebende Beispiel dafür, dass es fast Jahr für Jahr Themen gibt, die sich auf das geradezu klischeebehaftete Quadrat projizieren lassen. Monopoly Millionär zeigt, dass ein paar Handgriffe genügen, um den Spielern neue Anreize zu geben. So stellt die – wie immer recht knapp gehaltene – Anleitung auch zunächst mal die „Unterschiede zum klassischen Monopoly“ heraus, welche da lauten:

  • Man muss seine Mitspieler nicht mehr in den Bankrott treiben. Es gewinnt, wer als erster über M 1 Million verfügt.
  • Auf jedem Grundstück liegt eine Vermögenskarte, die derjenige erhält, der als erster auf einem Grundstück landet. Er kann sie, je nach Art der Karte, sofort oder später einsetzen.
  • Neu ist auch, dass man seine Spielfigur gegen Zahlung upgraden kann. Man startet mit der als Grundversorgung bezeichneten Version seines Motorrads, Schiffs, Flugzeugs oder Autos und kann sie bei Erreichen des LOS-Feldes gegen eine Zahlung von  M 50 k um eine Stufe aufwerten. Das steigert das reguläre Einkommen und hat zum Teil positive Auswirkungen bei den Millionärs- und Ereigniskarten, die sich ebenfalls auf die erreichte Stufe beziehen.
  • Anstelle der Gemeinschaftskarten gibt es Millionärskarten, bei denen es mit Glück einfach Geld zu verdienen gibt.

Dass sich das Design von Monopoly Millionär erheblich von dem Klassiker unterscheidet, ist eher überflüssig zu erwähnen. Das fängt schon bei der auffälligen Spielschachtel an. Aber auch das Material, insbesondere das Geld, hat nichts mit seinen Vorgängern gemein. Es sind feste, dicke Papptafeln, die in einem Sortiereinsatz passgenau gestapelt werden können. Das verleiht dieser Monopolyversion ein wertiges Äußeres.

Die Unterschiede zur Grundversion führen aber nicht dazu, dass das Spielgefühl von Monopoly Millionär sich grundlegend unterscheidet. Die Vermögenskärtchen bringen ein bisschen Witz ins Spiel, haben aber teilweise drastische Auswirkungen auf die Spieler. So kann man aufgrund einer Vermögenskarte einem Spieler zum Beispiel mir-nichts-dir-nichts eine Besitzrechtkarte wegnehmen. Hat dieser – wie in einer unserer Partien – zuvor dafür in einer Versteigerung horrendes Geld bezahlt, bewirkt das zwar einen Lachanfall beim Nutznießer aber auch einen Wutanfall des Betroffenen. Das ist für ein Familienspiel schon ein grenzwertiger Frustfaktor.

Die Spieldauer ist aufgrund der klaren Zielvorgabe überschaubar. Endlospartien, in denen ein Spieler runden- (und stunden-)lang am Rande des Bankrotts taumelte und damit das Spiel am „Leben“ erhielt, gehören der Vergangenheit an.

Da es verpönt ist, in Vielspielerkreisen davon zu sprechen, Monopoly mache Spaß, würde ich es gerne so formulieren: Monopoly Millionär überzeugt durch gewohnte Mechanismen gepaart mit ein paar würzenden Neuerungen, ein ansprechendes Design und gutes Material. Freunde von Monopoly werden auch daran Freude finden. Familientauglich ist es sowohl aufgrund des Themas als auch trotz der Möglichkeit, sich gegenseitig noch mehr zu ärgern, als man es bisher schon konnte. Es gibt keinen überflüssigen Schnickschnack, der vom Spiel an sich ablenkt. Deswegen darf man Monopoly Millionär (auch als Vielspieler) getrost empfehlen.

Infos zu Monopoly Millionär

  • Titel: Monopoly Millionär
  • Verlag: Hasbro/Hasbro Gaming
  • Spieleranzahl (von bis): 2 - 4
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 8
  • Dauer in Minuten: 45 - 60
  • Jahrgang: 2012

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