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Montego Bay

Montego Bay von Queen Games

Queen Games hat es wie kaum ein anderer Verlag geschafft, den eigenen Spielen eine erkennbare "Handschrift" zu verleihen: Das Szenario der jeweiligen Titel ist bunt und ansprechend gestaltet, die Anleitung klar und übersichtlich und der erste Eindruck des Geschehens überaus einladend und vielversprechend. Die grosszügig dimensionierten Schachteln wecken denn auch immer wieder Lust auf alles Nachfolgende, auf das man sich unter diesen Umständen gerne einlässt.

Montego Bay führt diese Tradition fort in Form eines hübschen Familienspiels, bei dem die Spieler als Ladearbeiter für das Verfrachten von Warenvorräten auf die am Hafen bereitliegenden Schiffe sorgen müssen. Jeder hat dabei zwei (im Spiel zu zweit drei) individuell unterscheidbare Figuren, die auf einer Rundbahn die insgesamt acht Lagerschuppen in der Mitte des Spielplans umlaufen. Jeder Schuppen besteht aus zwei Kammern, in denen eine unterschiedliche Anzahl Fässer (einige davon kaputt) und gelegentlich auch Münzen eingelagert sind.

Bewegungskarten zeigen an, wie viele Felder die jeweilige Spielfigur vorwärts gezogen wird. Ist das Zielfeld besetzt, wird die dort befindliche Figur durch die Kammern hindurch auf die gegenüberliegende Seite des Schuppens verschoben. Ist allerdings auch dieses Feld belegt, muss die aktive Figur auf das erste freie Feld in Laufrichtung zurückgestellt werden. Die Zugreihenfolge der einzelnen Figuren wird beim Spielbeginn ausgelost und ändert anschließend jede Runde in vorgegebener Weise. Außerdem darf vor dem Versetzen der Figuren für drei Münzen ein zusätzlicher Arbeiter angeheuert werden, der neben einen der eigenen Arbeiter gesetzt, von dort aus aber eigenständig vorwärts bewegt werden kann.

Haben alle Figuren ihren Zug vollendet, folgt das Räumen der Lagerschuppen. Dabei hat jede Figur Zugang zur Kammer, neben der sie gerade steht. Aufgrund der speziellen Versetzregeln kann dies durchaus eine andere sein als jene, die ursprünglich anvisiert wurde. Ausgehend vom Ladungskontrolleur, dem Tally-Man, der zuvorderst am Quai steht, dürfen die Spielfiguren der Reihe nach ihre mehr oder weniger wertvolle Ladung beliebig auf vier Bootskarten verteilen, die am Landungssteg bereitliegen.

Jedes Boot hat Platz für eine begrenzte Anzahl Fässer. Ist diese erreicht, wird es sofort gewertet und legt ab. Dabei erhalten die Spieler Siegpunkte gutgeschrieben entsprechend der Anzahl Fässer, die sie auf dem Schiff verladen haben. Das Fass, das als letztes verladen wurde, wird mit einem zusätzlichen Extrapunkt belohnt. Die hinter dem ablegenden Kahn befindlichen Schiffe rücken nach, worauf eine neue Bootskarte am Landungssteg bereit gelegt wird. Anschließend wird der Ladevorgang fortgesetzt.

Hat ein Spieler in seinem Schuppen lecke Fässer vorgefunden, muss er die entsprechende Anzahl Spielsteine von den Booten entfernen. Am Ende jeder Spielrunde wird zudem das vorderste Schiff gewertet, auch wenn es noch nicht vollständig beladen wurde (einzig der Extrastein für das letzte Fass entfällt). Anschließend wird die Zugreihenfolge der Lagerarbeiter angepasst und eine nächste Spielrunde beginnt. Das Spiel dauert so lange, bis der Stapel der Bootskarten aufgebraucht ist. Die noch nicht gewerteten Fässer auf den im Hafen verbliebenen Schiffe tragen letzte Punkte ein entsprehend dem Mehrheitsverhältnis der jeweiligen Steine, worauf der Spieler mit den meisten Siegpunkten gewinnt.

Wie unschwer feststellbar, ist eine exakte Planung des Geschehens kaum möglich. Zu vieles hängt ab von der Feldbelegung beim Versetzen der Lagerarbeiter und vom Beladen der Boote durch die Konkurrenz. Zwar kann versucht werden, die Aktionen der anderen Spieler einigermaßen abzuschätzen, doch sind Überraschungen unvermeidlich und lösen ein entsprechendes Hallo in der Runde aus. Das Gerangel bei den Lagerschuppen erinnert entfernt an Robo Rally, verläuft aber wesentlich leichtfüßiger, allerdings auch ziemlich unvorhersehbar und fast schon zufällig, was durchaus zu bedauern ist.

Infos zu Montego Bay

  • Titel: Montego Bay
  • Verlag: Queen Games
  • Autor: Michael Feldkötter
  • Spieleranzahl (von bis): 2 - 4
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 8
  • Dauer in Minuten: 60
  • Jahrgang: 2009

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