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Nosferatu

Gesellschaftsspiel Nosferatu - Foto von Kosmos

Wir befinden uns im Jahr 1887, als ein Vampir erwacht, dessen Ziel es ist, seinen großen Durst zu stillen. Doch er ist nicht alleine. Sein treuer Diener Renfield hilft ihm, sich zu verteidigen, während bis zu sechs Spieler die Jagd aufnehmen. Zu Spielbeginn ist nur bekannt, wer die Rolle von Renfield übernommen hat. Der Vampir bewegt sich geheim unter den Jägern. Das Ziel ist es, ihn zu entlarven.

Wie wird Nosferatu gespielt?

Ein Spieler übernimmt die Rolle des Renfield und erhält den Nachtstapel und die Übersichtskarten. Gleichzeitig erfüllt er die Rolle des Spielleiters. Zunächst legt er seine eigene Personenkarte offen vor sich ab und verteilt die übrigen Personenkarten beliebig und verdeckt an die Spieler. Dabei muss er sich merken, wen er als Vampir ausgesucht hat. Zudem erhält jeder Spieler 2 Aktionskarten. Dann wird noch der Holzpflock an den Startspieler gegeben und die Nacht beginnt. Das Spiel verläuft über mehrere Runden. Die Runden beinhalten immer mehrere Aktionen. Zunächst ziehen die Jäger oder der Vampir zwei Karten, legen eine verdeckt vor Renfield und eine offen neben den Aktionsstapel, als Ablagestapel.

Im Anschluss zieht Renfield eine Nachtkarte und legt diese offen aus. Die Karte zeigt entweder den Sonnenaufgang und bewirkt das Ende der Spielzüge, während die andere Karte einen Vollmond zeigt und bedeutet, dass der nächste Spieler zwei Karten ziehen und ablegen kann. Dieser Ablauf geht so weiter, bis entweder alle Spieler außer Renfield an der Reihe waren oder eine Sonnenaufgangskarte gezogen wurde. Die Anzahl der Nachtkarten entspricht der Anzahl der Mitspieler, sodass jeder Spieler theoretisch die Möglichkeit hat, eine Aktion während einer Nacht auszuführen. Ist es also wieder Tag geworden, wertet Renfield seinen erhaltenen Kartenstapel aus. Dabei mischt er die Karten vorher, um weiterhin zu gewährleiten, dass keiner weiß, welche Karte von wem kommt. Es gibt Aktionskarten die sich positiv für das Vampirteam auswirken und solche, die von Vorteil für die Jäger sind. Beide Teams müssen also geschickt Karten abwerfen, ohne sich dabei möglicherweise zu enttarnen.

Die Auswertung bei Nosferatu

Renfield darf nun erhaltene Bisskarten beliebig an die Mitspieler verteilen. Natürlich zur besseren Tarnung auch an den Vampir. Die Bisskarten bringen das Vampirteam näher ans Ziel. Denn mit Verteilung der fünften Bisskarte, die einem Spieler zugewiesen wurde, hat er das Spiel gewonnen. Jeder Spieler kann maximal zwei Bisskarten erhalten und muss für jede dieser Karten eine seiner Handkarten unter den Ablagestapel ablegen. Man hat demnach weniger Karten zur Auswahl. Durch diesen Zugzwang geschieht es auch, dass Renfield vom Jägerteam ungewollt Bisskarten erhält oder als Vampir eine Knoblauchkarte abwerfen muss. Hat Renfield Nachtkarten erhalten, werden diese wieder in den Nachtstapel gemischt und Gerüchtekarten ohne Auswirkung auf den Ablagestapel gelegt. Sollte er nur Knoblauchkarten erhalten haben, geht es weiter mit einem Ritual. Fünf Ritualkarten sind im Spiel vorhanden. Diese liegen offen in der Tischmitte, und der Startspieler der Runde darf entscheiden, welches Ritual durchgeführt wird. Dazu gehört, dass eine Nachtkarte aus dem Nachtstapel entfernt wird oder Renfield eine Personenkarte aufdecken muss. Es kommt auch vor, dass ein Spieler zusätzliche Aktionskarten erhält bzw. seine Handkarten gegen Gerüchtekarten tauschen muss. Sollte das fünfte Ritual durchgeführt worden sein, gewinnt das Jägerteam sofort.

Wurde eine Spielrunde durch den Sonnenaufgang beendet, muss der Spieler mit dem Holzpflock nun entscheiden, ob er einen Mitspieler pfählen will (Anm. des Lektors: Nicht doch!), weil er ihn für den Vampir hält, oder ob er den Pflock an einen beliebigen Spieler (außer Renfield) weitergibt. Entscheidet sich der Spieler für das Pfählen, deckt der Gepfählte seine Personenkarte auf und das Spiel endet. Ist der Vampir tot, gewinnen die Jäger, wurde ein Jäger gepfählt, gewinnt der Vampir. Der Vampir darf niemanden pfählen. Wurde die Spielrunde beendet ohne dass die Sonnenaufgangskarte aufgedeckt wurde, gibt Renfield den Pflock an einen anderen Spieler.

Wie gut ist das Kartenspiel Nosferatu?

Nosferatu von Pierre Yves Lebeau (Kosmos) ist ein Kartenspiel, das von seiner Spielidee zunächst an das Werwölfe vom Düsterwald (Mafia) erinnert. Bei genauerem Hinsehen ergeben sich aber einige Unterschiede. Bei Nosferatu ist die Rolle des Renfield eine erweiterte Spielleiterrolle, die nicht zu unterschätzen ist. Er kann Einfluss nehmen, wem er den Pflock gibt und wessen Handkarten er schwächt. Es sollte hier ein erfahrener Spieler eingesetzt werden.

Zunächst zur Aufmachung: Die Anleitung ist auf einem großen Zettel abgedruckt und wirkt von der Aufteilung auf den ersten Blick etwas durcheinander. Die Spielkarten sind anfällig für Stoßkanten, sodass die Personenkarten in weiteren Spielen leider schnell zuzuordnen sind. Das ist ein wirkliches Manko.

Ansonsten ist der Spielspaß abhängig von den Mitspielern und wie sehr sie in ihrer Rolle aufgehen. Auch hier gilt: Je mehr desto lustiger und bei einer Dauer von etwa 20 Minuten kann man ruhig mal die ein oder andere Runde Nosferatu zocken, sollte aber keine allzu großen Erwartungen an die Spieltiefe haben.

Spielanleitung für Nosferatu

Infos zu Nosferatu

  • Titel: Nosferatu
  • Verlag: Kosmos
  • Autor: Pierre Yves Lebeau
  • Spieleranzahl (von bis): 5-8
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 10
  • Dauer in Minuten: 20
  • Jahrgang: 2014

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