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Outlive

Brettspiel Outlive - Foto von Pegasus Spiele

Ein Spiel mit postapokalyptischem Thema und keine Zombies??? Wie geht das denn? Ich mache keinen Hehl daraus, dass dies allein dem Spiel Outlive von Gregory Oliver (Pegasus Spiele) in meinen Augen schon Sympathiepunkte bringt. Die Spieler schlagen sich in einer Welt durch, in welcher alle bekannte Ordnung zusammen gebrochen ist und es nur noch wenige Überlebende gibt. 

Worum geht es beim Brettspiel Outlive?

Jeder agiert bei diesem Brettspiel mit einer Gruppe von vier Figuren auf dem Spielplan. Dort gibt es acht Orte, die den Zugriff auf drei Bauressourcen, Munition und Nahrung ermöglichen. Die Baumaterialien brauche ich für die Räume meines Bunkers und für Ausrüstung. Mit der Munition halte ich mir die anderen Spieler vom Leib und gehe auf die Jagd, da Nahrung die wichtigste Ressource ist. Meine Figuren haben unterschiedliche Werte, mein Dreier holt drei Holz im Wald, der Fünfer entsprechend mehr. Aber sie pressen von den anderen Spielern am selben Ort die Wertedifferenz an Ressourcen ab, sofern diese nicht Munition einsetzen, um diesem Ansinnen ein Ende zu setzen. 

Nahrung ist so wichtig, da ich damit Überlebende in meinen Bunker locke. Dieser stellt einen eigenen Spielplan dar, mit Platz für meine gesammelten Ressourcen, den Räumen und einer Skala der Strahlungsbelastung, die mich Punkte am Spielende kosten wird, je nach Stand. Die Überlenbenden geben mir das Gros an Siegpunkten und schalten Vorteile frei, wenn sie einen fertig gebauten Raum in meinem Bunker füllen. Nach sechs Spielrunden wird abgerechnet.

Mangelwirtschaft bei Oultive

Die Mangelwirtschaft macht einen gehörigen Anteil der Spannung aus, ständig fehlt es an allem. Die Ressourcen werden zwar jede Runde an jedem Ort wieder aufgefüllt, trotzdem können nicht alle ständig alles ergattern. Eine gute Zugplanung ist wichtig, da von meinen Figuren immer nur eine an jedem Ort sein kann und ich mir damit zwangsläufig ständig selbst im Weg stehe. Das gefällt mir ausgesprochen gut an Outlive. Der Aspekt, sich gegenseitig zu beklauen, hat im Spiel zu zweit ein deutlich stärkeres Gewicht. Zu viert lässt es sich nicht wirklich verhindern oder berechnen. Sieben Räume kann jeder bauen, drei sind vorgegeben, die anderen wählt jeder aus sechs gezogenen aus. Da kann das Glück mir bei den unterschiedlich starken Räumen schon einen Strich durch die Rechnung machen, es werden aber auch selten alle Räume fertig. Die Nutzung der Ausrüstungen und Raumvorteile sind das Salz in der Suppe und bieten viele Möglichkeiten. 

Lohnt sich das Brettspiel Outlive?

Outlive entwickelt rasch eine Atmosphäre, die alle in den Bann schlägt. Gehen die eigenen Pläne auf? Bleibt was übrig für die nächste Runde? Was für ein Ereignis macht es allen nächste Runde noch schwerer? Sollte ich nicht doch Leute zur Bekämpfung der Strahlenbelastung übrig behalten? Die Spannung dafür hält vier Runden sicher konstant steigend an, aber wir spielen sechs Runden. Das erlebte ich immer gleichermaßen, die letzten beiden Runden flacht sie ab und wenn nicht zügig gespielt wird, kann das als zäh erlebt werden. 

Was gefiel mir sonst nicht?

In den Details wird es oft frickelig, was das Timing und die tatsächlichen Vorteile angeht. Als Beispiele: Die Axt gibt mir im Wald zwei zusätzliche Holzeinheiten, wenn ich dort Holz schlage und nicht jage. Der Bogen gibt mir eine zusätzliche Nahrung, egal, was ich im Wald mache. Das ist mit den Kurzsymbolen nicht einfach zu entschlüsseln und davon gibt es so manche Feinheiten. Einige Räume geben ständige Vorteile, andere nur einmalige, trotz starker Ähnlichkeit, da wäre eine farbliche Markierung hilfreich gewesen. 

Das Spielmaterial lässt keine Wünsche offen und ist umfangreich sowie optisch gelungen, wie auch von sehr guter Qualität. Die Illustrationen sind leicht düster, dem Thema entsprechend. Die Zombielosigkeit machte es den Frauen meiner Runden auch leichter, Zugang zu finden.  So kann ich unter dem Strich für Outlive eine Empfehlung aussprechen!blank

Infos zu Outlive

  • Titel: Outlive
  • Verlag: Pegasus Spiele
  • Autor: Gregory Oliver
  • Spieleranzahl (von bis): 2-4
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 12
  • Dauer in Minuten: 45-90
  • Jahrgang: 2018

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