Infos zu Pandemie
- Titel: Pandemie
- Verlag: Pegasus Spiele, Z-Man Games
- Autor: Matt Leacock
- Spieleranzahl (von bis): 2 - 4
- Alter (ab oder von bis in Jahren): 10
- Dauer in Minuten: 60
- Jahrgang: 2008
Können Sie die Menschheit retten?
Die Welt ist von fiesen Viren bedroht. Diese breiten sich rasant aus und verseuchen die Städte dieser Welt. Ein Gegenmittel muss her, ganz nebenbei müssen die Infizierten geheilt und die Ausbreitung eingedämmt werden. Das erfordert eine Gemeinschaftsaktion, die bei schlechter Planung misslingen wird.
Beklemmend, wie Autor Matt Leacock das Thema Pandemie als Spiel umsetzt, Ob Pocken, Ebola oder Vogelgrippe – die Realität bietet Horrorszenarien, wie sie im Spiel nicht besser gelingen könnten. Immerhin verschont er uns aber mit solchen Namen. Hier sind es lediglich Farben, die es zu bekämpfen gilt. Und das ist schwer und zugleich spannend genug.
Ausgehend von dem Basiscamp versuchen die Spieler ihre zuvor zugeteilten Rollen geschickt einzusetzen. Ob Arzt, Wissenschaftler, Forscher, Betriebsexperte oder Dispatcher – alle Rollen haben gewisse Vorzüge, aber leider hat jeder Spieler nur eine pro Partie zur Verfügung. So kann es passieren, dass der in den ersten Partien sehr gerne genutzte Arzt fehlt oder der Dispatcher, der Spieler zusätzlich bewegen und so mehr Möglichkeiten für das Spielerteam schaffen kann, einfach nicht dabei ist.
Mittels Karten und Aktionen reisen die Figuren durch die Städte der Welt, um die dort grassierenden Seuchen einzudämmen. Ziel ist es dabei, das jeweilige Gegenmittel zu finden und einen echten Ausbruch zu verhindern. Dabei beraten sich die Spieler untereinander, denn hier gewinnen sie nur gemeinsam – meistens verlieren sie aber, zumindest anfangs. Denn die wenigen Aktionspunkte müssen effektiv eingesetzt werden, ansonsten breiten sich allenorten die Seuchen aus und das Spiel besiegt die Spieler.
Wesentlicher Aspekt des Spielmechanismusses ist die Gefährdung der immergleichen Städte. Denn durch einen spieltechnischen Trick schafft es der Autor, dass vor den ersten Infektionen in abgelegenen Städten die bereits von der Seuche heimgesuchten Metropolen im Laufe des Spiels immer stärker betroffen sind. Schnell brennt es dadurch für die Spieler an allen Ecken und Enden, denn diesen Seuchenherden ist kaum beizukommen. Sind die Spieler zu langsam oder nicht effektiv genug, schwappen die Seuchen plötzlich durch erneute Ausbrüche oder gar Kettenreaktionen in die angrenzenden Städte. Eine Chance ist es, schnell ausreichend Karten zu sammeln, um das Gegenmittel zu erforschen und einzusetzen. Auf diese Weise lassen sich einzelne Seuchen ganz aus dem Spiel entfernen. Ganz nebenbei ist das auch ein Stück auf dem Weg zum Sieg, der die Erforschung von allen vier Gegenmitteln erfordert.
Als Kooperationsspiel ist Pandemie für alle Spielergruppen von größeren Kindern über Familien bis hin zu Spielefreaks bei überschaubaren Regeln eine fordernde Angelegenheit. So einfach das reine Abarbeiten der möglichen Aktionen ist, so überraschend ist in den ersten Partien, wie fies der Mechanismus auf den Spielstand wirkt. Ein, zwei Lernrunden sollten deshalb dringend eingeplant werden. Auch ist das deshalb das Einführungsspiel sehr zu empfehlen, denn das Bild einer anfangs kaum in Gefahr befindlichen Welt ändert sich bereits nach wenigen Zügen rapide. Für die hart gesottene Spieler gibt es die Variante des Heldenspiels, bei dem die Seuchen sich erheblich schneller ausdehnen.
Pandemie ist mitunter eher Projektarbeit als Spiel und die Frustgrenze wird besonders in den ersten Partien deutlich gestreift. Dazu gibt es das für Kooperationsspiele typische Problem des Anführers. Wer immer meint, sagen zu müssen, was die anderen tun sollen, schwört entweder schnell Streit herauf oder mindert den Spaß der Mitspieler an der Möglichkeit, selbst Entscheidungen zu fällen. Unterm Strich ist Pandemie aber ein absolutes Top-Spiel, an das sich zu wagen lohnt.
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