Reich der Spiele
Reich der Spiele >> Rezension >> Pirate Ships

Pirate Ships

Pirate Ships - Ausschnitt - Foto von Piatnik

Der Sommer ist vorbei und damit auch die Zeit von Kubb, Mölkky, Frisbee und Co. Wenn die Kids dann aber ihre gewonnene Treffsicherheit weiterhin trainieren wollen, ist guter Rat in der kleinen Hütte teuer. Unter einer Dartscheibe leidet Mutters Tapete, unter Boule oder Boccia Vaters teurer Laminat und Schnippspiele sind zwar schick, aber nicht mit einem gezielten Wurf vergleichbar. Für kleine Energiebündel ab 5 Jahre bietet Piatnik mit Pirate Ships eine kurzweilige Alternative. Und bedient sich dabei der ewig jungen Piratenthematik. Ertönt beim Aufeinandertreffen von Red Robert und Sydney DeSoto ein freudiges „Ho Ho Ho“ oder geht die Kiste recht schnell baden?

Erklärvideo ohne Video

Pirate Ships ist ein reines 2-Spieler-Wurfspiel, für das es neben dem Spiel nicht mehr als einen handelsüblichen Tisch benötigt. Notfalls kann man es auch auf dem Boden spielen, allerdings bekommen ältere Semester dabei schnell Rücken, Knie und Hintern.

Jeder Spieler besitzt zu Beginn des Spiels ein Piratenschiff, dass sich aus 6 Rumpfteilen, 1 Bug- und einem 1 Heckteil zusammensetzt. Außerdem erhält jeder 3 Kanonenkugeln, die in ihrem früheren Leben sicherlich als Bierdeckel gedient haben.

Abwechselnd versuchen die Spieler nun, ihre Kanonenkugeln wie eine Frisbee auf das gegnerische Schiff zu werfen. Treffen sie dabei Teile, werden diese beim ersten Mal auf die Rückseite gedreht und beim zweiten Mal ganz aus dem Spiel genommen. Heck und Bug können hierbei nicht zerstört werfen. Weiterhin gibt es noch zwei Sonderkarten, die auf ihrer Rückseite einen Kapitän oder einen Schatz abgedruckt haben. Dreht ein Spieler nach dem ersten Treffer das Rumpfteil mit dem Kapitän um, ist der Werfer sofort noch einmal dran. Wird der Schatz aufgedeckt, darf der Werfer eines seiner Rumpfteile wieder zurückdrehen, also sein Schiff reparieren. Das geht solange so, bis ein Spieler nur noch Bug und Heck besitzt und auf diesem „Rettungsboot“ die weiße Flagge hisst.

Sechs Bierdeckel sollt Ihr sein!

Viel Material umfasst das Spiel nicht. Eine Spielanleitung, sechs Kanonenkugeln und die Teile, aus denen die zwei Schiffe zusammengesetzt werden. Die Schiffsteile sind für ein Kinderspiel angemessen massiv, die Kanonenkugeln von der Qualität wie Bierdeckel, bei denen man befürchten muss, dass sie bei intensivem Bespielen von Kinderhänden schnell Schaden nehmen. Dafür rutschen sie gut über den Tisch. Illustriert sind die einzelnen Teile für Kinder ansprechend, allerdings hätte ich mir auf den Rückseiten etwas mehr Abwechslung und Wimmelcharakter gewünscht.

Pimp my ship mit Rum und Zungenbrechern

Mein Filius ist 13 Jahre, ein Pubertier und eher ein Chill- als Energiebündel. Treffsicherheit wird aktuell bei Fifa 20 und nicht bei Piratenspielen trainiert. Für den Spieletest hat er sich aber dennoch aus der Couch gezogen. Die Regeln haben wir für uns so interpretiert, dass die Kanonenkugeln auf den Rumpfteilen liegen bleiben müssen, damit es einen Ticken schwerer ist. Im normalen Spiel reicht die Berührung. Und dann flogen uns die Kanonenkugeln um die Ohren.

Unser Fazit nach einigen Runden Pirate Ships war, dass uns das Spiel im Kinderalter gut gefallen hätte. Die Treffsicherheit steigt Runde um Runde, nimmt aber mit schwindender Schiffsgröße wiederum ab. Die Sonderkarten bringen ein wenig Storymodus rein.

Pirate Ships - Schachtel - Foto von Piatnik

Das Spiel lässt sich dabei durch zunehmenden Abstand zwischen den Schiffen beliebig schwer machen. Man könnte es zusätzlich erschschweren, wenn man bspw. fordert, dass eine Kanonenkugel mindestens zur Hälfte auf den Rumfteilen liegen muss. Wer auf Hardcore steht, kann auch noch Hindernisse zwischen den Schiffen aufbauen wie einen Plüschkraken zum Beispiel (Anmerkung des Reich-der-Spiele-Lektors: Oder ein Einhorn!).

Denkbar wäre auch, dass man dem Spiel ähnlich Looping Louie einen Trinkspielcharakter gibt, d. h., oben erwähnte Erschwernisse einbauen und bei jedem versenkten Schiff muss der Verlierer einen Schluck Rum trinken und danach fehlerfrei folgenden Zungenbrecher raushauen: „Wenn prahlerische Piraten pikanten Piratenbraten braten, wird pikanter Piratenbraten von prahlerischen Piraten gebraten.“ Den Legacy Modus schildere ich zu einem anderen Zeitpunkt …

Infos zu Pirate Ships

  • Titel: Pirate Ships
  • Verlag: Piatnik
  • Autor: Alan Roach
  • Spieleranzahl (von bis): 2+
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 5
  • Dauer in Minuten: 15
  • Jahrgang: 2019

Werbung
kaufen Prüfen, ob Pirate Ships vefügbar ist bei:
Amazon
Spiele-Offensive

Mehr Spiele-Themen entdecken

Kommentieren