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Ponte del Diavolo

Ponte del Diavolo von Reich der Spiele

Wer auf Alex Randolph verweist, setzt sich selbst eine hohe Hürde. So ist es auch mit Ponte del Diavolo, einem Spiel, das an den Großmeister der Spieleerfinder erinnern soll. Die Brücke zu Twixt, die Autor Martin Ebel mit diesem Spiel schlagen möchte, ist einzig Gefühlssache, besser gesagt: eine Frage des Spielgefühls. Der Mechanismus ist dagegen weniger vergleichbar, als man erwarten könnte. Dennoch funkelt in Ponte del Diavolo die Lässigkeit und die überraschende Tiefe eines Randolph-Spiels.

Das Prinzip ist einfach. Die beiden Kontrahenten legen abwechselnd je zwei Spielsteine frei auf das Spielbrett oder platzieren eine Brücke. Die Spielsteine sollen Sandbänke darstellen. Liegen vier Steine Kante an Kante, entsteht aus Sandbänken eine Insel. Beim Legen ist darauf zu achten, dass direkt neben (auch diagonal) der Insel keine weiteren eigenen Sandbänke oder Inseln existieren dürfen. Zwei eigene Sandbänke oder/und Inseln lassen sich durch eine Brücke verbinden. Voraussetzung ist, dass genau ein Feld dazwischen liegt, das zudem frei sein muss. Überbrückte Felder dürfen nicht mehr bebaut werden.

Mit diesen wenigen Regeln entfesselt sich schnell ein einfaches Spiel mit Tiefgang. Durch den knappen Bauplatz (relativ kleines Spielbrett) werden die Mechanismen unterstützt. Beide Spieler versuchen, sowohl möglichst viele Inseln eng aneinander zu bauen und mit Brücken zu verbinden, als auch den Gegner eben die dazu nötigen freien Bauplätze durch eigene Sandbänke, Inseln oder Brücken zu blockieren. Denn am Ende zählen Inseln Punkte für den Sieg. Die Punktezahl steigt erheblich, wenn die Inseln über Brücken mit anderen Inseln zu regelrechten Ketten verbunden werden.

Ponte del Diavolo ist ein feines, kleines Zweipersonenspiel, das es in sich hat. Das Thema ist einem abstrakten Mechanismus übergestülpt, was es zugänglicher macht, als abstrakte Klassiker. Mit diesen kann es aber in Punkto Spieltiefe dann doch nicht mithalten. Aber immerhin spiegelt sich tatsächlich so etwas wie der Geist Randolphs im Spiel wider. Wenn auch die selbst aufgelegte Hürde trotz guter Ansätze gefährlich wackelt. Je nach Spieler mehr oder weniger. Als Einstieg in abstrakte Spiele ist Ponte del Diavolo aber allemal ein Tipp und damit schaffen Verlag und Autor den Sprung über die Hürde am Ende eben doch noch – knapp.

Infos zu Ponte del Diavolo

  • Verlag: Hans im Glück
  • Autor: Martin Ebel
  • Spieleranzahl (von bis): 2
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 10
  • Dauer in Minuten: 30
  • Jahrgang: 2007

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