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Quo Vadis

Quo Vadis von Amigo Spiele

Der Spielplan zeigt den Weg durch die Gremien, den römische Bürger zu absolvieren haben, um schließlich in den Senat zu gelangen. Wenn dort fünf Spielfiguren angekommen sind, endet das Spiel, und es gewinnt derjenige, der die meisten Lorbeeren sammeln konnte; und mindestens auch eine Figur in den Senat bringen konnte – denn ohne das nutzt aller Lorbeer nichts.

Wer an der Reihe ist, hat die Wahl zwischen drei möglichen Aktionen: Er kann eine Figur einsetzen, eine vorwärts bewegen oder den Cäsar versetzen. Das Einsetzen ist möglich, sofern ein Feld in der untersten Gremienebene frei ist und man noch einer Figur zu Einsetzen besitzt.

Die Bewegung geschieht von einem Gremium ins nächst höhere entlang eines der eingezeichneten Wege. Die einzelnen Gremien haben ein, zwei oder drei Felder, auf denen Figuren stehen können, und eine Bewegung ist nur möglich, wenn im Zielgremium ein Feld frei ist. Viel größer aber ist das Problem, dass man nur weitergehen darf, wenn die Mehrheit (auf die Felder bezogen) der Figuren im Ausgangsgremium diese Bewegung befürwortet.

Da das – gerade in den großen Gremien – selten nur mit eigenen Steinen zu erreichen sein wird, ist hier Verhandlungsgeschick gefragt, denn man muss andere Spieler davon überzeugen, dass sie das Zugvorhaben unterstützen sollten. Dazu ist es durchaus sinnvoll, ihnen Lorbeeren anzubieten oder ein Versprechen abzugeben, den anderen das bei einer seiner Bewegungen zu unterstützen (was man aber nicht einhalten muss).

Führen die Verhandlungen dann zum Erfolg, setzt man ins nächste Gremium weiter und erhält den auf dem Weg liegenden Lorbeer-Chip (zwei bis fünf Punkte, wird dann wieder aufgefüllt). Der Unterstützer erhält als Belohnung ohnehin einen Lorbeer und das, was der andere ihm zugesagt hatte.

Bleibt als dritte mögliche Aktion die Bewegung des Cäsars: man darf ihn auf einen beliebigen Chip eines Gremienweges legen. Dadurch wird der Weg frei, um auch ohne Gremienmehrheit benutzt werden zu können, aber es gibt keinen Chip dabei.

Die Regeln sind schnell erklärt und verstanden; das Spiel selbst aber fordert die Spieler mehr, als man zunächst denkt, denn ohne Kommunikation gelangt man nicht weit. Insbesondere unter redefreudigen Spielern kommt es bisweilen zu sehr intensiven und harten Verhandlungen; je mehr Spieler teilnehmen, desto mehr. Wenn man eine Figur in den Senat bringen muss und für fünf Spieler nur fünf Felder zur Verfügung stehen, kann es für manchen schon schwierig werden. Auf der anderen Seite werden eher introvertierte Spieler, die jedes Wort zuviel scheuen, gerade auch bei weniger Spielern, das Spiel eher langsam, wenig lebhaft bisweilen sogar zäh werden lassen und keine Freude daran finden.

Das Spielmaterial ist in Ordnung, die Chips hätten etwas größer sein können und die Steine sind auch nur „funktionell“ zu nennen. Der Spielplan dagegen weiß mit seiner Grafik irgendwo zwischen kühl und edel durchaus zu gefallen, und ist für die Figuren reichlich bemessen.

So kann man als Fazit sagen, dass Quo Vadis für Freunde von Verhandlungsspielen, ein wirklich gutes Spiel ist. Andere sollten sich nach Möglichkeit in einer Probepartie darüber informieren, ob das Spiel etwas für sie ist.


Hinweis:
In einer früheren Ausgabe von Hans im Glück war die dass Spiel von der Regel her gleich und das Material ähnlich (aber alles etwas größer). Die Figuren allerdings waren nicht nur Holzzylinder, sondern große Plastikfiguren. Doch passten diese mit ihrem kaktusähnlichen Aussehen auch nicht unbedingt besser zum Thema …

Infos zu Quo Vadis

  • Verlag: Amigo Spiele
  • Autor: Reiner Knizia
  • Spieleranzahl (von bis): 3 - 5
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 12
  • Jahrgang: 2005

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