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Roll For The Galaxy

Roll For The Galaxy - Foto von Pegasus Spiele

blankRoll For The Galaxy von Tom Lehmann und Wei-Hwa Huang (Pegasus Spiele) ist ein Spiel, auf das ich echt gewartet habe und bei dem meine Erwartungen hoch waren. Nun kam es bei uns mehrfach auf den Tisch. Ich ging nach der ersten Partie und dachte: Okay, gespielt und nicht ins Spiel gekommen. Eigentlich kein Problem, aber beim zweiten Mal wieder das gleiche Problem. Ich wurde mit dem Spiel nicht warm. Dabei stimmt alles. Tolles Material, stimmiges Thema, einladende Grafiken und – wenn alle ihre Zugaktivitäten gleichzeitig durchführen – dann auch mit angemessener Spieldauer. Erst ab der dritten Partie habe ich dann Feuer gefangen und so langsam begriffen, wie ich bestimmte Welten einsetzten muss. Und auch hier begann bei den meisten Mitspieleren erst richtig der Spaß. Also nicht aufgeben und immer wieder spielen, der Würfel wird fallen. Auch wenn die Spielanleitung des vom Hersteller als Expertenspiel gekennzeichneten Roll For The Galaxy alles andere als leicht verständlich ist – und das obwohl grobe Mechanismen an die Spielemutter Race For The Galaxy erinnern.

Spielablauf: Wie wird Roll For The Galaxy gespielt?

Das Spiel geht über mehrere Runden und endet, wenn eine vorgegebene Siegpunktzahl erreicht ist oder ein Spieler zwölf Plättchen gebaut hat. Im Kurzablauf liest sich das dann auch ganz einfach. Die Spieler gehen in fünf Schritten vor: Würfeln, Zuordnen, Aufdecken, Phasen und Imperium verwalten.

Dazu beginnt jeder mit fünf weißen Heimatwürfel, von denen er zwei auf sein Bevölkerungsfeld und drei in seinen Würfelbecher legt. Am Anfang bekommen alle eine Startauslage, die aus einer Heimatwelt und einem Fraktionsplättchen besteht. Damit beginnt jeder, sein Imperium aufzubauen, denn diese Startauslage gibt noch bestimmte Boni frei. Ein Phasenstreifen legt jeder hinter seinen Sichtschirm, die Ablagetafel liegt für alle offen davor.

Alle Spieler würfeln gleichzeitig und sortieren ihre Würfel hinter dem Sichtschirm auf dem Phasenstreifen. Dazu muss ein Würfel, egal mit welchem Symbol, auf eine Phase gelegt werden und die anderen mit passendem Symbol unter den jeweiligen Spalten zugeordnet werden. Eine Befehlszone erlaubt den Spielern, mit zwei Würfeln auch ungleiche Symbole unter die Spalte zu legen. Danach wird gleichzeitig aufgedeckt und die belegten Phasen werden nun freigeschaltet. D. h., sie gelten wie bei Race For The Galaxy für alle Spieler! Sollten auch nur passende Würfel unter der jeweiligen Spalte liegen, können wir diese Aktion dann auch ausführen. Bleiben Phasen geschlossen, werden daruntergelegte Würfel in den Becher zurückgetan und für die nächste Runde eingesetzt. Die freigeschalteten Phasen werden dann abgespielt. Davon kann es bis zu fünf Phasen geben.

  • Die Phase Erkunden: Diese erlaubt den Spielern, die Würfel zum Sammeln für neue Plättchen für ihre Welt zu ziehen und diese auf die Ablagetafel zu legen. Diese zu konstruieren, sollte dann ihr Ziel sein, denn das gibt Punkte. Die Plättchen werden dabei immer unter schon gelegte Plättchen gelegt. Man kann auch dabei Plättchen ablegen und dafür eins mehr ziehen. Als Wahlmöglichkeit besteht auch, den oder die Würfel als Geld anzusammeln, wobei jeder Würfel zwei Geld gibt.
  • Die Phase Entwickeln: Die Spieler legen die Würfel mit dem Symbol auf die Entwicklungsplättchen auf der Ablagetafel, und sobald die aufgedruckte Zahl dabei erreicht ist, ist die Entwicklung fertig und gibt den Spielern Punkte sowie Boni.
  • Phase Siedler: Die Spieler legen hier die passenden Würfel auf die Welt auf der Ablagetafel und bei Erreichen der aufgedruckten Zahl kommt diese in die Auslage mit den Boni.
  • Phase Produktionsarbeiter: Die Spieler produzieren hier ein Gut auf einer Welt, deren Farbe nicht grau ist, und legen das dann eben auf diese Welt.
  • Phase Verladen: Hier können die Spieler je nach Farbe der Welt für ihre Güter Geld oder für das Verbrauchen der Güter Siegpunkte erhalten. Alle in diesen Phasen benutzen Würfel kommen dann auf die Bevölkerung.

Danach wird das Imperium verwaltet, was nichts anderes heißt, als dass jeder neue Würfel aus seiner Bevölkerung kauft, um eben diese wieder einzusetzen.

Wie gut ist Roll For The Galaxy?

Kürzer lässt sich dieses anspruchsvolle Gesellschaftsspiel nicht erklären. Erst nach mehrmaligem Spielen haben die Spieler begriffen, wohin die Reise geht. Viele kleine Regeldetails machen dabei den Blick in die Anleitung erforderlich. Die dort benutzten Begriffe sind dabei eher verwirrend. Im Großen und Ganzen finden Experten mit Roll For The Galaxy aber ein Würfeloptimierungsspiel der Extraklasse vor, das eben erforscht werden will. Für den „Familienspieler“ ist es eher zu komplex, der wird schon oft an der Anleitung scheitern. Am Anfang werden viele Spieler dennoch im Dunkeln stochern und irgendwie würfeln und hoffen, dass irgendwas dabei heraus kommt. Später spielen sie dann gezielt, aber das ist wegen der Komplexität dieses Würfelspiels bei der ersten Partie kaum möglich.

Roll For The Galaxy ist definitiv ein Spiel für Vielspieler und ich möchte es entsprechend für einen normalen Spieler nicht empfehlen. Diese werden kaum Zugang zum Spiel finden und wenig Interesse an weiteren Partien haben. Da gibt es bei Würfeleinsetzspielen wesentlich leichtere und empfehlenswertere Spiele. Denn die Erklärungen auf dem Sichtschirm, sind alles andere als leicht zu verstehen und somit nicht familientauglich. Hier kommt immer die Frage: Was heißt`n das?

Also: Dieses Würfelspiel ist nicht einfach locker und leicht zu spielen, aber es ist sehr interessant und hat eine enorme Tiefe. Der Glücksanteil ist aber dabei natürlich nicht zu unterschätzen, denn welche Plättchen ein Spieler zieht ist nicht vorhersehbar und die Würfel fallen ohnehin eben so, wie sie fallen. Die taktischen Möglichkeiten sind dennoch sehr vielfältig und die Spieldauer auch nicht zu lang, wenn alle das Spiel kennen.

Roll For The Galaxy – Spielanleitung

Infos zu Roll For The Galaxy

  • Titel: Roll for the Galaxy
  • Verlag: Pegasus Spiele
  • Autor: Tom Lehmann, Wei-Hwa Huang
  • Spieleranzahl (von bis): 2-5
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 12
  • Dauer in Minuten: 90
  • Jahrgang: 2016
  • Video:
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1 Kommentar

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Boris 17. November 2016 at 10:02

In dem Text kommt der Glücksanteil zwar raus, aber der ist mir viel zu hoch. Für so ein tiefgründiges Spiel, wünsche ich mir mehr Planungsmöglichkeit. Für ein Würfelspiel ist es viel zu kompliziert, um wirklich gut sein zu können. Das passt nicht. Maximal 6/10 auf der BGG-Skala!

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