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Samurai – The Card Game

Samurai - Kartenspiel von Abacusspiele

Wer Samurai kennt, wird sich über das passende Kartenspiel freuen. Zwar ist wenig vom ohnehin schon recht abstrakten Thema geblieben, aber der Wertungsmechanismus, der Knizia-typisch das Salz in der Suppe ist, taucht wieder auf.

Wie beim Brettspiel müssen bei Samurai – The Card Game Mehrheiten in drei Wertungskategorien geholt werden, um das Spiel gewinnen zu können. Wer zwei Kategorien für sich entscheidet, gewinnt sofort, wer keine holt, kann nicht gewinnen. Unter den Spielern, die nur eine Mehrheit in einer Kategorie erreichen, werden die Punkte in den Kategorien addiert und verglichen, in denen sie nicht die Mehrheit haben. Wer dabei die meisten Punkte erreicht, gewinnt. Es kommt also darauf an, überhaupt eine Mehrheit zu erreichen und die anderen nicht zu vernachlässigen. Es nutzt also nichts, sich auf eine zu beschränklen, der möglichst gleichmäßige Aufbau von wenigstens zwei Kategorien ist dringend geboten.

Kategorien sind Buddhas (Kreise), Dreiecke und Quadrate, eine kleine Anlenhung an die Wertungssymbole beim Brettspiel. Diese sind zu gewinnen, wenn es einem Spieler gelingt, eine Mehrheit dieser Form um ein Dorf zu legen, dass eben diese Form belohnt. Das muss aber erläutert werden.

Jeder Spieler hat einen (identischen) Stapel Einflusskarten, von dem er nach dem Mischen fünf zieht und nach jeder Aktion auffüllt. Diese Karten zeigen eines der drei Symbole in verschiedener Wertigkeit oder einen Samurai in verschiedenen Werten, der als Joker fungiert. In der Tischmitte liegt zu Beginn ein Dorf, dass eins, zwei oder alle drei der verschiedenen Symbole zeigt. Wer am Zug ist, legt wagerecht oder senkrecht an dieses Dorf an. Sollten dabei leere Ecken in den Diagonalen des so entstehenden neun x neun Felder großen Rasters entstehen, wird dort eine neue Dorfkarte platziert, aber nur, falls sie zwischen zwei Karten verschiedener Spieler gelegt werden würde. So entsteht im Laufe des Spiels eine Landschaft von Dörfern, umrahmt von Einflusskarten der Spieler. Das Spiel endet, sobald alle Dorfkarten gelegt sind oder die Wertungssteine einer Kategorie aufgebraucht sind.

Doch halt: Die Wertung der Dörfer ist der Hauptpunkt im Spiel! Immer dann, wenn ein Dorfan beiden wagerechten und senkrechten Seiten von Einflusskarten eingeschlossen ist, kommt es zu einer Wertung. Zu gewinnen gibt es jeweils eins der auf der Dorfkarte abgebildeten Symbole. Diese erhält der Spieler, der die Mehrheit von zu den Symbolen passenden Wertungskarten angelegt hat. Wenn Spieler Rot also einen Dreier-Kreis an ein Dorf mit Kreis und Quadratsymbol angelegt hat, Spieler Blau einen Zweier-Kreis und ein Quadrat und Spieler Grün ein Dreieck, geht das Quadrat an Spieler Blau und der Kreis an Spieler Rot. Nicht vergessen: Samurais zählen für alle Symbole und können schnell alle schon ausliegenden Einflusskarten nutzlos machen, wenn sie im richtigen Moment gespielt werden.

Samurai – The Card Game ist ein unglaublich kopflastiges Spiel. Der Einflussmechanismus zum Werten der Dörfer ist trickreich wie kalkulierbar. Das bisschen Glück, im richtigen Moment die richtigen Karten auf der Hand zu haben, gleicht sich im Laufe des Spiels aus, zumal die Anzahl der Anlegemöglichkeiten im Mittelspiel riesengroß sind. Die Spieler sind gefordert, ihr Bestes zu geben und sich auf die richtigen Dörfer zu konzentrieren. Da das nächste (in die Diagonalecken) zu legende Dorf offen liegt, kann man zudem vorausschauend planen und Dörfer werten oder ihre Ecken auffüllen, um erneute Vorteile zu haben.

Hier freut sich das Herz von Denksportspielern und Taktierern. Für andere mag Samurai – The Card Game staubtrocken wirken, allerdings ist es dabei sehr zugänglich und besonders zu zweit interessant. Die Altersangabe halte ich entsprechend für das bloße Spielen für zu hoch gegriffen. Kinder, die Schach spielen, können auch mit 7 oder acht Jahren den Erwachsenen kräftig Paroli bieten.

Das Spiel ist gut, verdammt gut. Aber ein echter Knizia und entsprechend sperrig vom Wertungsmechanismus. Nicht besonders themenbasiert und somit eher für Spieler geeignet, die Spaß haben, zu grübeln und auch mal den Mitspielern eins auszuwischen. Auf jeden Fall sollte man aber das Spiel in seiner Gänze verstanden haben, um das eigene Spiel auf die Wertungskategorien abstimmen zu können. Zu Samurai passt es übrigens wirklich ganz gut, hier wurde ein eigenes Kartenspiel sinnvoll zum Brettspiel entwickelt und kein müder Abklatsch.

Infos zu Samurai – The Card Game

  • Titel: Samurai - The Card Game
  • Verlag: Abacusspiele, Rio Grande Games
  • Autor: Reiner Knizia
  • Spieleranzahl (von bis): 2 - 4
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 12
  • Dauer in Minuten: 60
  • Jahrgang: 2009

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