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Section X

Section X von

Jeder Spieler hat acht Spielfiguren, die Gefangene des Hochsicherheitstraktes Section X eines Gefängnisses darstellen. Da das Gefängnis auf einer Insel liegt, müssen die Gefangenen Tunnel unter dem umgebenden Meer graben, um das Festland und damit die Freiheit zu erreichen. Wer als erster fünf Gefangene befreien kann, gewinnt das Spiel.

Das Spiel verläuft reihum; wer am Zug ist, hat drei Aktionen. Tunnel-Plättchen ziehen; Tunnel-Plättchen legen, drehen oder verschieben; Gefangene bewegen oder eine Tür einsetzen. Diesen Türen (von denen jeder zwei hat) kommt entscheidende Bedeutung zu, denn mit ihnen kann man anderen Spielern den Zugang zu einem Tunnel verwehren und diesen zu seinem Eigentum erklären, in dem die anderen dann dort nicht mehr bauend tätig werden dürfen.

Hat ein Spieler eine bestimmte Anzahl von Gefangene durch die Tunnel in die Freiheit gebracht, wird der Ausbruch entdeckt, und die (imaginären) Wärter greifen zu recht drastischen Methoden, um keine weitere Gefangene entkommen zu lassen: Sie sprengen die Tunnel und die Gefangenen, die sich zu dem Zeitpunkt in einem Tunnel befinden, werden verschüttet und scheiden aus dem Spiel aus. Nur wem es gelungen ist, sich in ein so genanntes Versteck im Tunnel zu entkommen, kann in der nächsten Runde, die sich an die Sprengung anschließt, weiter graben.

Soweit ein grober Überblick über den Spielverlauf und die Regeln. Apropos Regeln: Man ist als Rezensent ja Manches gewohnt, aber was Section X hier bietet gehört zu dem Schlimmsten, was mir je untergekommen ist. So muss man zum Beispiel erst mal darauf kommen, dass „Runde“ und „Spielrunde“ zwei unterschiedliche Dinge bezeichnen, zumal auch das nicht immer klar auseinander gehalten wird. Mehrfaches Lesen lässt dann langsam klar werden, wie was gemeint sein könnte. Hier steht bewusst das „könnte“, denn sicher kann man sich bei vielen Stellen nicht sein. Insbesondere verliert der Autor an keiner Stelle ein Wort drüber, warum das ein oder andere so geregelt ist, da ist man auf Vermutungen und unerfreuliche Diskussionen während des Spieles angewiesen. Man wird das Gefühl nicht los, dass die Regeln von jemand verfasst wurden, der das Spiel gut kennt und der keinen Blick für die Fragen und Probleme hat, die bei „Unwissenden“ vielleicht auftreten könnten.

Und sonst? Das Spielmaterial hätte in manchen Belangen etwas größer sein können (so wird es bei mehreren Figuren auf einem Feld für Grobmotoriker doch manchmal etwas schwierig) ist aber ansonsten in Ordnung. Die Grafik ist sicher Geschmacksache. Sie wirkt (dem Thema angepasst) etwas düster, ist aber funktionell und übersichtlich.

Vom Thema her erinnert Section X an Metro oder Linie 1, kommt aber in keinem Belang an deren Spielreiz und Güte heran. Vielleicht ließe sich durch eine professionelle redaktionelle Überarbeitung und vor Allem eine anständige Spielanleitung etwas verbessern; im Moment kann man nur dazu raten, die Stunde, die Section X etwa dauert, mit einem besseren Spiel zu verbringen.
 

Infos zu Section X

  • Verlag: The Game Master
  • Autor: Chislaine van den Bulk
  • Spieleranzahl (von bis): 2 - 4
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 10
  • Dauer in Minuten: 60
  • Jahrgang: 2006

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