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So ein Käse

So ein Käse von Goldsieber

Der Spielgedanke ist lustig und Erfolg versprechend. Da die Katze aus dem Haus ist, können die Mäuse auf dem Dachboden rumtanzen. Sie durchstöbern alles, um nach versteckten Leckereien zu suchen. Dabei sammeln sie auch allerlei Gerümpel, der später möglicherweise noch wertvoll werden könnte. Allerdings währt die Idylle nicht ewig, da plötzlich die Katze auftaucht, worauf sich die Mäuschen nullkommaplötzlich in ihren Verstecken in Sicherheit bringen müssen.

Im Unterschied beispielsweise zu Viva Topo, dem Kinderspiel des Jahres 2003, wird dieses hübsche Szenario allerdings nur mangelhaft umgesetzt. Das mit einer wilden Grafik versehene Spielbrett zeigt den Dachboden mit den Verstecken für die Mäuse in den vier Ecken. Das ganze Brett ist überdeckt mit einem Netzwerk runder Felder, auf welche 40 Spielchips verdeckt ausgelegt werden. Diese weisen ein Stück Käse beziehungsweise eine Wurst oder aber den Gerümpel auf, die es zu sammeln gilt; bei einigen Chips ist eine Katze abgebildet.

Die Mitspielenden stellen ihre Mausfigur aus Holz auf das Startfeld und beginnen zu würfeln. Wer mit seiner Spielfigur ein Feld erreicht, auf dem sich ein Chip befindet, darf diesen umdrehen und an sich nehmen. Wird dabei die Katze aufgedeckt, sind die Mäuse je in eines der Verstecke zu stellen, wobei für die eigene Figur normalerweise die Ecke mit den meisten Chips ausgesucht wird, während die übrigen Mäuse in die leeren Ecken gestellt werden können. Beim Würfeln des Handsymbols kann einem Gegner ein bereits eingesammelter Chip weggenommen und aufs Spielbrett zurückgelegt werden, während ein anderes Feld das Umdrehen eines eigenen Chips erlaubt, worauf dieser gegen derartige Übergriffe geschützt ist. Das Spiel ist zu Ende, sobald nur noch drei Chips auf dem Spielbrett liegen. Gewonnen hat, wer am meisten Punkte gesammelt hat, wobei der Käse mit drei, die Wurst mit zwei und die Katze mit einem Punkt belohnt werden. Wer am meisten Chips mit Gerümpel gesammelt hat, erhält dafür sechs Punkte.

Das Spiel ist schnell erklärt und geht flott vonstatten, wird aber rasch etwas langweilig. Es geht einzig darum, mit seinem Zug ein Feld zu erreichen, auf welchem sich noch ein Chip befindet. Wer Glück hat, erhält dort ein Stück Käse, während sich die Pechvögel mit Gerümpel zufrieden geben müssen. Taktische Überlegungen sind keine möglich und auch das Erinnerungsvermögen kommt einzig zum Tragen, wenn ein (wertvoller) Chip auf das Spielbrett zurückgelegt worden ist.

Daraus hätte sich allenfalls ein anspruchsloses Spiel für die Allerkleinsten machen lassen. Diese Möglichkeit wird allerdings versenkt durch die Tatsache, dass die Ermittlung des Siegers einige Rechenkünste voraussetzt. Es reicht nämlich nicht, bloß die Anzahl gesammelter Chips zu ermitteln, da diese unterschiedliche Punktewerte aufweisen. Kleinere Kinder werden das Ganze daher einzig in Anwesenheit Erwachsener spielen können. Störend ist zudem die unübersichtliche Grafik des Spielbretts und die unnötig voluminöse Verpackung. Außerdem ist die Rückseite der Chips im selben Farbton gehalten wie die Abbildung des Gerümpels, was ebenfalls zum Durcheinander beiträgt. Schade, dass die hübsche Spielidee nicht besser umgesetzt worden ist!

Infos zu So ein Käse

  • Titel: So ein Käse
  • Verlag: Goldsieber
  • Autor: Peter Neugebauer
  • Spieleranzahl (von bis): 2 - 4
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 5
  • Dauer in Minuten: 15
  • Jahrgang: 2003

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