Infos zu Solarius Mission
- Titel: Solarius Mission
- Verlag: SpielworXX
- Autor: Michael Keller, Andreas Odendahl
- Spieleranzahl (von bis): 2-4
- Alter (ab oder von bis in Jahren): 12
- Dauer in Minuten: 90
- Jahrgang: 2016
Der Weltraum. Unendliche Weiten. Wir schreiben das Jahr 2017 und ich halte das Brettspiel Solaris Mission von Michael Keller und Andreas Odendahl (Spielworxx) in der Hand. Das Spiel hat genau dieses Thema.
Ich gebe zu, ich bin kein Fan von Weltraumspielen. Aber alle Jahre wieder kommt da ein Spiel zum Vorschein, das mich mit diesem Thema überzeugt. Genau mit Solarius Mission ist es wieder passiert. Das war nach dem Betrachten des Covers nicht unbedingt zu erwarten. Denn das ist ziemlich „retro“ gehalten und erinnert mich auch an die Weltraumserien der 70er-Jahre. Und gebastelt werden muss auch noch, bevor man zum Spielen kommt. Aber dann … Dann geht der spielerische Flug richtig los.
Die Anleitung sollten die Spieler vorher gut studieren. Denn wie in komplexen Spielen üblich, gibt es gerade am Anfang viele Kleinigkeiten, die leicht zu übersehen oder zu vergessen sind. Aber wenn dann das All mit seinen Planeten vor den Spielern ausliegt und das Spielertableau mit seinen Technologiewürfeln und die Brücke vorbereitet sind, kommt man nach einer Runde schnell gut ins Spiel. Beam me up Scotty!
Spielablauf: Wie wird Solarius Mission gespielt?
Die Vorbereitung der Mission wird mit einer Startkarte festgelegt, die uns die Aufteilung der Technologiewürfel auf dem Tableau darstellt und vorhandene Ressourcen vorgibt. Planeten werden auf das All verteilt, Handelszentren für das All verdeckt bereitgelegt, jeder bekommt Fortschrittskarten, und vier Aktionswürfel werden aus einem Beutel gezogen und auf die Brücke gelegt. Diese funktioniert, genauso zusammengebastelt, wie bei Ora et Labora. Der höchste Würfel, wird auf das negativste Feld am Radbeginn gelegt und der Rest dahinter. Negativ deshalb, weil auf dem ersten Feld ein Treibstoff oder Währungstropfen abgegeben wird. Und hier beginnt ein Problem. Diese Tropfenanzeige ist auf dem Tableau so klein, dass die dazugehörenden Holzanzeiger die Größe 0,5 cm haben. Was soll das? Wer soll das greifen? Alle anderen Anzeigen auf unserem Tableau erschließen sich nach mehrmaligen Spielen, wobei einige Erläuterungen auch hätten größer sein können.
Der Mechanismus bei Solarius Mission
Man beginnt mit einer Würfelaktion und hat danach eine Zusatzaktion. Die Würfelaktion gibt die Eigenschaft des jeweiligen farbigen Würfels frei. Je nachdem, wie viele Punkte der Würfel zeigt, haben die Spieler entsprechend viele Aktionen. Ein Stern auf dem Würfel gibt dann noch die Punkte des passenden Würfels auf dem Tableau dazu. Sind es dabei drei oder mehr Aktionen, bekommen die Spieler Müll, der auf dem Tableau abgelegt wird. Irgendwann wird es dort aus Platzmangel extrem eng. Aus jedem Müllstein wird am Ende ein Minuspunkt.
Die Aktionen im Einzelnen sind dann wieder farbabhängig. Ein schwarzer Würfel erhöht den Treibstoff, ein gelber das Geld, ein grüner lässt uns die Würfelzahl erhöhen und ein brauner schiebt die Würfel auf dem Tableau voran. Alternativ kann man in den Würfelleisten auch Ressourcen auf die Ablagefelder legen. Diese wird jeder Spieler später dringend für seine Fortschrittskarten benötigen. Und damit beginnt auch die Zusatzaktion. Diese kann mit einem Raumflug durch das All beginnen oder eben nur mit Verbesserungen am Raumschiff. Wenn man sich entschließt, nicht zu fliegen, kann man seinen Antrieb für drei Treibstoff hochrüsten, damit man weiter fliegen kann. Desweiteren kann man zwei neue Fortschrittskarten ziehen und eine davon abwerfen. Als dritte Option kann man eben diese Karte ausspielen. Und das kann Wirkungen erzielen. Denn hier bekommen die Spieler Zusatzoptionen, die mehr Aktionen erlauben, Verbesserungen am Raumschiff auszubauen oder aber Missionen aufzunehmen. Die Karten sind zweigeteilt, sodass immer nur eine Option möglich ist. Je nachdem, wo man dann später Würfel plaziert, kann dann Müll entstehen, der die besagten Minuspunkte einbringen kann, denn Müll verunreinigt eben das All.
Solarius Mission: Viele Wege bieten Siegpunkte und die führen zum Ziel
Entscheiden sich die Spieler für einen Raumflug, können sie diesen je nach Antriebsanzahl abfliegen. Dann können sie auf Planeten fliegen und diese besiedeln. Die Planeten sind zufällig auf dem Plan verteilt und verbergen bestimmte Aufgaben, die es zu erfüllen gilt. Dabei müssen die Spieler sie nicht besiedeln, sie können diese auch einfach liegen lassen und Ressourcen in Form der aufgedruckten Siegpunkte einsammeln. Denn beim Besiedeln gilt es, die aufgedruckten Aufgaben zu erfüllen, um am Ende Siegpunkte für verschiedene Planeten zu bekommen. Unerfüllt gibt es dann wieder Minuspunkte. Im Raumflug kann man auch Raumstationen errichten oder eben Missionen erfüllen. All das gibt am Ende Siegpunkte. Diese werden am Ende summiert.
Handelszentren zu errichten gibt weiterer Vorteile. Welche Handelszentren dabei aufgedeckt werden, entscheidet sich erst im Spielverlauf. Raumstationen müssen dabei mit bestimmten Ressourcen erbaut werden, die man erst einmal haben muss. Und die bringen dann neue Effekte. Oft wird dabei noch zusätzlicher Müll mit aufgenommen, der sonst ja wieder Minus bringen würde. Als dritte Alternative können die Spieler ausgelegte Missionen erfüllen, die an Handelszentren errichtet werden müssen. Dazu müssen ihre Ressourcen oft bestimmte Stellen auf dem Tableau erreichen. Wer zuerst an einer Handelsstation ist, erhält einen Bonus. Boni gibt es ebenfalls für Vorposten, die ein Spieler als erster in einem Abschnitt des Alls errichtet.
Am Ende legt man einen Aktionswürfel nach und legt ihn ans erste Feld der Brücke. Der Anzeiger wird dabei immer um eins weiter gedreht, dass die übrigen Würfel bessere Boni erzielen. Kurze Wege zwischen den einzelenen Markern für Raumstationen, erforschten Planeten und Missionen lassen nochmal zusätzliche Siegpunkte springen. Jede Einzelheit für die Siegpunkte darzustellen, würde den Rahmen der Erklärung sprengen deswegen zum Fazit.
Wie gut ist das Weltraum-Brettspiel Solarius Mission?
Solarius Mission ist ein extrem vielschichtiges und flexibles Spiel, das erforscht werden will. Die Anleitung schreckt eher ab und man sollte sie genau lesen. Viele Darstellungen auf dem Tableau sind zu klein und gehen unter. Auch die Anzeiger könnten teilweise größer sein. Aber wenn man von den Qualitätsmängeln am Material absieht, ist Solarius Mission ein tolles Spiel für die so genannte Vielspielergruppe. In den zugegeben zwei bis drei Stunden wird es nie langweilig und wenn das Brettspiel nicht so lange dauern würde … Dann würde ich es immer wieder am liebsten gleich noch einmal spielen. Denn nach einer Runde ist man immer wieder im Spiel drin. Anders ausgedrückt: Man muss jedes Mal erst wieder ein bisschen in den Mechanismus finden.
Viele kleine Handlungsstränge verleihen dem Spiel eine enorme Tiefe. Man hat immer das Gefühl, mehr Aktionen als erlaubt zu machen. Da es aber abendfüllend ist, braucht man auch gehörig Sitzfleisch. Wenn dann noch die berühmten Grübler mit am Tisch sitzt, kann man sicher sein, dass es anschließend nicht mehr zu einem kleinem Abschlussspiel reicht. Denn das Gehirn ist dann auch genügend strapaziert. Also, für die Vielspielergruppe heißt es: Greift zu, wenn Ihr das Spiel irgendwo seht. Die Originalauflage ist bereits ausverkauft. Aber es soll wieder veröffentlicht werden, von einem anderen Verlag. Dabei ist zu hoffen, dass die Qualitätsmängel am Material abgestellt werden. Dann ist Solarius Mission ein perfektes Eurogame, das einen Abend unterhaltsam füllt. Denn garantiert heißt es dann nicht nur einmal: Beam me up Scotty!
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1 Kommentar
Also ich steh auf Weltraumspiele. Um so ärgerlicher ist es, dass es das Spiel aktuell nicht zu kaufen gibt.
Ich hoffe, es kommt mal eine zweite Druckauflage. Danke für dein Review.