Reich der Spiele

Tahiti

Tahiti von Minion Games

Puerto Rico, Hawaii, Bora Bora, mittlerweile gibt es zu jeder Urlaubsinsel das passende Brettspiel. Auch das Südseeparadies Tahiti kann man jetzt vom heimischen Sofa aus bereisen. Dabei hebt sich Tahiti von den drei genannten komplexen Spielen dadurch ab, dass es sehr zügig von der Hand geht und eine Partie selten länger als eine Dreiviertelstunde dauert.

Genauer betrachtet, besteht Tahiti aus 18 rechteckigen Inseln, die im Zuge des Spiels um eine Heimatsinsel herum gelegt werden. Auf jeder Insel können zwei unterschiedliche Güter (Bananen, Kokosnüsse, Taro oder Gewürze) eingesammelt werden, zudem kann man im Meer Fische angeln. Jeder Spieler hat einen Kanuspielstein, mit dem man zwischen den Inseln umherfährt, Güter und Fische einsammelt und seine Beute zurück auf die Heimatinsel bringt, wo alles eingelagert wird und Punkte einbringt. Wer die meisten Punkte sammelt, gewinnt.

Ein Zug besteht aus drei Phasen: Zuerst wird ein verdeckt liegendes Inselplättchen genommen und an die bereits ausliegenden Plättchen angelegt. Als Nächstes greift man in einen Beutel und zieht „blind“ drei Güterwürfel heraus. Diese darf man jetzt auf passende freie Inseln legen, von wo aus sie später eingesammelt werden.

Danach darf man maximal vier Aktionen durchführen: von Plättchen zu Plättchen paddeln, Ressourcen einsammeln, angeln gehen oder Ressourcen auf der Heimatinsel abgeben. Es gilt natürlich, einige weitere Regeln zu beachten, doch im Grunde geht das Spiel so voran, bis alle Inselplättchen angelegt sind.

Sind alle Inseln angelegt, beginnt der zweite, finale Abschnitt des Spiels: Das Meer holt sich eine Insel nach der anderen zurück, und es setzt ein hektisches Rennen um die noch nicht eingesammelten Güter ein. In diesem Abschnitt legt man am Ende seines Zuges Untergangsmarker auf je eine Insel. Das schöne Inselreich zerfällt langsam.

Dieser Mechanismus des Ausbaus und Zerfalls macht Tahiti zu einem sehr runden Spiel. Sobald nur noch vier Inseln vorhanden sind, endet das Spiel und es wird abgerechnet.

Jeder Mitspieler hat ein eigenes Spielbrett vor sich ausliegen. Das Brett stellt zum einen den Innenraum des Kanus dar, auf dem bis zu fünf Güter transportiert werden können. Zum anderen bildet es das Heimatdorf jeden Spielers ab, in dem die Güter gelagert werden. Zählleisten zeigen an, wie viele Punkte Güter einbringen. Man sollte schon von jedem Gut mindestens drei oder vier haben, um seine Punkte zu maximieren. Das ist selbstverständlich leichter gesagt als getan, denn ist man mit dem Kanu unterwegs, kann man entweder je einen Würfel von unterschiedlichen Gütern oder beliebig viele eines bestimmten Guts transportieren. Hat man sein Kanu vollgepackt, verliert man Aktionen und kommt nur langsam voran. Es gilt also abzuwägen: Flitze ich leicht bepackt durchs Inselreich oder lade ich mein Kanu ganz voll und komme nur langsam voran?

Tahiti funktioniert mit zwei, drei oder vier Spielern sehr gut, besonders gut sogar als Zwei-Personen-Spiel. Wie aus der Beschreibung hoffentlich hervorgegangen ist, handelt es sich bei Tahiti um kein sonderlich strategisch tief gehendes Spiel, sondern um ein flottes Lege- und Sammelspiel, bei dem es eigentlich zu keinen Pausen kommt, da jeder Zug nur ein paar Sekunden dauert. Die Interaktion zwischen den Spielern beschränkt sich aufs Wegschnappen von Gütern.

Ein paar Entscheidungen müssen allerdings schon getroffen werden, da man seine Kanutouren optimieren sollte, um am Ende mit den meisten Punkten dazustehen. Etwas Glück braucht man trotzdem, insbesondere beim Nachziehen von Gütern aus dem Beutel. Alles in allem ist Tahiti ein sehr schön gestaltetes, schnelles Spiel, bei dem Urlaubsatmosphäre durchaus aufkommt.

Infos zu Tahiti

  • Titel: Tahiti
  • Verlag: Minion Games
  • Autor: David E. Whitcher
  • Spieleranzahl (von bis): 2 - 4
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 13
  • Dauer in Minuten: 30 - 60
  • Jahrgang: 2012

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