Abroad

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Das Spiel Abroad ist von Rodrigo Rego und Danilo Valente und in Deutschland bei Asmodee erschienen. Es gilt, in vier Spielwochen Reiseziele zu bestimmen und Extras an den Zielen zu erfüllen, um am Ende viele Punkte zu erhalten. Für diese Rezension und das Spiel sind keine Geographie-Kenntnisse nötig. Die Orte sind europäischen Regionen zugeordnet und ich kann die Bilder genießen. 240 Ziele/Bilder zeigen mir dann wieder, dass meine Bucket-list zum Verreisen wieder gefüllt wird.

Spielanleitung beim ersten Lesen schwierig

Bei Abroad gibt es viele Optionen und Abhängigkeiten zu beachten. Dies ist gelegentlich umfangreich beschreiben. Manche Sätze hätte ich dabei aber anders übersetzt.

Auch das Beilageblatt ist notwendig für das Verständnis mancher Plättchen. Das Beilageblatt enthält zum einen die Regeln für das Solospiel als auch die allgemeinen Erläuterungen für die Bucket-List- und Festival-Plättchen. Nach einem ersten Spieldurchlauf geht es aber flott von der Hand.

Regeln von Abroad: Übersichtskarten sehr hilfreich

Ich nutze die kleinen Übersichtskarten, um den Zug abzubilden. Hier ist es schön tabellarisch aufgelistet: Reisen oder bleiben, eine Aktivität wählen, Extras jeweils einmal je Zug möglich. Dies ist die Hauptphase und wird mehrfach wiederholt. Alle weiteren Phasen von Abroad können leicht anhand der Spielregel genutzt werden.

Karten über Karten

Viele Karten mit vielen Optionen sind die Hauptattraktion von Abroad. Aus einem Stapel von 240 Ortskarten fülle ich pro Spielwoche auf sieben Handkarten auf und plane die bestmögliche Kombination. Jede Karte gibt unterschiedliche Boni mit verschiedenen Kosten und teilweise weiteren Optionen, wenn diese Karten an einem bestimmten Tag gespielt werden.

Da ich auch Karten in die nächste Spielwoche mitnehmen kann und noch Bonuspunkte beim Erfüllen bestimmter Bedingungen am Spielende erlangen kann, ist die Planung der richtigen Nutzung meiner Handkarten essenziell. Natürlich gehört auch ein bisschen Glück dazu, Handkarten mit guten Kombinationen zu erlangen.

Ressourcen planen ist bei Abroad sehr wichtig

Im Spiel Abroad gilt es, vier Ressourcen und die Zeit (Spieltage) im Auge zu behalten. Reisen verbraucht Energie oder Geld, Aktionen brauchen Spieltage, schnellere Aktionen benötigen auch Aufregung, Ortskundige ermöglichen Extras.

Smileys

Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Aber ich war am Spieltisch nicht der Einzige. Ich kann kleine runde pillengroße Holzmarker mit aufgedrucktem Gesicht nutzen, um Aktivitäten einen Tag schneller ablaufen zu lassen. Irgendwie habe ich da Assoziationen, die nicht mit der Bezeichnung „Aufregung“ übereinstimmen. Sorgte aber insgesamt eher für ein paar Lacher auf Seite der Erwachsenen.

Der Gesmateindruck von Abroad: Gut geplant ist halb gewonnen

Die vielen Optionen reizen und benötigen eine gute Planung. Gut finde ich, dass hier von Woche zu Woche neu geplant wird, sodass es nicht zu überbordend wird.

Ich plane meine eigene Reise mit einzigartigen Handkarten. Diese Reiseplanung kann auch nicht durch Mitspieler gestört werden. Einige Optionen für Zusatzpunkte gibt es in begrenzter Anzahl offen auf dem Spielplan. Wer hier die Voraussetzung erfüllt und in der richtigen Region ist, bekommt diese.

Mehrheiten

Die eigene Reise hinterlässt Marker der genutzten Tage in der jeweiligen Region. Wer am Ende jeder Woche Mehrheiten hat, bekommt dafür Punkte. Hier ist dann noch ein System mit Trumpfmarkern, so genannten Geheimtipps, entscheidend und nicht nur die reine Anzahl der Marker.

Kartenglück

Irgendwie fühlte es sich unfair an, wenn Mitspieler teilweise deutlich einfachere Handkarten hatten vor allem in der ersten Spielwoche. Wenn ich Handkarten mit Voraussetzungen habe, die ich in der ersten Spielwoche nicht erfüllen kann (z. B. drei gleiche Symbole zu haben), wohingegen Mitspieler einfach ihre Einkommenssituation dauerhaft verbessern können, bin ich mir nicht sicher, ob dies schon spielentscheidend ist. Natürlich gibt es viele Spiele, wo das Kartenglück wichtig ist. Hier denke ich, dass die Wahl zwischen zwei Startstapeln für abroad eine gute Variante wäre.

Farbenpalette besser nutzen

Das Farbtöpfchen wurde hier eingeschränkt benutzt. Es sind auf dem Spielplan zehn Regionen (+ Meer) zu kennzeichnen. Dafür wurden drei Grüntöne und sieben Orange-Lila-Rosa-Töne benutzt. Dazu fünf Spielerfarben. Dies könnte meines Erachtens kontrastreicher gestaltet werden, weil z. B. die Regionen OST und ITA sehr ähnlich sind. Die Karten sind hierzu besser an der Bezeichnung zu unterscheiden. Bei den Übersichtskarten ist das erste Extra das Ortskundigenplättchen, welche hier leider Ton in Ton kaum zu erkennen ist.

Holzenergie bröckelt

Leider sind ein paar Holzblitze bereits leicht defekt aus dem Karton von Abroad rausgefallen. Die kleinen fehlenden Ecken stören eher optisch.

Errata

Einzelne Karten sind unvollständig übersetzt. Die Regionsbezeichnung SOU ist gleich SUD.

Fazit zum Spiel Abroad

Mit der Übersichtskarte lässt sich Abroad gut spielen. Die Vielzahl der Optionen und Verbindungen von Boni, Bucketlists, Festival, Symbolen, Geheimtipps, Ressourcenknappheit …  Diese Vielfalt kann in der ersten Runde leicht überfordern.

Meine eigene Zugplanung kann ich in der Spielzeit der anderen Spieler durchführen. Dies hält mich aktiv. Für mich ist Abroad ein solides Spiel, welches einen Probelauf erfordert, um die Vielzahl der Möglichkeiten im Auge zu behalten. Und mit meiner Startoption wird es wieder auf dem Spieltisch landen.