Allie Gator

Ich will doch nur spielen

Das Kartenspiel Allie Gator von Klaus Kreowski für 2 bis 5 Spieler ab 8 Jahren besteht aus 88 Karten (70 Zahlkenkarten und 18 Sonderkarten), fünf Punktezählern mit je drei Zähnen, einem Allie-Gator-Chip und einem Pfeil-Tableau. Es dauert ca. 25 Minuten und ist bei Kosmos erschienen.

Allie Gator gehört zur Gruppe der Reihe „open and play“. Das heißt: Die Regeln sind einfach gehalten und man kann relativ rasch loslegen.

Wie funktioniert Allie Gator?

Hat man den Spielplan aufgeklappt, geht´s auch schon los: Zwei Zahlenkarten legt man offen auf die beiden Zielfelder. Dies sind die Zielkarten. Der Allie-Gator-Chip wird über eine der Zielkarten gelegt. Nun erhält jeder Spieler fünf Handkarten. Der Spieler, der beginnt, hat drei Möglichkeiten: Er spielt eine Zahlenkarte, deren Wert niedriger als die Zielkarte sein muss, unter eine der beiden Zielkarten. Liegt schon eine Karte auf dem Ablagefeld, muss die nächste ausgespielte Karte höher als die bereits abgelegte Karte, aber immer noch niedriger als die Zielkarte sein.

Als zweite Möglichkeit kann der Spieler eine Sonderkarte gegen einen anderen Spieler ausspielen, die es ihm z. B. erlaubt, die Spielreihenfolge zu ändern oder einem Mitspieler eine Karte zu „stibitzen“. Die ausgespielte Sonderkarte muss der aktive Spieler jedoch als Minuspunkt vor sich hinlegen.

Die dritte Möglichkeit tritt ein, wenn ein Spieler keine Karte mehr ausspielen kann. Er muss zur Strafe sämtliche Karten vom Ablagefeld und Zielfeld nehmen, die unterhalb des Chips liegen. Jede Karte zählt in der Schlussabrechnung einen Minuspunkt. Anschließend wird eine neue Zahlenkarte gezogen und auf das leere Zielfeld gelegt. Der Chip wandert zum benachbarten Zielfeld.

So geht das Spiel weiter. Alle Spieler müssen dabei beachten, dass sie immer fünf Handkarten besitzen und welche Funktionen die jeweiligen Sonderkarten haben. Als Hilfe gibt es zwei Tableaus „Sonderkarten-Übersicht“ und das Kapitel „Sonderkarten ausspielen“ in der Spielanleitung.

Ist die letzte Karte vom Nachspielstapel gezogen worden, geht das Spiel so lange weiter, bis der erste Spieler keine Karte mehr ausspielen kann. Er muss dann zum letzten Mal die Karten als Minuspunkte vor sich ablegen. Nun wird zum Ende dieser Runde die Anzahl der Karten gezählt, die als Minuspunkte – unabhängig vom Kartenzahlenwert – vor jedem Spieler liegen. Wer die wenigsten Minuspunkte hat, darf zwei Zähne seiner Spielfarbe in den Punktezähler einsetzen. Der zweite setzt noch einen Zahn ein. Sobald sich drei Zähne im Gebiss des Allie Gators befinden, ist das Spiel zu Ende. Will man länger spielen, kann man sich darauf verständigen, bis zu sechs Zahn-Punkten zu spielen. Für ein Zwei-Personen-Spiel gibt es auch noch einige Regeländerungen.

Lohnt sich das Spiel?

Allie Gator ist ein flottes Kartenspiel, das leicht erlernbar ist, bei dem man aber immer wieder nachgucken muss, welche Funktionen die einzelnen Sonderkarten haben. Und hier kommt gleich der erste Minuspunkt: Leider hat man bei der Sonderkarten-Übersicht die Sonderkarte „Karte klauen“ falsch abgebildet; hier wurde lediglich die Kartenrückseite abgedruckt und kein „frecher Vogel“. In der Spielbeschreibung gibt es jedoch die korrekte Abbildung.

Auch wird bei der Farbe der Zähne in der Anleitung von Weiß geschrieben, wobei eindeutig nur gelbe bzw. goldene Zähne zu sehen sind. Wesentlich sind hier aber nur die römischen Zahlen I und II. Abgesehen von diesen Fehlern kommen die Punktezähler trotzdem recht lustig daher. Positiv bei diesem Spiel zu bewerten ist aber vor allem, dass es sich hierbei um keine Mogelpackung handelt. Alles wird gut verstaut und die Deckelinnenseite ist gleichzeitig der Spielplan.

Da das Spiel wesentlich vom Glück abhängig ist, wäre ein Regelvorschlag in Erwägung zu ziehen: Man könnte den Glücksfaktor ein wenig verringern, indem man dem Spieler, der eine Sonderkarte ausspielt, erlaubt, am Zug zu bleiben und eine weitere Karte abzulegen. So kommt ein bisschen mehr Taktik ins Spiel. Da die einzelnen Runden nicht allzu lange dauern, wird man schnell dazu verleitet, noch eine kurze Runde zu spielen.