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Angriff der Aliens aus dem All

Angriffe der Aliens aus dem All von Heidelberger Spieleverlag

Auf einem interstellaren Forschungsraumschiff, auf dem nach einem Heilmittel gegen eine Alien-Seuche geforscht wird, versagen die Bordsysteme. Das Schiff treibt in völliger Dunkelheit manövrierunfähig durch den Raum, und die mysteriöse Alien-Seuche verbreitet sich an Bord und verwandelt die Crew in entsetzliche Monster. Wer noch nicht infiziert ist, versucht verzweifelt eine der Rettungskapseln zu erreichen, während in den dunklen Korridoren die Infizierten warten, hungrig auf menschliches Fleisch.

Soweit der Hintergrund von Angriff der Aliens aus dem All. Bei diesem Spiel übernimmt jeder Spieler entweder die Rolle eines Menschen, der versucht aus dem Raumschiff zu flüchten, oder die Rolle eines Infizierten mit dem Ziel, gemeinsam mit den anderen Infizierten alle Menschen vor Erreichen der Rettungskapseln zu eliminieren. Zu Beginn weiß aber keiner, wer infiziert ist und wer nicht, denn die Rolle ergibt sich aus verdeckt gezogenen Charakterkarten. Nur die eigene Rolle, und damit auch das Startfeld auf dem Raumschiffplan, ist einem bekannt.

Gespielt wird auf einem aus sechseckigen Sektoren bestehendem Spielplan, der das Forschungsschiff darstellt. In jeder Spielrunde bewegt man sich verdeckt über diesen Spielplan, wobei man wie beim guten alten Scotland Yard seinen Zug für andere nicht sichtbar auf einem eigenen Blatt notiert. Während sich die Menschen auf Umwegen den Rettungskapseln nähern, versuchen die Infizierten die Menschen zu erreichen und anzugreifen. Kommt es zum Kampf, zieht immer der Angegriffene den Kürzeren und scheidet damit aus dem Spiel aus.

Während sich die Menschen nur ein Feld pro Runde weit bewegen, können die Infizierten bis zu zwei Felder weit ziehen. Haben sie den ersten Menschen eliminiert, ziehen sie sogar drei Felder weit. Neben den Startsektoren für Menschen und Infizierte, sowie den Rettungskapseln, gibt es noch zwei weitere Arten von Sektoren auf dem Spielplan: die Sicherheits- und die Gefahrensektoren. Während man in den wenigen Sicherheitssektoren relativ sicher ist, muss jeder Spieler beim Betreten eines Gefahrensektors eine Gefahrenkarte ziehen. Diese gibt an, dass man entweder ein Geräusch gemacht hat und damit seine Position bekannt geben muss, oder dass ein Geräusch in einem beliebigen Sektor ertönt und man einen Falschen Sektor als eigene Position angeben darf, oder aber dass alles ruhig ist und man keinerlei Angaben machen muss.

Die Infizierten hingegen können am Ende ihres Zuges einen Angriff auf den Sektor erklären, in dem sie gerade stehen. Sie ziehen dann keine Gefahrenkarte, geben damit allerdings ihre genaue Position bekannt und offenbaren damit auch ihre Identität als Infizierter. Halten sich im selben Sektor andere Spieler auf, so werden diese alle eliminiert und scheiden aus dem Spiel aus. Auf diese Weise können sich auch Infizierte gegenseitig eliminieren und für entspannte Gesichter bei den flüchtenden Menschen sorgen.

Sind 39 Runden gespielt oder alle Menschen eliminiert, haben die Infizierten das Spiel gewonnen. Gelingt hingegen den Menschen die Flucht mit den Rettungskapseln, haben diese gewonnen.

Soweit das Einsteigerspiel. Hat man sich an das Spielprinzip gewöhnt und seine ersten Erfahrungen als Mensch oder Infizierter gemacht, kann man das Spiel noch erweitern. Neben weiteren Raumschiffplänen, die bestimmte Taktiken erfordern oder für bestimmte Spielerzahlen optimiert sind, liegen dem Spiel auch noch Gegenstandskarten bei, die bei entsprechenden Symbolen auf den Gefahrenkarten aufgenommen werden dürfen. Bis zu drei Gegenstände darf jeder besitzen, benutzen dürfen diese aber ausschließlich Menschen. Sie erlauben zum Beispiel die Abwehr eines Angriffs, die Erkundung eines beliebigen Sektorbereichs mit einem Suchscheinwerfer, die Durchführung eines eigenen Angriffs wie durch einen Infizierten, oder aber die einmalige Erhöhung der Bewegungsreichweite auf zwei Felder bis hin zum Teleport auf das Startfeld. Infizierte können zwar keine Gegenstände benutzen, ziehen aber trotzdem Gegenstandskarten, womit sie sich nicht nur als Menschen tarnen, sondern diesen auch (überlebens-)wichtige Gegenstände vorenthalten können. Umgekehrt outet sich jeder Spieler durch den Einsatz eines Gegenstandes sofort als Mensch.

Eine weitere sehr schöne Variationsmöglichkeit sind die beiliegenden Rettungskapselkarten. Hat ein Mensch endlich eine Rettungskapsel erreicht, wird eine Karte aus diesem Stapel gezogen und damit ermittelt, ob diese Kapsel überhaupt funktionstüchtig ist, oder ob der lange beschwerliche Weg umsonst gemacht wurde und man doch eine andere Kapsel erreichen muss.

Die Ausstattung von Angriff der Aliens aus dem All erscheint auf den ersten Blick etwas mager. Nur drei Raumschiffbögen, je nach Spielerzahl und Erfahrungsstand der Mitspieler zu nutzen, sind beigelegt, sowie eine überschaubare Anzahl an Rollen-, Gefahren-, Gegenstände- und Rettungskapselkarten. Damit hat es sich auch schon. Zugegeben, die Karten sind schön illustriert und von guter Qualität, rechtfertigen damit aber nicht den relativ hohen Preis von etwa 20 Euro. Der Spielspaß hingegen ist groß und langanhaltend. Es ist überaus spannend durch die dunklen Gänge des Raumschiffs zu schleichen, entweder auf dem Weg zu einer hoffentlich funktionsfähigen Rettungskapsel, oder auf der Jagd nach Menschen. Und dazu die beständige Frage, wenn ein Spieler Koordinaten angibt: Sind diese richtig? Kann der Spieler diese Koordinaten überhaupt schon erreicht haben? Waren vielleicht die vorher genannten schon falsch? Und ist er überhaupt ein Menschen, oder vielleicht doch ein Infizierter?

Durch den hohen und überraschend langanhaltenden Spielspaß ist Angriff der Aliens aus dem All trotz des relativ hohen Anschaffungspreises empfehlenswert, wenn man denn das Spielprinzip, die möglichen Bewegungen der anderen Spieler im Geiste nachzuvollziehen, mag. Hinzu kommt die recht gute Unterstützung des Spiels durch die spieleigene Internetseite www.eftaios.com. Hier können weitere Raumschiffpläne heruntergeladen und mit Hilfe eines Editors spannende Szenarien selbst entworfen werden. Leider ist die Seite auf englisch. Zu erwähnen sei noch, dass es eine (noch teurere) limitierte White Edition von Angriff der Aliens aus dem All gibt, die neben der Ausstattung des normalen Spiels acht andere Rollenkarten, zwei exklusive Gegenstände und zwei weitere Raumschiffpläne enthält. Beide Spiele können miteinander kombiniert werden, sodass dann bis zu 16 Spieler an der Hatz durch ein interstellares Raumschiff teil nehmen können.

Angriff der Aliens aus dem All im WWW

Infos zu Angriff der Aliens aus dem All

  • Titel: Angriff der Aliens aus dem All
  • Verlag: Heidelberger Spieleverlag
  • Autor: Mariox Porpora, Pietro Righi Riva, Luca Francesco Rossi, Nicolo Tedeschi
  • Spieleranzahl (von bis): 2 - 8
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 13
  • Dauer in Minuten: 30
  • Jahrgang: 2010

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