Arschmallows bekommt eine XXL Variante. D. h., mehr Ärsche, mehr Karten, mehr Regeln, aber kein Format mehr für die Hosentasche. Dafür haben die Denkriesen noch eine hübsche Figur in die Schachtel gepackt, nämlich den Babo. Stilecht mit Goldkette. Ist XXL wirklich besser? Oder bleibt einem wie bei manch überdimensioniertem Burger der Bissen im Hals stecken? Schauen wir mal.
Infos zu Arschmallows XXL
- Titel: Arschmallows XXL
- Untertitel: Weniger frisst mehr
- Verlag: Denkriesen
- Autor: Denis Görz, Ricardo Barreto
- Spieleranzahl: 2-8
- Alter ab: 9
- Dauer in Minuten: 60
- Jahrgang: 2024
Arschmallows XXL: Änderungen zur Pocketversion
An den grundsätzlichen Regeln von Arschmallows ändert sich erst einmal nichts. Beim Aufbau wird lediglich ein Raster aus neun statt aus sechs Karten gebildet und die mittlere Karte im Raster liegt zunächst offen, wird aber zu Beginn des Spiels umgedreht. Das Spielziel bleibt gleich: Am Ende einer Runde den niedrigsten Gesamtwert bei den eigenen Kartenwerten haben und nach sechs Runden die geringste Gesamtpunktzahl.
Die meisten Regeln sind identisch
Die Aktionen, die ein Spieler tätigen kann, unterscheiden sich in der XXL Variante auch nicht von denen der normalen Version. Ich zitiere mich selbst:
- Man nimmt die oberste Karte vom Ablagestapel und tauscht sie mit einer seiner verdeckten Karten.
- Man zieht die oberste Karte vom Nachziehstapel. Danach hat man zwei Möglichkeiten:
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- Entweder tauscht man die gezogene Karte mit einer seiner verdeckten Karten und legt die ausgetauschte Karte auf den Ablagestapel.
- Oder man legt die Karte vom Nachziehstapel ab
Aufgedeckte Karten sind gesperrt und bleiben bis zum Ende der Runde offen liegen.
Die Babo-Figur bei Arschmallows XXL

Foto von der Spielemesse Spiel 24 in Essen – von Axel Bungart: Arschmallows mit dem Arschmallowmännchen
Die erste wesentliche Änderung bringt nun der erwähnte Babo mit sich. Dieser kommt ins Spiel, wenn der Spieler eine Karte mit Schildsymbol vom Nachziehstapel zieht. Diese kann er wie eine Aktionskarte einsetzen und sich dafür die Babo-Figur nehmen. Solange der Spieler die Babo-Figur besitzt, ist er vor Effekten der Aktionskarten geschützt. Besitzt er die Figur noch am Ende einer Runde, kann er diese nutzen, um eine seiner Karten aus der Wertung zu nehmen.
Jetzt können verdeckte Karten abgelegt werden
Ein weitere Neuerung betrifft das Loswerden von verdeckten Karten. Ursprünglich konnte man nur drei oder mehr gleiche Zahlenkarten bzw. zwei oder mehr Aktionskarten loswerden. In der XXL Variante können nun auch verdeckte Karten abgelegt werden, wenn sie eine Straße bilden. Eine Straße besteht hierbei mindestens aus drei aufeinanderfolgenden Zahlen.
Neue Aktionskarten

Foto von der Spielemesse Spiel 24 in Essen – von Axel Bungart: Arschmallows, die Aktionskarten
Und zu guter Letzt gibt es auch noch neue Aktionskarten. Man kann nun nicht nur Spionieren, Tauschen und zwei Extrazüge machen, sondern auch noch den Superspion (zwei verdeckte Karten anschauenQ), den Räuber (zwei verdeckte Karten beim Mitspieler anschauen und gegen eine eigene verdeckte Karte tauschen), den Scout (zwei Karten eines Ziehstapels anschauen und für eine entscheiden) und den Metamorph (kopiert den Effekt einer beliebigen Aktionskarte) nutzen.
Spielmaterial von Arschmallows XXL
Kartenformat und Qualität bleiben gleich. Durch den Babo und die Anzahl der Karten fällt die Spielepackung allerdings sechsmal so groß aus. Erfreulich ist hierbei, dass die Anleitung nun als gefaltetes Blatt und nicht mehr auf einzelnen Karten daherkommt. Die Optik ist wie gewohnt.
Mein Fazit zu Arschmallows XXL
Mehr ist nicht immer besser. Und mein Eindruck ist, dass dies auch für Arschmallows XXL zutrifft. Die normale Version ist ein einfaches, flottes Spiel, was man bei knapper Zeit auf den Tisch bringt. Die XXL Variante bringt aber nicht nur mehr Karten ins Spiel, sondern lässt tatsächlich auch mehr Taktik zu. Die Züge gehen dafür nicht mehr so schnell von der Hand, die Runden ziehen sich etwas.
Brettert man die normale Version mit geübten Spielern in ungefähr einer halben Stunde herunter, kann XXL auch schon einmal eine Stunde gehen. Und dies auf Kosten der Leichtigkeit, die die Pocketversion besitzt. Das macht Arschmallows XXL nicht schlecht, aber erfährt auch nicht die positive Resonanz wie das Original. Daher würde ich – wenn ich die Wahl habe – immer zur normalen Version greifen.