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Bankraub

Brettspiel Bankraub - Foto von Spieltrieb

Mac Meloney fummelte nervös an der Abdeckung der Alarmanlage. Mit zitternden Fingern hob er sie ganz vorsichtig aus der Verankerung. Sein Blick fiel auf ein Gewirr von bunten Kabeln und Dioden. Er schluckte und sein Atem roch nach Whiskey. Der Schweiß lief ihm von der Stirn, denn er wusste, wenn er jetzt einen Fehler machen würde, dann wären die Bullen innerhalb von ein paar Minuten hier und hätten die komplette Bank umstellt. „Nun gut, es nützt nichts“, dachte er und konzentrierte sich auf seine Aufgabe. Denn schließlich wurde er für diesen Job auch angeheuert. Er zählte gedanklich auf drei und schnitt dann das grüne Kabel mit seiner Zange durch. Einen Augenblick später atmete er befreit auf, als er sah dass die Alarmanlage ausgeschaltet war. Sein Job war getan, und aus dem Schatten trat Bonny mit einem Lächeln auf den Lippen. Sie strich sich ihre Haarsträhne aus dem Gesicht und zündetet den Schweißbrenner. Die Nacht ist noch lang, und sie hatten noch viel Arbeit vor sich, aber sein Blut geriet in Wallung, wenn er daran dachte, was für ein Vermögen in dieser Bank lagerte.

Bankraub – darum geht es und so wird das Brettspiel vorbereitet

Wir, als ein Mitglied einer Mafia-Familie, haben nur ein Ziel: soviel Kohle zu rauben oder die Belohnung für andere gefasste Bankräuber einzustreichen und am Ende das meiste Geld auf dem Konto zu haben. Doch der Weg dahin ist steinig und voller Gefahren. Und nicht immer verläuft unser geplanter Raub nach Plan.

Ja, ja, als Bankräuber hat man es nicht leicht. Nicht nur, dass einem die anderen Mafia-Familien die Kohle streitig machen, nein, sie versuchen auch noch, uns das schwer verdiente, geraubte Geld abzuluchsen. Unerhört sowas! Dabei hatten wir alles so schön geplant. Planen, ja das machen wir auf einem zuvor zusammengesteckten Spielplan, der aus vier quadratischen Teilen besteht. Acht von diesen befinden sich in der Spielschachtel, die frei kombiniert werden können. Jedoch sollte man, wenn man Bankraub zum ersten mal spielt, die Spielpläne mit dem weißen Schriftzug verwenden.

Der Spielplan von Bankraub (Spieltrieb) zeigt uns eine Stadt von oben. Dort zu sehen sind Häuser, die jeweils einen Ein- und Ausgang haben, Lauffelder und ein Liniennetz für die Cable Cars. Das Ziel unserer Bemühungen sind natürlich die vier Banken, die sich zentral auf dem Spielplan befinden. Tunlichst sollten wir auch die vier Schlupfwinkel beachten, die sich in den vier Spielplanecken befinden, denn in einen von diesen sollten wir unsere Flucht planen. Aber bis es soweit ist, müssen wir uns erst einmal aus verschiedenen Kartenarten die richtige Kombination zusammensuchen bzw. erstellen. Denn für jede Bank brauchen wir unterschiedlich viele und verschiedene Gangster. Was wir für Karten brauchen, wird am Anfang des Spieles per Würfelwurf ermittelt. Für jeden Wächter einer Bank brauchen wir Gorillas (Schläger); diese finsteren Gesellen halten die Wächter in Schach. Die Alarmanlage sollte von einem Elektriker ausgeschaltet werden, und für den Tresor brauchen wir einen Knacker. Nicht zu vergessen: eventuell einen Fahrer für das Fluchtfahrzeug einplanen! Denn ohne diesen fährt sich kein Auto. Apropos Flucht: man sollte seine Flucht auch mit einplanen. Will man mit dem Auto flüchten oder mit dem Cable Car oder sich doch schneller zu Fuß durch die Häuser bewegen? All das wird jetzt in der sogenannten Planungsphase berücksichtigt. Der kleine Haken dabei ist, man darf nur bis zu elf Karten auf der Hand halten und mit diesen muß man nun seinen Bankraub bzw. seine Flucht Planen.

Bankraub: Der Bruch wird spielerisch geplant und gestartet

In der Planungsphase von Bankraub darf ich, wenn ich an der Reihe bin, eine Karte von den drei Kartenstapeln ziehen (Bank- und Schlupfwinkelkarten, Gangsterkarten und Bewegungs- und Aktionskarten) und danach eine beliebige Karte aus meiner Hand abwerfen. Dies muss nicht die gleiche Kartensorte sein, von der ich zuvor eine gezogen habe. Die Mitspieler können nun zwecks der „Stopp-Regel“ jederzeit dazwischen rufen und sich so die gerade abgelegte Karte nehmen. Nachteil der Aktion ist, dass man so vielleicht schon zu viele Details seines Planes preisgibt. Dies geschieht so lange, bis ein Mitspieler „Bankraub“ ruft. Dabei ist es egal, ob man gerade an der Reihe ist oder nicht. Jetzt wird die Fluchtphase eingeläutet. Aber bevor der Flüchtende seine Spielfigur in die Bank stellt, die er ausrauben möchte, überlegen nun alle anderen Spieler, welche es sein könnte. Nun stellen alle Ihre Figur auf ein Starfeld (Fußabdrücke) auf dem Spielplan und hoffen natürlich, dabei so nah wie möglich der Bank zu sein, die gerade ausgeraubt wird. Der Spieler der Bankraub gerufen hat, stellt nun seine Spielfigur auf die gewählte Bank, die er als Ziel seines Banküberfalls gewählt hat. Jetzt muss er je nach Ausstattung der Bank eine passende Karte ausspielen. Dabei sollte man beachten, dass man nicht zu viele verschiedene Farben einer Mafiafamilie ausspielt. Denn jede verlangt nach einem gelungenem Raub ein Viertel der Beute. Nachdem der Überfall geklappt hat, beginnt nun die halsbrecherische Flucht.

Nach dem Bankraub – die Fluchtphase und das Spielende

In der Fluchtphase versucht man nun, durch Ausspielen seiner Karten in seinen Schlupfwinkel zu gelangen, ohne dass man vorher geschnappt wird. Dabei kommt es nun darauf an, wie der eigene Fluchtplan aussieht. Flüchten kann man entweder mit dem Auto (wobei man dafür einen Fahrer benötigt), dem Cable Car oder einfach zu Fuß. Zu Fuß kann man sich auch durch die Häuser bewegen. Wobei auch hier wieder eine Karte benötigt wird. Zeitgleich versuchen die lieben Mitspieler, uns aufzuhalten bzw. zu fangen.

Zuerst spielt der Flüchtende eine Karte aus seiner Hand aus und führt die Aktion durch. Danach sind die anderen Spieler im Uhrzeigersinn dran. Der Vorteil, den jetzt die Verfolger haben, ist dieser, dass sie am Anfang eines Zuges eine Karte von einem der drei Stapel ziehen und eine beliebige abwerfen dürfen. So kann man sich gezielt absprechen und dementsprechend passende Karten ziehen. Die Flucht kann auf zwei verschiedene Arten enden. Entweder der Bankräuber erreicht sein Ziel (Schlupfwinkel). Dann muss er seine Zielkarte vorzeigen. Danach wird abgerechnet, was er an Beute gemacht hat. Je nach Art der Bank und der Anzahl ausgespielter verschiedener Mafiafamilien errechnet sich sein Gewinn. Oder aber ein oder mehrere Verfolger kommen auf dem Feld des Bankräubers zu stehen. Nun kommt es zum Showdown. In diesem versucht nun der Verfolger den Bankräuber zu überwältigen. Dabei wird verglichen, wer die meisten Gangster ausgelegt hat und die Merheit an schwarzen Punkten erzielt, die auf jeder Karte unten zu sehen sind. Die Gorillas (Schläger) zählen jeweils zwei Punkte. Der Verfolger kann nun wiederum zusätzliche Karten aus seiner Hand ausspielen, muss dabei aber einen höheren Wert als der Bankräuber erzielen. Dieser wiederum kann ebenfalls noch Karten ausspielen, um das Ergebnis auszugleichen. Dies geschieht so lange, bis eine Partei gewinnen konnte. Hat man ihn überwältigt, kann man sich die Beute mit den anderen Verfolgern Teilen (10 % der Beute) oder man versucht, nun selber mit der ganzen Beute in seinen Schlupfwinkel zu flüchten.

Man raubt entweder so viele Banken aus, wie Mitspieler teilnehmen oder man einigt sich auf eine bestimmte Anzahl. Nach jeder Runde werden alle ausgespielten Karten auf den Ablagestapel gelegt, und für die ausgeraubte Bank wird genau sechsmal gewürfelt. Alle Spieler ergänzen Ihre Hand auf 11 Spielkarten.

Fazit: Wie gut ist das Brettspiel Bankraub?

Bankraub besticht durch seinen einfachen Bluff-Mechanismus und das Überwinden des inneren Schweinehunds. Man stellt sich permannt die Frage: „Soll ich noch eine Runde warten oder ist es da womöglich schon zu spät, den eigenen Bankraub zu starten“. Nicht unerheblich ist auch, die eigene Strategie auszurichten: versuche ich lieber kleinere Banken auszurauben, um ja die passenden Mafiamitglieder auf der Hand zu haben, um so eventuell durch mehrere Überfälle das Spiel Bankraub zu gewinnen. Oder versuche ich mich als Panzerknacker und raube die ganz schweren Banken aus, um an möglichst viel Kohle auf einmal zu kommen? Ganz hinterhältig wäre eine andere Strategie und zwar die, gar nicht darauf aus zu sein, eine Bank zu überfallen, sondern zu warten, bis das ein Mitspieler erledigt, um diesem die ganze Kohle abzujagen und dann selbst damit abzuhauen. Wie man es auch macht: es ist nie garantiert, bei diesem Gesellschaftsspiel mit meiner Beute erfolgreich den Schlupfwinkel zu erreichen. Zu viele Unwägbarkeiten gibt es, die einem das Leben schwer machen können.

Das Material ist ok, wobei die Geldchips etwas arg klein geraten sind und man schon genau hinsehen muss, was für eine Zahl darauf steht. So macht es die Sache sehr fummelig. Spielerisch macht vor allem die Planungsphase Spaß. Nervenkitzel pur! In der Fluchtphase spielt die Glücksfee natürlich eine große Rolle, und es kommt wirklich darauf an was die lieben Mitspieler für Überraschungen auf der Hand haben. Im Großen und Ganzen aber ist Bankraub ein nettes Spielchen!

Infos zu Bankraub

  • Titel: Bankraub
  • Verlag: Spieltrieb
  • Autor: Till Meyer
  • Spieleranzahl (von bis): 3-5
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 10
  • Dauer in Minuten: 60
  • Jahrgang: 2012

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