Blox (Steffen Spiele)

Da, wo Das verrückte Labyrinth thematisch und bunt ist, setzt Blox an, die abstrakte Schönheit des Schiebemechanismus‘ zu zeigen. Denn wie beim Klassiker von Max Kobbert lässt Autor Steffen Mühlhäusler Reihen verschieben, nur eben ganz ohne Thema.

Im Spiel versuchen die beiden Spieler bestimmte Vorgaben zu erfüllen. Dazu nehmen sie jeweils einen ihrer am Spielbrettrand liegenden Steine aus dem anfangs karierten Muster heraus. Diesen Stein schieben sie auf der gegenüberliegenden Seite wieder hinein, womit gleichzeitig das Muster des Spielbretts geändert wird. Wer als erstes alle eigenen Steine miteinander verbindet, gewinnt. Das war schon fast alles.

In Varianten werden die aufgenommenen Steine zusätzlich gewendet, wenn sie noch auf der unmarkierten Seite liegen. Gedrehte Steine haben an der Oberfläche eine Vertiefung. Ziel ist es nun, mit den Markierungen ein Quadratmuster zu legen. Je nach Spielvariante dürfen es auch acht miteinander verbundene Markierungslinien sein. In der Solitäraufgabe müssen mit möglichst wenigen Zügen verschiedene Muster gelegt werden.

Das alles ist ein netter, dank des Materials sogar ein schöner Zeitvertreib. Eine spielerische Herausforderung ist Blox aber nicht. Da gibt es andere Spiele, die mehr Tiefe erzeugen. Zudem leidet das Spiel unter dem typischen Zweier-Problem: Bei etwa gleich starken Spielern hat der Startspieler zumindest in Grundvariante einen deutlichen Vorteil, der bei fehlerfreien Spielen zum Sieg führt. So bleibt ein zwiespältiger Eindruck. Das schöne und einfache Spiel kann einen erfahrenen Spieler einfach nicht beeindrucken. Aber die Zielgruppe ist mit Menschen, die eher selten ein Spiel auf den Tisch bringen, eh eine andere. Vielleicht kann Blox für dieses Publikum sogar eine kleine Offenbarung sein.