Infos zu Breaking Bad
- Titel: Breaking Bad
- Verlag: Edge
- Autor: Thomas Rofidal, Antoine Morfan
- Spieleranzahl (von bis): 3-8
- Alter (ab oder von bis in Jahren): 10
- Dauer in Minuten: 60-120
- Jahrgang: 2018
Das Brettspiel
Breaking Bad: Das Brettspiel – Die Serie hat unweigerlich eine Menge Fans und bei äußerst erfolgreichen Serien und Filmen, lässte eine Brettspieladaption nicht lange auf sich warten. So auch hier und ich muss leider gestehen, ich habe nicht eine Folge der Serie gesehen. Also lasse ich mich erst mal von meinen Mitspielern darüber aufklären, worum es in der Serie eigentlich geht und wie gut diese doch sei. Alle außer mir sind daraufhin gespannt, was das Brettspiel hergibt. Ich gestehe, dass ich von fast allen Adaptionen enttäuscht war und kein Folgespiel einer Serie mich nachhaltig beeindruckt hat. Aber was tut man nicht alles für die geknechtete Spielerserie – man spielt alles, was einem unter die Finger kommt. So auch hier und vielleicht fange ich danach ja auch an, die Serie anzuschauen. Bis jetzt hatte mich ja noch keine Serie lange gefesselt und bei mir waren die Spiele zu Filmen und Serien ja meistens schon vorher da – aus welchen Gründen auch immer. Wobei mich bei Filmen ja auch solche Sachen wie der Ringkrieg überzeugten, oder bei Walking Dead, die 6-nimmt-Variante. Aber bleiben wir bei Breaking Bad und dem Drogenkrimi.
Das Spielprinzip von Breaking Bad: Das Brettspiel
Natürlich geht es um Drogen und darum, dass ein kriminelles Team die geforderte Menge herstellt. Alternativ kann auch nur ein Team gewinnen, das als einziges nicht im Knast ist oder das als Polizeiteam (DEA) alle Drogenlabore dicht gemacht hat. Damit erklärt es sich aber auch schon, dass man bei diesem Spiel in Teams spielt. Je nach Spieleranzahl gibt es eine bestimmte Anzahl in den jeweiligen Teams, das auch nur aus einer Person bestehen kann. Das Material ist dann auch stark an die Serie angelehnt. Man kann sich den gewünschten Charakterbogen mit dem passendem Gesicht aus der Serie aussuchen, je nach dem, in welchem Team man ist. Zu Beginn erhält jeder seine angegebene Menge Blue Sky (Christal Meth- wie man mir erklärte), die angegebene Menge Lebenspunkte und seine Handkarten.
Danach werden die Teamtableaus ausgelegt, auf denen man die Kristalle auslegt. Je nach Spieleranzahl eines Teams gilt es eine bestimmte Anzahl an Drogen zu verkaufen. Das DEA-Team kann aber mit Karten Drogen von den Tableaus der Kriminellen entfernen. Das DEA-Team bekommt eine eigene Streifenauslage, wo die Streifenkarten abgelegt werden. Für die teilnehmenden Teams werden Laborkarten auf dem Tisch ausgelegt. Die Drogen in bezaubernd glänzendem Blau (Blue Sky) werden bereitgelegt und wenn alle ausgestattet sind, geht das eigentliche Spiel los.
Jeder hat zwei oder drei Aktionen, die recht simpel sind. Karte ziehen, Karten ausspielen oder seine eigen Sonderfähigkeit nutzen. Das ganze geht auch mehrfach hintereinander. Die Kriminellen dürfen noch ein Labor in Betrieb nehmen, Blu Sky herstellen, Chemiker von einem Labor entfernen oder Blue Sky verkaufen. Die dritte Aktion wäre dann eine Zusatzaktion, bei der man zwei Handkarten abwerfen kann, zwei Blue Sky aus dem Lager abegeben oder ein Leben abzugeben hat. Die Polizei kann bei beschlagnahmten Drogen für diese sofort noch einen Zusatzzug vollziehen.
Bevor man Blue Sky herstellen kann, muss man ein Labor in Betrieb nehmen, was man mit einem Chemiker tut, den man auf ein Labor legt. Die kommen von den Handkarten und können auch im Bündnis mit einem anderen Team zusammen arbeiten. Damit können dann auch mehrere Teams Blue Sky herstellen. Sobald ein Team das nutzt, kriegt der Partner ein Blue Sky ab. Man kann aber auch aussteigen und den Chemiker wieder entfernen oder ersetzen. Jeder Kriminelle hat auch noch eine Bedrohungsstufe auf seinem Tableau, die der Menge seines Blue Sky in seinem Lager entspricht. Das gilt ebendso für das Team und seinem Teamtableau. D. h., man kann nur Angriffskarten ausspielen, die der Anzahl der ausliegenden Kristalle entspricht. Mit Feuergefechten, die ebenfalls durch Karten gesteuert werden, kann man seine Gegner auch noch angreifen. Die Gegner können mit passenden Karten reagieren, bis ein Team keine Karte mehr spielen kann. Natürlich können sich Teams gegen die Polizei dabei unterstützen. Die Verlierer verlieren dabei ein Lebenspunkt.
Das Polizeiteam kann seine Karten nur dann ausspielen, wenn ein Team bestimmte Bedrohungsstufen erreicht haben. Das wird mit Sternen in den Kartenecken angezeigt. Das Polizeiteam kann dabei Labore dicht machen, was eine Siegbedingung wäre. Kriminelle dürfen unter Beobachtung gesetzt und bei Gesetztesverstößen, natürlich durch Karten mit passendem Symbol, in den Knast geführt werden. Es gibt aber auch hier Abwehrkarten für die Kriminellen (Better Call Saul). Bei In-Gewahrsam-Karten kann man alle Karten des Kriminellen in der Auslage abwerfen, die Kristalle aus dem jeweiligen Lager in sein eigenes Lager nehmen und nutzen und denjenigen dann erst mal eine Runde aus dem Spiel nehmen. Auch aus dem Knast kommt man mit einer Better-Call-Saul-Karte hinaus. Natürlich kann man beim Verlust aller Lebenspunkte auch aus dem Spiel ausscheiden, was ich bei einem Spiel dann schon als frustrierend empfinde.
Fazit: Wie schlimm ist Breaking Bad: Das Brettspiel?
Der Spannungsbogen, um Drogen herzustellen oder Schießereien oder eben, um die Serie nachzuerleben, blieb hier völlig auf der Strecke. Ich fühlte mich weder von der Geschichte angezogen noch in die Serie mit hinein versetzt.
Kürzer ließ sich dieses kartenbasierte Spiel nicht beschreiben und wenn ich ehrlich bin, fühlte ich mich nicht toll unterhalten. Irgendwie hatte ich das Gefühl, ich spiele eine Partie Supertrumpf, was den Unterhaltungswert dieses Spiels anging. Jedenfalls wurde ich nicht dazu hingezogen, mir die Serie anzusehen, und es fiel mir auch schwer, meine Mitspieler wieder für dieses Spiel zu begeistern. Es ist schön, ein Spiel für acht Spieler vorzufinden, und eigentlich mag ich auch Teamspiele, aber hier war es mir dann doch zu eintönig. Die Schießereien waren noch mit etwas Spannung versehen, aber letztendlich war es in diesem Moment nur ein Kartenablagespiel im Sinne von Krieg und Frieden. Wer eine passende Karte mehr auf der Hand hat, der gewinnt das Duell.
Das Spiel hat nichts Innovatives und war nur eine Mischung aus vielen alten Kartenpielen mit einem Thema einer Serie. In Essen war Breaking Bad: das Brettspiel mit großen Plakaten angekündigt, aber so blieb mir eben nur das Gefühl, meine Zeit vertan zu haben. Wir spielten unsere Karten runter und jeder hoffte auf bessere, um bessere Ergebnisse zu erzielen. Das ist mir in der heutigen Zeit zu wenig, so schön das Spiel auch aufgemacht ist. Da hole ich mir dann doch lieber meine alten Karten mit Supertrumpf hervor und zocke das mit meinen Kindern. Da ist mehr Spaß und es ist schnelller. Aber es gibt heute so viel Besseres auf dem Markt, sodass ich ja auch eben Supertrumpf schon lange nicht mehr gespielt habe. Und genauso geht es mir mit Breaking Bad, da gibt es im Bereich der Teamspiele und auch bei Kartenspielen heute viel Besseres. Die Zeit hat sich längst weiter gedreht und das Spiel taugt nur was für die wirklich harten Hardcorefans der Serie, die unbedingt mal in die Rolle der Schauspieler schlüpfen wollen. Denn schick aufgemacht ist das Ganze schon. Aber zu den Hardcorefans der Serie gehöre ich nun mal leider nicht. Und ein befriedigendes Spielerlebniss liegt hier leider ohnehin nicht vor.
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